Luzerner Strassenprojekt in der Kritik

IG sammelt Unterschriften gegen Reussportbrücke

So sieht die neue Brücke «Reussportbrücke» in der Visualisierung aus. (Bild: Visualisierung Swiss Interactive AG)

Obwohl der Kanton Luzern das Projekt abgespeckt hat, stösst der geplante Zubringer zum Bypass in der Stadt weiterhin auf Widerstand. Betroffene Anwohner haben eine Unterschriftensammlung lanciert. Sie wollen, dass der Luzerner Stadtrat deutlich Stellung bezieht.

Die Spange Nord ist vom Tisch, doch der Widerstand bleibt. Die Gruppe «IG Reussport Nein» hat eine Unterschriftensammlung für einen dringlichen Bevölkerungsantrag gestartet, wie sie am Montag mitteilt. Im Antrag bittet sie den Stadtrat, sich im Rahmen der aktuell laufenden Vernehmlassung «klipp und klar sowohl gegen die Reussportbrücke als auch gegen den Basisausbau» auszusprechen.

Der Stadtrat solle dem Regierungsrat aufzeigen, dass die geplanten Eingriffe in die Wohnquartiere und in die Ökologie völlig unhaltbar seien. Die Pläne würden die Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung unwiederbringlich massiv negativ beeinträchtigen, befürchtet die IG.

IG sorgt sich um Lebensqualität

Der Kanton hat Ende Oktober das Resultat seiner Überprüfung mehrerer Varianten des Strassenprojekts präsentiert – und die ursprüngliche Spange Nord überraschend aus dem Rennen genommen. Statt der Zufahrt vom Schlossberg über das Friedental steht jetzt hauptsächlich «nur» noch eine Brücke über die Reuss zur Debatte (zentralplus berichtete).

«Die vermeintlich redimensionierte Spange Nord ist ein Etikettenschwindel.»

IG Reussport Nein

Die «IG Reussport Nein» kritisiert, dass auch die neue Variante immense städtebaulichen Eingriffe beinhalte, welche die Lebensqualität vom Gebiet Fluhmühle über die Bern- und Baselstrasse bis hinauf zum Schlossberg und Maihof-Quartier negativ beeinflusse. «Die vermeintlich redimensionierte Spange Nord ist ein Etikettenschwindel», so die IG.

Neben dem Verlust von Lebensqualität werde die Bevölkerung mit mehr Lärm und Abgasen belastet und ein einmaliger Naturraum an der Reuss gehe verloren. Zudem kritisiert die IG, dass die durchgehende Busspur von Kriens zum Luzernerhof gestrichen wurde. Auch dafür soll sich der Stadtrat im Rahmen der Vernehmlassung einsetzen.

Der Luzerner Stadtrat hat die Spange Nord in der bisherigen Form abgelehnt. Mit einem Bevölkerungsantrag können Bürgerinnen und Bürger der Stadt Luzern ein Anliegen ins Parlament einbringen. Ihr Antrag wird dann wie eine Motion eines Mitglieds des Grossen Stadtrates behandelt.

Gegner mobilisieren für Infoanlass

Hinter der «IG Reussport Nein» stehen betroffene Anwohner und bisherige Gegner des Projekts. Als Ansprechpersonen fungieren Barbara Seiler, die sich bereits bei der Gegenbewegung Spange Nord engagiert hat, sowie die beiden ehemaligen Politiker Guerino Riva und Ruedi Schmidig, wobei letzterer bereits die «IG Hauseigentümer gegen die Spange Nord» gegründet hatte (zentralplus berichtete).

Die neue IG ruft – wie andere Gegner des Strassenprojekts – dazu auf, diesen Dienstagabend zahlreich das Verkehrshaus zu besuchen. Dort informiert der Kanton Luzern an einem öffentlichen Anlass über das geplante Projekt. Man werde «Präsenz markieren», schreibt die IG. Mit einem Grossaufmarsch hoffen die Kritiker, dem Kanton zu signalisieren, dass der Widerstand in der Stadtluzerner Bevölkerung nach wie vor breit abgestützt ist.

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