Peter Hegglin bei Abschied gerührt

«Ich habe das Lob nur bedingt verdient»

«Eine schöne Zeit», sagt Ex-Regierungsrat Peter Hegglin. (Bild: Archivbild)

Mit einiger Skepsis begrüssten die Mitglieder des Kantonsrates Peter Hegglin 2002 im Regierungsrat. Mit emotionalen Worten und gestützt von Applaus und Standing Ovations verabschiedete er sich am Donnerstag.

Es ist eine Laudatio um vier Adjektive, welche die CVP-Kantonsrätin Monika Barmet für Peter Hegglin im Kantonsratssaal hält. Und nach all den harten Worten, die Hegglin im Zuge der NFA-Diskussionen entgegennehmen musste (zentralplus berichtete), tut ihm die Abschiedsrede sichtbar gut. «Wenn heute seine Regierungsratstätigkeit zu Ende geht, kann Peter Hegglin bereits auf 25 Jahre politische Tätigkeit zurückblicken», beginnt Barmet ihre Rede.

«Und so war er», führt sie aus. «Kompetent: Dass er 2003 die Finanzdirektion übernommen hat, hatte viele Leute zunächst skeptisch gestimmt. Doch schnell hat er sich die Themen angeeignet, er hat seine Direktion geführt, hat wichtige Entscheide gefällt. Ruhig und sachlich.»

«Engagiert ist er gewesen», so Barmet. «Viel Herzblut hat er in seine Arbeit gegeben, und damit nicht nur die Finanzen des Kantons, sondern dessen Gesamtentwicklung mitgeprägt.»

«Er wusste, worauf es ankommt.»

Kantonsrätin Monika Barmet

Barmet fährt weiter: «Erfahren war er: Während der Regierungsratszeit konnte Peter auf die Erfahrung in vorherigen Ämtern zurückgreifen. Er war ein stiller Schaffer, die nötige Energie dazu konnte er wohl bei seinen Bienen tanken. Den Honig hat er manchmal verschenkt. Er wusste, worauf es ankommt.»

«Glaubwürdig.» Hegglin hätte den Kontakt zur Gesellschaft immer gesucht. «Das Amt des Landammans hat er damals besonders genossen», sagt Barmet. «Das Vertrauen, dass ihm die Zuger schenkten, äusserte sich nicht zuletzt im guten Wahlergebnis, das Peter Hegglin jeweils erzielte.»

Die Apfelringli schliessen den Kreis

Zum Schluss löst Barmet auf: «Die vier Adjektive sind nicht aus der Luft gegriffen. Es sind Begriffe, die Peter Hegglin 2002 beim Wahlkampf auf seine Wahlflyer gedruckt hatte.» Und wie es Hegglin damals zur Gewinnung von Wählern gemacht hat, schenkt ihm Barmet, die Hegglin bereits seit Kindertagen kennt, einen Sack Apfelringe.

«Ich habe mich gern für den Kanton eingesetzt. Er verdient es.»

Peter Hegglin, ehemaliger CVP-Regierungsrat

Daraufhin betritt Peter Hegglin das Podium. Und gibt sich gleich bescheiden: «Ich bin mir bewusst, dass ich dieses Lob nur bedingt verdient habe», erklärt Hegglin. «Es ist die Zuger Bevölkerung, die mir überhaupt erst ermöglichte, mein Amt auszuüben. Zudem waren da die Kolleginnen und Kollegen, die mir geholfen haben, meine Aufgaben zu erfüllen. Und die Kantonsräte, die mich mitgetragen, unterstützt und teilweise ertragen haben.» Denn diese hätten letztendlich über alle Vorschläge und Anträge abgestimmt.

Für Hegglin gibt's Lob und Standing Ovations.

Für Hegglin gibt’s Lob und Standing Ovations.

(Bild: wia)

Bis zum Schluss am Ball

«Es war insgesamt eine sehr lehrreiche und bereichernde Zeit. Ein schöner Lebensabschnitt», erklärt Hegglin. «Mir war es wichtig, bis zum Schluss am Ball zu bleiben. Auch wenn ich nicht alle Geschäfte zu Ende führen kann.» Alle im Saal und alle zukünftigen Politiker würden immer und immer wieder vor Herausforderungen stehen. «Nichts ist für die Ewigkeit, auch die genialste Lösung nicht. Doch ich habe mich gern für den Kanton eingesetzt. Er verdient es.»

«Ich weiss nicht, wie oft ich das Wort hier im Saal in den letzten 25 Jahren ergriffen habe. Aber ich war dabei noch nie so ergriffen, wie ich es heute bin.»

Peter Hegglin, ehemaliger CVP-Regierungsrat

Und dann wird Hegglin etwas emotional. «Ich weiss nicht, wie oft ich das Wort hier im Saal in den letzten 25 Jahren ergriffen habe. Aber ich war dabei noch nie so ergriffen, wie ich es heute bin. Ich bin hier drin fast ein wenig zuhause. Viele Erfolge habe ich hier erlebt, aber auch die schlimmsten Erlebnisse.» Hegglin bedankt sich zum Schluss und wird vom ganzen Saal mit Applaus überhäuft.

Viel pragmatischer verläuft die Wahl und die Vereidigung von Neuregierungsrat Martin Pfister. Der Schwur wird abgelegt, alle sind zufrieden. Die erste Handlung Pfisters als neuer Zuger Gesundheitsdirektor: das Mittagessen.

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