Immobilien-Report

Hochdorf zeigt Anzeichen einer Immobilienblase

Die Karte zeigt die «heissen Regionen» für eine Immobilienblase. Auch Hochdorf (4) gilt als gefährdeter Bezirk. (Bild: comparis.ch)

In sechs Bezirken der Schweiz bestehen Anzeichen einer Immobilienblase, so auch im Bezirk Hochdorf im Kanton Luzern. Dieses neue Blasen-Risiko sei vor allem auf das grosse Entwicklungspotential Hochdorfs zurückzuführen. «Wer nicht kaufen muss, soll warten und beobachten, wie sich die Situation entwickelt,» rät der Internetvergleichsdienst Comparis. Zwar würde sich die «heisse Region» allmählich wieder abkühlen, aber die Situation bleibt «zu überwachen».

Wie aus einem Report der ETH Zürich und des Internetvergleichdienstes Comparis hervorgeht, bestehen für Hochdorf schwache Anzeichen einer Immobilienblase. Der Bezirk wurde deshalb in die zweithöchste Gefahrenstufe «zu überwachen» eingeteilt. Der Grund sei vor allem im grossen Entwicklungspotential der Region zu finden. Besonders Regionen, die etwas ausserhalb von Zentrums-Einzugsgebieten liegen, würden immer attraktiver für Immobilienkäufe, wie Comparis-Mediensprecher Felix Schneuwly auf Anfrage erklärt. «Die Folge davon ist eine Preissteigerung der Immobilien, was gleichzeitig einen spekulativen Charakter mit sich bringt. Sobald sich mehrere Spekulanten in einer Region engagieren, wird die Gefahr einer Blase erhöht», so Schneuwly.

«Blasen platzen nicht, sie lassen langsam Luft ab»

Grund zur Sorge bestehe aber nicht wirklich, denn die «heissen Regionen» würden sich bereits wieder allmählich abkühlen, geht aus dem Report hervor. «Aufgrund der politisch-wirtschaftlichen stabilen Situation in der Schweiz, ist nicht davon auszugehen, dass eine Blase im Crash endet», sagt Studienleiter und ETH-Professor Didier Sornette. «Grundsätzlich platzen Blasen nicht, sie lassen langsam Luft ab.» Auch Felix Schneuwly weist daraufhin, «dass Immobilienblasen auch einfach auf hohem Niveau stagnieren können».

Und was sollten Immobilieninteressenten im Bezirk Hochdorf nun tun? Schneuwly rät zum Abwarten: «Wer nicht kaufen muss, soll warten und beobachten, wie sich die Situation entwickelt.» Wer trotzdem kauft, sollte vorher unbedingt den tatsächlichen Wert der Immobilie prüfen. Dafür sei meist die Lage das ausschlaggebende Kriterium, so der Comparis-Mediensprecher. Zudem ratet Schneuwly allen Immobilienkäufer genügend Eigenkapital zur Verfügung zu haben, «nicht zuletzt wegen des Zinsrisikos.»

Zug: Keine Blase trotz enormem Preisanstieg

Auch andernorts sind enorme Preissteigerungen festzustellen, ohne dass von einer Immobilienblase die Rede ist. So gehört beispielsweise auch Zug zu den Bezirken, die seit 2007 eine der grössten Preisanstiegen – um 58 Prozent – zu verzeichnen hat.

Der Immobilien-Report, den die Professur für Entrepreneurial Risks der ETH Zürich und comparis.ch jetzt zum dritten Mal publizieren, zeigt: Es bestehen in manchen Regionen der Schweiz Anzeichen einer Immobilienblase, zwar weniger mit starker, dafür aber mehr mit schwacher Ausprägung. Die Anzahl der als «kritisch» eingestuften Bezirke ist binnen sechs Monaten von drei auf einen gesunken. Zu erwarten ist dort – im Bezirk Bülach – weiterhin kein verhängnisvoller Crash, sondern vielmehr eine allmähliche Abflachung des Preisanstiegs oder eine Stagnation der Preise. Schwache Anzeichen für eine Immobilienblase wurden in fünf Bezirken festgestellt: Dielsdorf (ZH), Pfäffikon (ZH), Hochdorf (LU), See-Gaster (SG) und Locarno. Beim vorigen Report vom August 2013 wurden nur zwei Bezirke als «zu überwachen» eingestuft.

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