Lokale Zoos und Tierheime kämpfen mit der Hitze

Hunde gehen baden und Kamele ziehen sich in den Schatten zurück

Peter und Bella vergnügen sich im Pool.

(Bild: Petra Roos)

Wir leiden alle unter der Hitzewelle, dazu wurde wohl bereits genug geschrieben. Doch wie geht es eigentlich unseren tierischen Freunden bei diesen Temperaturen? Tierheime in Luzern und Zug, aber auch Toni’s Zoo sind darum bemüht, die vielen Vierbeiner kühl zu halten – mit teils unorthodoxen Massnahmen.

Die Hitzewelle macht nicht nur uns Menschen zu schaffen. Auch Tiere leiden unter den hohen Temperaturen. Tierheime in Luzern und Zug sind entsprechend gefordert.

«Es gibt einige Punkte zu beachten, zum Beispiel dass man mit den Hunden früh genug raus geht», sagt Petra Roos, Betriebsleiterin des Tierheims an der Ron. Tagsüber sollte man nur kurz fürs Geschäft raus. Ausserdem sollte man nicht auf Asphalt spazieren gehen, da dieser auch für Hundepfoten zu heiss werden kann.

Je kurzschnauziger, desto anfälliger

Wie schwer sich ein Tier mit der Hitze tut, sei aber auch stark von der Rasse abhängig. «Bei Hunden gilt grundsätzlich: Je kurzschnauziger, desto mehr Mühe mit der Hitze», sagt Roos. Wie beim Menschen sei es auch so, dass ältere und kranke Tiere mehr Probleme beim Wärmeausgleich haben.

Lassen Sie Ihre Tiere nicht im Auto. Das Satire-Magazin «Der Postillon» vermeldete dazu Folgendes:

 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von Der Postillon (@realpostillon) amJun 25, 2019 um 12:30 PDT


 

Mit den Katzen sei es im Tierheim etwas einfacher als mit den Hunden. In den Katzenhäusern sei es angenehm kühl. Man müsse nur, wie bei allen Tieren bei diesem Wetter, genug Wasser bereit stellen. «Weisse Katzen sind ein Spezialfall. Sie können sich relativ schnell verbrennen», erklärt Roos. Sie empfiehlt Besitzern, die Ohren und Nasen mit Baby-Sonnencreme einzureiben.

Die Katze kühl massieren

Eine Erfrischung ist bei allen Tieren beliebt. Während Hunde diese in Gewässern oder Planschbecken suchen, sind Katzen bekanntlich aber eher wasserscheu. Man könne alternativ seine Hände in kühlem Wasser baden und dann das Fell seiner Katze anfeuchten, empfiehlt Roos.

Katzen und Hunde seien neben Hasen die wohl am stärksten betroffenen Haustiere, meint Angela Roth vom Tierheim in Allenwinden. Die anderen Tiere würden der Hitze meist nicht gleich stark ausgesetzt. Vögel beispielsweise seien in der Regel drinnen in einem kühlen Ecken.

Wenn Tiere Glace schlemmen

Für Hunde und Katzen gebe es spezielle Kühlmatten. Man könne ausserdem Glace für die Tiere machen, erzählt Roth. Dafür könne man entweder Parfait einfrieren, oder aber man püriere das normale Futter und friere dieses ein. Vielen Tieren schmecke dies sehr.

«Die Pinguine kommen zurzeit nicht raus.»

Toni Röösli, Zoobetreiber

Was den Haustieren gefällt, findet offenbar auch bei andern Anklang. In Toni’s Zoo in Rothenburg bekommen die Tiere ebenfalls Eis. Die einen mit Beeren und Früchten und die anderen mit Fleisch. Gemacht wird es aber auf dieselbe Weise, Früchte oder Fleisch in einen Kessel, mit Wasser auffüllen und einfrieren.

Schatten ist das A und O

Auch im Zoo von Toni Röösli müssen Massnahmen ergriffen werden. «Es braucht auf jeden Fall gute Schattenplätze, das ist das A und O», sagt Röösli genau wie die Tierpflegerinnen. Ausserdem mussten zusätzliche Bewässerungen eingerichtet werden.

Es gehe aber bisher allen Tieren gut, versichert der Zoobesitzer. «Die Pinguine kommen natürlich nicht raus zurzeit», erklärt er. Sie seien im «Winterquartier» untergebracht, wo es schön kühl ist.

Selbst afrikanischen Vögeln ist’s zu warm

Affen haben laut Röösli neben Pinguinen und anderen Vögeln am meisten mit der Hitze zu kämpfen. Bei den Vögeln erstaunt dies insbesondere, weil es «afrikanische Vögel sind, aber die verstecken sich ab gewissen Temperaturen auch in freier Wildbahn in den Bäumen», erklärt der Zooführer.

Dazu komme, dass sich die Vögel, aber auch alle anderen Tiere aus wärmeren Gebieten der Welt an die Temperaturen in der Schweiz gewöhnt haben. «Sogar die Kamele ziehen sich zurück und gehen in den Schatten», so Röösli.

Kleine Säuger suchen Wasser

Und wie geht es unseren Wildtieren? «Die wissen sich anzupassen», meint Röösli. Der Fuchs gehe in die Höhle, da sei es kühl genug. Das Reh halte sich dort im Wald auf, wo der Boden feucht und das Blätterdach dicht sei. Am Abend erst, wenn es kühler werde, kämen die Tiere aus dem Dickicht, um Nahrung zu suchen.

Angela Roth vom Tierheim in Allenwinden sagt, gerade kleinere Säuger hätten durchaus mit der Hitzewelle zu kämpfen. Igel zum Beispiel und Mäuse sowie Eidechsen würden keine grossen Distanzen zurücklegen. Wenn nun die gewohnte Wasserquelle erschöpft ist, tun sie sich manchmal schwer, eine neue zu finden.

Roth empfiehlt deshalb eine Schale Wasser in den Garten zu stellen. Das macht auch Petra Roos, Betriebsleiterin des Tierheims an der Ron, erzählt sie. «Im schlimmsten Fall wird sie nicht aufgesucht, aber vielleicht hilft man einem Wildtier damit.»

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