Über alle Altersklassen hinweg teurer

Im Kanton Luzern steigt die Krankenkassenprämie weiter an

Luzernerinnen müssen ab 2022 erneut mehr für die Krankenkasse bezahlen. (Bild: patientenstelle.ch)

Die Gesundheitskosten steigen im Kanton Luzern weiter an. Über alle Altersklassen hinweg erhöht sich die mittlere Krankenkassenprämie um durchschnittlich 0.6 Prozent. Trotz dieses leichten Anstiegs liegen die Prämien im Kanton Luzern noch unter dem schweizerischen Durchschnitt.

Die durchschnittlichen Krankenkassenprämien steigen in Luzern mit 0,6 Prozent erneut an, wenn auch weniger stark als im Vorjahr (1,4 Prozent, zentralplus berichtete). Damit ist der Kanton Luzern einer der wenigen Kantone, dessen Krankenkassenprämien nicht sinken. Trotz der Corona-Pandemie kosten die mittleren Prämien in der Schweiz im Jahr 2022 durchschnittlich 0,2 Prozent weniger.

Luzerner Erwachsene ab 26 Jahren bezahlen neu durchschnittlich 325 Franken, was einem Anstieg von 0,5 Prozent entspricht. Trotzdem liegt die Luzerner Prämie damit immer noch unter dem schweizerischen Durchschnitt von 374 Franken (0,3 Prozent weniger). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den mittleren Prämien für junge Erwachsene (19-25 Jahre): Diese steigt im Kanton Luzern um 0,3 Prozent und liegt nun neu bei 225 Franken. Gesamtschweizerisch sinkt diese um 1 Prozent und liegt neu auf 264 Franken.

Die mittleren Prämien für Kinder steigen indes um 0,5 Prozent. Somit beträgt der Luzerner Prämien-Durchschnitt neu 85 Franken. Damit liegt er unter dem schweizerischen Durchschnitt von rund 100 Franken, der grundsätzlich gleich wie im Vorjahr bleibt.

Tendenz zu steigenden Gesundheitskosten

Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor des Kantons Luzern, findet den nur moderaten Anstieg der Krankenkassenprämie in Luzern zwar erfreulich, wie er in der Mitteilung zitiert wird. «Dennoch ist das noch immer keine Trendwende, denn die Gesundheitskosten steigen weiter, so z.B. aufgrund von Fehlanreizen im Gesundheitswesen oder der Anspruchshaltung der Bezügerinnen und Bezüger von Leistungen», mahnt Graf. So ruft er erneut sowohl die Akteure im Gesundheitswesen als auch die Bezügerinnen dazu auf, «einen starken Anstieg der Krankenkassenprämien zu verhindern».

Gemäss Graf könnte der lediglich moderate Anstieg mit einer Verordnungsänderung des Bundesrats zusammenhängen. Mit dieser wollte der Bund die Krankenkassen dazu bewegen, überhöhte Reserven abzubauen. «Die Prämienerhöhungen präsentieren sich von Krankenkasse zu Krankenkasse sehr unterschiedlich. Dieses Bild lässt vermuten, dass die Prämien nicht bloss die tatsächlichen Kosten wiedergeben, sondern dass andere Faktoren, wie z.B. Reservenabbau oder Reservenbildungen ebenfalls eine Rolle spielen», mutmasst Graf.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von hegard
    hegard, 29.09.2021, 11:03 Uhr

    Was jetzt, ihr behaubtet dass in Luzern die Krankenkasse Prämie um 0,6 % steigen und Berset predigt, dass die Prämien 0,2% sinken

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 29.09.2021, 13:08 Uhr

      Die Prämien sind schweizweit im Durchschnitt um 0,2%. Speziell in der Zentralschweiz steigen die Prämien jedoch eher, so auch in Luzern, an anderen Orten sinken sie deutlich stärker als im Schweizer Durchschnitt.

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