Schule übernimmt Räume der Migros-Klubschule

Hotelfachschule Luzern investiert vier Millionen Franken in Ausbau

Haben bald mehr Platz: die angehenden Hotelmanager, die in Luzern studieren.

(Bild: zvg)

Gegen vier Millionen Franken investiert die Schweizerische Hotelfachschule in Luzern und baut unter anderem im Obergeschoss der Migros Schweizerhof einen zweiten Campus auf. Statt 700 sollen bald schon 1’000 Studierende ein und aus gehen. Dennoch ist die Zukunft der Schule in Luzern nicht definitiv gesichert.

Die Schweizerische Hotelfachschule Luzern SHL baut ihren Standort unterhalb des Hotels Montana aus. 3,5 bis 4 Millionen Franken will sie dazu zwischen Juli und September dieses Jahres investieren.

Wichtigster Teil davon ist die Ausbildungsküche, die doppelt so gross wie heute ausfallen wird. Dies geschieht im heutigen Restaurant. Da dessen Kapazität gleich bleiben soll und der Ausbau innerhalb des bestehenden Gebäudes stattfindet, müssen Büroräume ausgelagert werden. «Ausserdem können wir in unserer Schule nun erstmals eine richtige Bar aufbauen», sagte SHL-Direktorin Christa Augsburger am Donnerstag. 

Von 700 auf 1’000 Studenten

Der Hauptgrund für die Erweiterung ist das Wachstum. Rund 1’000 Studentinnen und Studenten werden in der Luzerner Schule bald schon unterrichtet, bis zu 335 gleichzeitig. Für dieses Wachstum von 30 Prozent bedarf es auch neuen Schulräumen. Einerseits sollen dafür bestehende Unterrichtszimmer zusammengelegt und vergrössert werden. Ergänzend wurde externe Schulungsräume im Schweizerhof Annex gemietet, die ab April zur Verfügung stehen.

Hier, wo bis vor kurzem die Migros-Klubschule untergebracht war, entsteht der sogenannte «City Campus», der sieben Schulzimmer mit Nebenräumen umfassen wird. «Wichtig war für uns eine Erweiterung auf derselben Seeseite, damit der Austausch zwischen den beiden Standorten in Gehdistanz möglich ist», sagt Augsburger.

Und auch die rund 90 Studenten-Zimmer im bestehenden Wohnhaus werden renoviert und auf Hotel-Niveau gebracht.

Neuer Studiengang ab Herbst

Doch nicht nur baulich stehen bei der Hotelfachschule Neuerungen an. Im September lanciert die SHL den englischen «Bachelor of Science in Hospitality Management». Der Studiengang wird in Kooperation mit der Hochschule Luzern (HSLU) angeboten. In ähnlicher Konstellation können bereits heute Studierende den Bachelor in Deutsch machen.

Zu Plan B gezwungen

Die Hotelfachschule plante ursprünglich einen Neubau anstelle des ehemaligen Wohnhauses gegenüber dem Hotel Palace. Doch das Kantonsgericht hob die Abrissbewilligung 2018 auf, weil sich das Gebäude in der Ortsbildschutzzone B befinde und damit geschützt sei. Die Stadt allerdings kam zum Schluss, dass das Haus an sich nicht besonders schützenswert sei – und kündigte darauf hin an, die Regeln für die Ortsbildschutzzone B lockern (zentralplus berichtete).

Denn die Bestimmungen für die Ortsbildschutzzone B sind ungewollt streng ausgefallen und einem Missgeschick der städtischen Politik zu verdanken (zentralplus berichtete). Die entsprechenden Arbeiten zur Anpassung der Bau- und Zonenordnung BZO sind zurzeit im Gange. In Kraft treten können sie aber voraussichtlich frühestens im Herbst 2020.

Wegzug könnte wieder Thema werden

Für die Schule ist ein möglicher Standortwechsel aber trotz der Investitionen in Luzern noch nicht vom Tisch. «Die nächsten fünf bis sieben Jahre ist ein Wegzug sicher kein Thema», so die SHL-Direktorin. Erst wolle der Stiftungsrat den BZO-Entscheid abwarten. «Sollten unsere Bedürfnisse darin aber nicht abgebildet sein, könnte ein Umzug in 10 bis 15 Jahren wieder aktuell werden», sagt Christa Augsburger.

Die Zimmer der Studenten sollen laut SHL-Direktorin Christa Augsburger bald Hotel-Standard aufweisen.

Die Zimmer der Studenten sollen laut SHL-Direktorin Christa Augsburger bald Hotel-Standard aufweisen.

(Bild: hch)

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