«Mann von gestern» übernimmt altes Schützenhaus

Im Bruchquartier entsteht ein Nostalgie-Restaurant der besonderen Art

Mario Waser will das alte Schützenhaus beim Kasernenplatz zu neuem Leben erwecken. (Bild: sib/Screenshot SRF Kultur)

Seit über drei Jahren steht das Restaurant im alten Schützenhaus beim Luzerner Kasernenplatz leer. Ab Mitte nächsten Jahres soll damit Schluss sein: Ein in Luzern bekannter Gastronom übernimmt das Lokal und will innerschweizer und französische Spezialitäten mit nostalgischer Einrichtung verbinden.

In den oberen Stockwerken des alten Schützenhauses beim Luzerner Kasernenplatz werden Immobilien verkauft und die ehemalige Miss Schweiz Bianca Sissing exerziert in ihrem Studio Yoga-Übungen vor (zentralplus berichtete). Im Erdgeschoss jedoch herrscht seit geraumer Zeit Stille und Leere vor. Dies bereits seit 2016, als das China-Restaurant Cheung seine Türen schloss.

Nun soll endlich wieder Leben im Lokal an der Schützenstrasse 6 einkehren. Aktuell liegt ein Baugesuch auf, das erste Einblicke gibt. Betreiber wird Mario Waser sein, wobei französischer Charme seitens seiner Frau und weiteren Beteiligten einfliessen wird.

Verschiedene Angebote unter einem Dach

Waser will sich gegenüber zentralplus noch nicht zum neuen Lokal äussern, das auf den Namen «Kommod» lauten wird. Klar ist: Es wird auf innerschweizer und französische Produkte gesetzt und zwar im «mittlerem Preisniveau». Das Lokal wird aber mehr sein, als «nur» eine Beiz. Das Motto lautet: «plegere, pröble & poschte», mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Vor dem Lokal schützen Arkaden vor dem Regen. (Bild: sib)

Gebäude ist über 260 Jahre alt

Ziel ist, dass im Laufe des nächsten Jahres die ersten Gäste im Kommod begrüsst werden können. Bis dahin gibt es aber noch viel zu tun. Das Lokal bedarf sowohl innen als auch aussen einer Renovation.

Unter anderem ist die Fassade betroffen, bei der es erhebliche Feuchtigkeitsprobleme gebe, wie im Projektbeschrieb festgehalten ist. Für deren Renovation ist eine Baubewilligung nötig – das Haus aus dem Jahre 1756 ist denkmalgeschützt. Letztmals wurde die Fassade zwischen 1987 und 1990 überarbeitet.

Schaut man sich das Gebäude an, versteht man das Vorhaben der Liegenschaftsbesitzer, die Fassade auch frisch zu streichen: Die Wände gleichen einem Flickwerk aus verschiedenen Weisstönen. Hinzu kommen mehrere Sprayereien.

Die Liegenschaftsbesitzer wollen die Fassade sanieren – die Gründe sind sichtbar. (Bild: sib)

Ausserdem sollen die Räume im Erd- und im Untergeschoss aufgefrischt und modernisiert werden. Auch bei den Fenstern und der Haustechnik wird Hand angelegt. Das Kommod umfasst primär einen Esssaal sowie den Aussenbereich auf dem Platz.

Zurück ins 20. Jahrhundert

Dass sie keine betriebseigenen Parkplätze haben, bereitet den künftigen Betreibern keine allzu grosse Sorgen. Immerhin gibt es mehrere Parkhäuser in unmittelbarer Umgebung. Ausserdem wolle man insbesondere auch die Bewohner des Bruch-Quartiers ansprechen.

Mit «elegant-gemütlichem Ambiente» will man zum Treffpunkt für die Quartierbewohner, sowie Geniesser aus Luzern und Umgebung werden. Die nostalgische Einrichtung wird den Räumlichkeiten sicherlich eine einzigartige Atmosphäre verleihen.

Mario Waser ist fasziniert von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Bild: Screenshot SRF Kultur)

Dass Mario Waser auf die Nostalgie-Karte setzt, überrascht nicht. Der 50-Jährige ist bekannt als «Mann von gestern», wie ihn der «Tages-Anzeiger» einst bezeichnete. Der in Luzern lebende Nidwaldner lebt im Stile der 1940er-Jahren – sowohl was die Kleider als auch die Einrichtung anbelangt. So ist er oft mit Fliege, Hosenträgern, Strohhut und altem Fahrrad unterwegs. Diesen Sommer begleitete ihn das «SRF». Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts fasziniere ihn, da damals noch auf die Nachhaltigkeit der Produkte geachtet worden sei und man viel bewusster gelebt habe, sagte er damals.

Ursprünglich hatte der Liegenschaftsbesitzer vor, den Teil der Arkaden beim Coop zu verglasen und so eine Art Wintergarten zu schaffen. Dies geht aus dem Baugesuch hervor. Inzwischen ist man von dieser Idee jedoch wieder abgekommen, weshalb die Passage aus dem Text gestrichen wurde.

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