CVP-Politiker fordern die Abschaffung

Im Kanton Zug soll die Sperrstunde fallen

Geht es nach drei CVP-Kantonsräten, soll es in Zuger Bars künftig auch nach Mitternacht noch Getränke geben. (Bild: zvg)

Geht es nach drei CVP-Kantonsräten, soll es künftig für Bars und Beizen künftig keine Sperrstunde mehr geben. Die Politiker erhoffen sich dadurch bessere Rahmenbedingungen für das Gastgewerbe und weniger Ruhestörungen.

«Die Sperrstunde oder Polizeistunde ist ein altes und überholtes Instrument zur Überwachung der Bevölkerung und entspricht überhaupt nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.» So beschreiben die Zuger CVP-Kantonsräte Laura Dittli, Anna Bieri und Fabio Iten die Bestimmung, die Gastrobetrieben eine Schliessung um 24 Uhr vorschreibt. Deshalb fordern die drei Parlamentatier deren in einer Motion deren Abschaffung.

Die Polizeistunde sei aber auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr zeitgemäss. Denn aufgrund des geänderten Freizeitverhaltens müssten Barbetreiberinnen ihren Umsatz heute in viel kürzerer Zeit und zu höheren Fixkosten erwirtschaften als früher. «Dies kann existenzbedrohend sein», so die drei CVPler.

Mehr Flexibilität gefordert

Vielmehr sollen die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants in der Eigenverantwortung der Betriebe liegen, denn die Bedürfnisse der Gastrobetriebe seien je nach Betriebstyp und Standort sehr unterschiedlich. Deshalb sie es notwendig, eine flexiblere Lösung anzustreben, so die Begründung.

Und die drei Politiker sehen noch andere Vorteile einer weniger strikten Regelung: «Durch die voraussichtlich versetzten Schliessungen der Betriebe gäbe es keine Ballung der Gäste im öffentlichen Raum nach der Sperrstunde und es käme zu weniger Nachtruhestörungen.» Dies habe sich laut den Motionären im Kanton Uri gezeigt, wo die Sperrstunde bereits aufgehoben wurde.

«Auch ohne die Sperrstunde ist dies kein Freipass für Nachtschwärmer», halten die drei Politiker fest. Die Sperrstunde sei heute ersetzt durch die Polizeibestimmungen über Ruhe, Ordnung und Sittlichkeit, sowie den gesetzlichen und im Gastgewerbe durch den gesamtarbeitsvertraglichen Arbeitnehmerschutz.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 29.01.2020, 18:54 Uhr

    Die Forderungen sind weder christlich noch liberal

    (Es braucht keine Aufhebung der Sperrstunde und auch keine längeren Ladenöffnungszeiten)

    Wann begreifen wir endlich, dass unsere Gesellschaft keinen 24-Stundenbetrieb braucht, sondern wieder mal Ruhe und Muse. Natürlich gibt es einzelne, welche froh sind, wenn sie nachts einkaufen können, entweder, weil sie nicht planen können oder weil sie beruflich dann engagiert sind, wenn die Läden offen sind. Für diese Gruppen gibt es genügend Angebote. Eine «generelle» Ausweitung braucht es nicht. Auch keine marginale wie in Luzern. Gesetze sollen ausgleichen und alle schützen. Eine undifferenzierte Ausweitung bedroht das Gewerbe und die Kleinen. Den diese können sich diese Ausweitung nicht leisten.
    Und hört bitte mit der Mär auf, die Gewohnheiten hätten sich geändert. Das ist Wunschdenken der Konzerne, welche am liebsten null Regelung hätten. Der liberale Staat soll nur das regeln, was notwendig ist und hierbei das Wohl aller im Auge behalten. Heute ist es eine Tatsache, dass wir nirgendwo mehr Ruhe haben und wer sich Ruhe gönnt und mal nicht dem sinnlosen Leistungsdenken frönen will wird scheel angeschaut, weil er nicht produktiv ist und somit der Gesellschaft keine Rendite bringt. Der Mensch will leben und nicht nur arbeiten. Dies passt den Managern nicht, die nur auf die Rendite schauen, aber vergessen haben, dass Wirtschaftsführer auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben oder haben sollten. Besonders die CVP sollte sich auf die christliche Wirtschaftsethik des Mittelalters zurück besinnen oder das C wirklich streichen. Christliche Wirtschaft heisst, dass Vermögen verpflichtet und die Wirtschaft nicht da ist für das Wohl Einzelner, sondern, dass es allen wohl ergeht (Wohlstand und nicht Reichtum)

    Das Gleiche gilt für die zugerischen Jungfreisinnigen! Eine liberale Wirtschaft hat das Wohl aller im Blick. Dafür sind Ladenöffnungszeiten und Sperrstunden da und sich nur in den Diensten der Grossen zu stellen ist weder christlich noch liberal

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