Zwei Einsätze prägen die Sommerbilanz

Hitze und Sturm machten der Luzerner Feuerwehr zu schaffen

61 Einsätze hatte die Feuerwehr der Stadt Luzern wegen eines Unwetters am 6. Juli 2019. (Bild: zvg)

Rund 275 Mal ist die Feuerwehr der Stadt Luzern in den letzten drei Monaten ausgerückt. Glücklicherweise handelte es sich meist um kleinere Ereignisse. Zwei Einsätze werden Feuerwehrkommandant Theo Honermann aber noch lange in Erinnerung bleiben.

Ein Sturm, der im Juli über die Stadt Luzern gefegt ist, wird Feuerwehrkommandant Theo Honermann nicht so schnell vergessen. 61 Mal rückte sein Korps an diesem Tag aus. Bäume wurden umgefegt und Ziegel stürzten von den Dächern. Das Telefon in der Einsatzleitzentrale läutete unentwegt.

Besonders beschäftigt hat Honermann ein Einsatz im Bireggwald. Dort wurde eine dreiköpfige Familie, die einen Spaziergang machte, von den plötzlichen Böen völlig überrascht. Wie aus dem Nichts stürzte ein Baum um und vergrub eine Frau unter sich. Sie wurde schwer verletzt.

«Diese Menschen hatten nichts falsch gemacht, der Sturm zog so schnell auf, dass sie gar nicht mehr reagieren konnten», sagt Honermann. Der Mann und das Kleinkind kamen mit dem Schrecken davon. «Die hatten wirklich einen Schutzengel», meint Honermann.

«Auch bei den anderen grossen umgestürzten Bäumen prüften wir sorgfältig, ob Personen darunter sind. Dies war in einigen Fällen gar nicht so einfach. Glücklicherweise blieb diese Suche negativ».

Der Sturm am 6. Juli fegte zahlreiche Bäume im Wald um. (zvg)

Verletzte zu bergen, ist eine psychische Belastung

Für ihn war es eine grosse Erleichterung später zu erfahren, dass bei der Person keine bleibenden Schäden zurückbleiben werden. «An dem Tag war das noch nicht klar. Für unsere Männer und Frauen vor Ort können solche Einsätze daher sehr belastend sein», sagt Honermann.

Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Sommer 2019 weniger Einsätze wegen Waldbränden. «Die Situation letztes Jahr war wegen der langen Trockenheit deutlich angespannter, es musste sogar ein wochenlanges Feuerverbot ausgesprochen werden», erinnert Honermann.

Die Hitze erschwerte die Einsätze

Auch Starkregen machte der Luzerner Feuerwehr heuer weniger zu schaffen. «Es gab zwar vereinzelte Einsätze wegen überschwemmten Kellern, aber sonst blieb es diesbezüglich vergleichsweise ruhig», so Honermann

An die Belastungsgrenze kamen die Feuerwehrangehörigen teils wegen der hohen Temperaturen. So etwa bei einem Dachstockbrand an der Berglistrasse anfangs Juli. «An dem Tag war es über 30 Grad. Der Einsatz dauerte rund 12 Stunden. «Die Einsatzbewältigung war zwar sehr erfolgreich, aber es war hart», so Honermann. Zwei Feuerwehrleute mussten während des Einsatzes ins Spital gebracht werden.

Die Schäden am Dach des Wohnhauses an der Berglistrasse waren immens. (Bild: zvg)
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