Lernende arbeiten Vollzeit

Im Corona-Einsatz – für gerademal 1500 Franken im Monat

Hauptgebäude Luzerner Kantonsspital Luks

(Bild: Archivbild)

Statt den Unterricht zu besuchen, werden derzeit zahlreiche angehende Fachpersonen Gesundheit (Fage) auf den Isolierungsstationen eingesetzt. Und zwar für eine Praktikumslohn von maximal 1500 Franken.

Auf den Isolierstationen in den Spitälern arbeiten derzeit Lernende. Der Unterricht findet nicht mehr statt, also arbeiten sie im Vollzeitpensum. Entschädigt werden sie dafür mit einem Praktikumslohn zwischen 1000 und 1500 Franken. Die ausgebildeten Fage an ihrer Seite verdienen zwischen 4000 und 4400 Franken. Das sorgt bei den Betroffenen für Unmit.

Jörg Meyer, Direktor des Bildungszentrums Gesundheit, sieht darin aber keine Ungleichbehandlung. «Damit zur Bewältigung der Coronakrise alle Studierenden zur Verfügung stehen, haben wir die Schulblöcke verschoben und die geplanten Praktika vorgezogen», sagt der SP-Kantonsrat in der «Luzerner Zeitung».

Luks: Zusätzliche Entschädigung wird geprüft

In normalen Zeiten würden sich dreimonatige Schulblöcke mit dreimonatigen Praktika abwechseln. Nun sei es möglich, gleich ein halbes Jahr am Stück im Betrieb arbeiten. Diese Praktika würden vollumfänglich an die Ausbildung angerechnet. Dieser Ausbildungslohn von 1000 bis 1500 Franken würde zudem auch während der Schulblöcke bezahlt.

Das Luzerner Kantonsspital versichert, die Betreuung und der Einsatz im angepassten Praktikum haben keine Auswirkung auf die Ausbildung. Es räumt aber ein, dass die Studierenden je nach Vorwissen und Einsatzgebiet vereinzelt Aufgaben übernehmen, die sich teilweise nicht in der Entlöhnung widerspiegeln.

Auf die Frage, ob eine zusätzliche finanzielle Entschädigung im Raum stehe, wird Sprecher Markus von Rotz in der «LZ» folgendermassen zitiert: «Die Rahmenbedingungen für die Einzelnen werden derzeit im Detail geklärt.» Man sei «sehr froh», aktuell auf die Unterstützung der Studierenden zählen zu dürfen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von CScherrer
    CScherrer, 06.04.2020, 08:34 Uhr

    Und schon wieder steht das Luzerner Kantonsspital in der Kritik. Warum müssen die Lernenden jetzt Vollzeit arbeiten? Warum ist die Schule nicht in der Lage, den Unterricht virtuell – so wie es alle anderen Schulen (bis auf die Rudolf Steiner Schule vermutlich) auch machen? Genau bei den Berufseinsteiger zeigt man sich knauserig und wundert sich dann, warum man kein Personal findet. Zudem werden die Lernenden einem erhöhten Risiko ausgesetzt, was wohl eine entsprechende Bezahlung auch rechtfertigt. Dieses Rum-Eiern von Personalchefs und deren HR-Fachfrauen reicht schon lange. Vielleicht könnte man da mal ansetzen und denen etwas Sozialkompetenz und Empathie eintrichtern. Danke.

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