Kanton und Gemeinde informieren Anwohner

Hünenberger Zythus-Areal: Nun liegen die Optionen auf dem Tisch

Rund 120 Personen nahmen am Workshop teil und machen sich Gedanken um die Neugestaltung des Zythus-Areals.

(Bild: rah)

Am Samstagmorgen wurden die Einwohner von Hünenberg über die mögliche Zukunft des Zythus-Areals informiert. Der Kanton Zug und die Gemeinde Hünenberg präsentierten drei Varianten, die für viel Gesprächsstoff sorgten. Dabei sind die Besitzverhältnisse des Areals noch nicht im Detail geklärt.

Auf dem Areal, direkt an der Stadtbahnhaltestelle «Zythus», befinden sich aktuell ein grosser Parkplatz sowie der Ökihof von Hünenberg See. Diese Fläche soll in den nächsten Jahren neu gestaltet werden. Die Besitzverhältnisse sind nicht ganz einfach: Der Kanton sowie zwei private Eigentümer teilen sich das Grundstück, darum werden alle möglichen Varianten diskutiert.

Nachdem im September 2016 ein Workshop mit der Bevölkerung zur Entwicklung des Areals stattfand, erstellten die Verantwortlichen eine Machbarkeitsstudie. Diese wurde den rund 120 anwesenden Personen am Samstag nun vorgestellt. Ziel war, einen Austausch zwischen dem Kanton, dem Gemeinderat und der Bevölkerung zu schaffen, um die Parameter für das weitere Vorgehen zu legen.

Besitzverhältnisse nicht ganz geklärt

Nach der Begrüssung durch die Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann übernahm Kantonsbaumeister Urs Kamber das Wort. «Mit der Machbarkeitsstudie haben wir geprüft, wie die Nutzung des Areals im Ganzen oder nur mit Teilen davon gestaltet werden kann.» Denn, noch sind die Besitzverhältnisse nicht restlos geklärt. Es kann also nicht von einer Überbauung des ganzen Areals ausgegangen werden.

Haben zur Gesprächsrunde eingeladen: der Zuger Kantonsbaumeister Urs Kamber (links), die Hünenberger Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann und Thomas Anderegg, Vorsteher Bau und Planung der Gemeinde Hünenberg.

Haben zur Gesprächsrunde eingeladen: der Zuger Kantonsbaumeister Urs Kamber (links), die Hünenberger Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann und Thomas Anderegg, Vorsteher Bau und Planung der Gemeinde Hünenberg.

(Bild: rah)

Drei Optionen liegen auf dem Tisch

Die Verantwortlichen stellten drei Varianten vor mit den Namen «Bahnhofsquartier», «Platz und Türme» und «Zentrum».

1. «Bahnhofsquartier»: Diese Version beinhaltet eine Sequenz von Gebäuden entlang der Bahnhofslinie. Auf dem Gelände des Kanton Zugs würden zwei Gebäude, auf dem Gelände der Familie Huber ein weiteres Gebäude und auf dem Gelände, wo jetzt der «Spar» steht, ebenfalls ein Gebäude entstehen. Diese Möglichkeit lässt einen grosszügigen Durchblick zu und kann mit einer guten Erdgeschossnutzung punkten. Über den Ladeflächen könnten Büro- und Wohneinheiten entstehen.

Die Variante «Bahnhofquartier».

Die Variante «Bahnhofquartier».

(Bild: rah)

2. «Platz und Türme»: Wie es der Name schon sagt, würden bei dieser Variante hohe Häuser entstehen. Im Gegensatz zu den beiden existierenden Hochhäusern allerdings in niedriger Form. Sie würden sich mit 30 Metern Höhe von den aktuellen Hochhäusern, die 37 und 42 Meter hoch sind, abgrenzen.

Der Vorteil wäre ein grosszügiger Platz, der als Zentrumsplatz genutzt werden könnte. Allerdings wären die Flächen im Erdgeschoss knapper. Dies würde es womöglich nicht zulassen, einen Grossverteiler einzuquartieren. Das Turmpaar wäre auf dem Gelände des Kantons und die Privatparzellen könnten individuell bebaut werden.

Der Vorschlag «Platz und Türme».

Der Vorschlag «Platz und Türme».

(Bild: rah)

3. «Zentrum»: Damit würde eine kleinteilige Gruppe von unterschiedlichen Gebäuden und Aussenräumen entstehen, die dichter aneinandergebaut, dafür mit Gassen angeordnet wären. Der Vorteil dabei ist die flexiblere Nutzung sowie der Dorfcharakter, der Nachteil könnten die verwinkelten Gassen sein.

Die Variante «Zentrum» im Modell.

Die Variante «Zentrum» im Modell.

(Bild: rah)

Umzonung für das Areal notwendig

Aktuell befindet sich das Zythus-Areal in einer Zone für «öffentliches Interesse für Bauten und Anlagen», kurz OelB. Es befindet sich an einer hervorragenden Lage. Und weil der Kanton Zug interessiert ist, das Potenzial wirtschaftlich auszunutzen, muss es in eine Zone für Wohn- und Geschäftsnutzung umgenutzt werden.

Nach der Präsentation hatten die Anwesenden Zeit, sich in 14 Gruppen zu dem Vorgestellten Gedanken zu machen. Es galt, bei allen Versionen die Vorzüge sowie die Schwächen herauszuschaffen und diese anschliessend zu präsentieren. Dabei kamen einige Nenner heraus, aber auch ein paar kritische Stimmen, die am liebsten alles so lassen würden, wie es aktuell ist.

Wichtig scheint den Hünenbergern, dass das Angebot an kleineren Wohnungen vergrössert wird, so dass ältere Personen in diese Wohnungen ziehen können und es mehr Platz für Familien in Einfamilienhäusern gibt. Wichtig ist den Einwohnern zudem, dass genügend Grünflächen erhalten bleiben, dass nichts Klobiges gebaut wird und weiterhin genügend Parkplätze vorhanden sind. Der Ökihof sollte zudem zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden können.

Das Zythus-Areal in Hünenberg See soll wirtschaftlicher genutzt werden. Aktuell ist es ein Parkplatz mit einem Ökihof.

Das Zythus-Areal in Hünenberg See soll wirtschaftlicher genutzt werden. Aktuell ist es ein Parkplatz mit einem Ökihof.

(Bild: rah)

Die Verantwortlichen werden die Inputs nun in die Planung zur Entwicklung des Zythus-Areals einfliessen lassen und einen zweistufigen Architekturwettbewerb lancieren. Geplant ist, dass das Gewinnerobjekt im Jahr 2020 feststeht, das dann die Grundlage für die Umzonung liefert.

2021 werden in einem weiteren Schritt Investoren gesucht, so dass im Jahr 2022 mit der Projektierung und Realisierung begonnen werden kann.

Wo kommt der Ökihof hin?

Hünenberg ist die einzige Zuger Gemeinde, die über zwei Ökihöfe verfügt. Einer in Hünenberg Dorf und der andere in Hünenberg See auf dem Zythus Areal. Da der Betrieb von zwei Ökihöfen aufwendig und teuer ist, wird eine zentrale Lösung gesucht. Angedacht ist ein neuer Ökihof beim Schlatt.

Entsorgungsmöglichkeiten, so wie sie bei einem Grossverteiler angeboten werden, wird es beim Zythus-Areal sowie im Dorf, bei der Maihölzli-Überbauung geben. «Bisher ist das nur eine Überlegung für eine zentrale Entsorgungsstelle und muss geprüft werden», sagt Thomas Anderegg, Vorsteher Bau und Planung der Gemeinde Hünenberg. Das letzte Wort haben die Gemeindeversammlung sowie die Kooperation Hünenberg.

Könnte schlechter sein: Die Anwesenden drückten ihre Gefühlslage nach der Gesprächsrunde mit einem Kleber aus.

Könnte schlechter sein: Die Anwesenden drückten ihre Gefühlslage nach der Gesprächsrunde mit einem Kleber aus.

(Bild: rah)

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