Das Angebot reicht von Wein bis Hummer

Hier spriessen in Luzern neue Pop-Ups aus dem Boden

Eines der vielen neuen Pop-Ups in der Stadt Luzern. Die «Neue Apotheke» an der Hirschmattstrasse. (Bild: ewi)

Wer aufmerksam durch die Luzerner Innenstadt läuft, hat wohl bereits bemerkt, dass auch in diesem Sommer wieder zahlreiche Pop-Ups neu eröffnet haben. Den Überblick über den Dschungel an temporären Lokalen zu behalten – schier unmöglich. zentralplus liefert dir die Übersicht.

Die Luzerner Innenstadt ist im steten Wandel. Das wurde einem diese Woche mit der Schliessung des Traditionshauses «Kofler» deutlich vor Augen geführt (zentralplus berichtete). Doch überall wo ein Geschäft schliesst, bietet sich die Möglichkeit für eine neue Nutzung der frei gewordenen Ladeflächen.

Und hier kommen die Pop-Up Läden auf den Plan, die als temporäre Nutzung auf der Suche nach genau solchen leerstehenden Ladenflächen Ausschau halten. Auch aktuell gibt es in Luzern verschiedene Pop-Ups.

zentralplus hat mit den verschiedenen Betreibern gesprochen und zeigt dir in der alphabetisch geordneten Übersicht, wo du welche Pop-Ups momentan antriffst in Luzern.

Distillerie Studer

Dieses Pop-Up liegt an prominentester Lage – nämlich im Wasserturm bei der Kapellbrücke. Wo sich sonst ein Souvenirgeschäft befindet, kann man derzeit verschiedenste Schnäpse der traditionsreichen Luzerner Schnapsbrennerei «Studer» einkaufen (zentralplus berichtete). Denn aufgrund der aktuell noch ausbleibenden Touristen in Luzern ist das Souvenirgeschäft seit Ausbruch der Corona-Pandemie geschlossen. Da die Brennerei Studer sowieso auf der Suche nach einem Verkaufslokal in der Stadt Luzern war, hat sich diese Verkaufsfläche halt eben so ergeben.

Das Schnaps-Pop-Up hat seit Beginn des Sommers geöffnet und bleibt nun so lange im Wasserturm, bis die Touristen wieder in grösseren Zahlen nach Luzern kommen. Über Gin und Fruchtbrände bis hin zu Vodkas und Rum gibt es im Pop-Up allerlei Liköre und Spirituosen zu kaufen. Die ersten Erfahrungen seien gemäss Junior-CEO Jonathan Schönberger sehr positiv – und bekräftigen die Firma im Entschluss, auch längerfristig ein Geschäft in der Stadt Luzern zu betreiben.

Melissa's Crêperie

Das Lokal «Melissa's Kitchen» am Hallwilerweg hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Ort zum Brunchen einen Namen gemacht. Doch seit einigen Wochen hat Melissa expandiert – und zwar an die Pilatusstrasse. Dort kommen in erster Linie Crêpe-Liebhaber seit Anfang Juli auf ihre Kosten. Denn – ob süss oder salzig – im neuen Lokal dreht sich alles rund um die französische Eierspeise.

«Melissa's Crêperie» war ursprünglich als Überbrückung für die Zeit geplant, in der das Mutterlokal, «Melissa's Kitchen», wegen einer Grossbaustelle im Gebäude schliessen muss. So sind die beiden Geschäftsinhaber Urs und Carin Truniger auf das leerstehende Geschäft an der Pilatusstrasse gestossen, wo früher die «One Bar» eingemietet war. In Eigenregie hatte das Team rund um die Trunigers im Frühling den Laden renoviert und mit viel Liebe zum Detail neu eingerichtet. Allerdings ist die Crêperie voraussichtlich nur eine Zwischennutzung, weil der Mietvertrag bis Juni 2022 befristet ist.

«Uns war es wichtig, etwas Originelles zu machen, das es in Luzern noch nicht gibt», erzählen die beiden Geschäftsinhaber im Gespräch mit zentralplus. «Wenn es gut läuft, wollen wir die Crêperie an einem anderen Ort weiterführen, sobald wir hier raus müssen.»

Merald Pop-Up-Store

Dieser Name ist dir vermutlich noch nicht bekannt, denn der Laden hat noch gar nicht geöffnet. «Merald» ist ein Kleiderladen, der jungen Schweizer Designern eine Plattform geben soll. «Viele junge Designer haben in der Schweiz überhaupt keine Plattform, wo sie ihre Kleider präsentieren und verkaufen können. Das wollen wir ihnen mit unserem Konzept ermöglichen», erklärt Dario Arnold, einer der beiden Initianten des Pop-Up-Stores.

Der Laden wird allerdings nur für kurze Zeit geöffnet haben – genauer gesagt an einem Nachmittag. Am 21. August von 13 Uhr bis 17 Uhr werden die Kleider von fünf verschiedenen Designern im «Rok» Club in Luzern ausgestellt und verkauft. «Wir wollen mit dieser kurzen Öffnungszeit einen gewissen Hype um unseren Store erzeugen. Wir wollen nicht einfach einen Laden machen, sondern es soll ein Event sein», beschreibt Arnold die Idee. Danach wollen Dario Arnold und Co-Gründer Nils Meier die Kleider vorerst mittels Online-Shop verkaufen, der bald öffnen soll.

Neue Apotheke

Wo bis vor kurzem noch Medikamente, Cremen und Salben verkauft wurden, kann man an der Hirschmattstrasse nun Weine einkaufen. Denn im Lokal der alten Hirschmatt-Apotheke hat sich seit Juli die «Neue Apotheke» einquartiert. Dort werden nun Bio-Weine und Bio-Delikatessen der Familie Breitschmid-Heiniger verkauft. Im Verkauf stehen ausschliesslich Produkte aus den familieneigenen Weinbergen im Sitenrain in Meggen, Italien und Spanien.

«Wir nutzen dieses Pop Up als Testphase und schauen, wie gross die Nachfrage überhaupt ist. Doch wir planen, langfristig hier an der Hirschmattstrasse zu bleiben», erklärt Marco Lüscher, Projektleiter des Wein-Unternehmens. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv, wie Lüscher erklärt: «Dank der tollen Lage haben wir auch viel Laufkundschaft, die zum Beispiel für einen Apéro noch spontan einen Wein einkaufen kommt.» Geöffnet hat die «Neue Apotheke» seit Anfang Juli und sicher bis Ende September, jeweils von Donnerstag bis Samstag.

Pink Star

Dieses Pop-Up hat sich voll der Farbe Pink verschrieben – oder respektive vielmehr einem rosaroten Getränk, nämlich dem Rosé. Die Pop-Up-Bar des Hotels Stern liegt gleich neben der Franziskanerkirche und ist als Apéro Bar konzipiert. «Nebst 33 verschiedenen Rosé-Weinen haben wir auch Tapas im Angebot und Apéro-Plättchen, die in einem Nähkästchen angerichtet werden. Das kommt bei den Leuten super an», erklärt Nicole Reif das Angebot.

Das Pop-Up wurde Ende Mai eröffnet und dauert noch bis Ende August. Danach läuft die Miete für die Parkplätze, auf denen das Pop-Up derzeit platziert ist, nämlich aus. Allerdings hat die Terrassenbar nur bei schönem Wetter geöffnet, womit wir in diesem Sommer bekanntlich noch nicht reichlich verwöhnt wurden. Das Pink Star Pop-Up sei bisher aber trotzdem ein Erfolg, wie Reif erklärt: «Wenn wir offen hatten, war die Nachfrage definitiv da. Die Leute schätzen unser Angebot, das voll auf Apéro ausgerichtet ist.».

Plop-Up

Auch dieses Pop-Up stellt die Kulinarik voll ins Zentrum des Angebots. Im «Plop-Up» an der Grabenstrasse gibt es seit Ende Juni unter anderem Wein und Wurst zu kaufen (zentralplus berichtete). Das Ziel der beiden Betreiber, Tim Hollemann und Gian Crameri, ist es, voll auf regionale Nischenprodukte zu setzen.

Zu den Partnern gehört beispielsweise der Haldihof, Wiesenschwein, Luzerner Bier, Weingut Klosterhof, Alma Berga und der Stierlihof. «Derzeit führen wir über 250 verschiedene Produkte», sagt Holleman stolz. Zudem können Hollemann und Crameri mit dem neuen Pop-Up auch auf ihr eigenes «Sprudelabo» aufmerksam machen, mit dem sie den Abonnentinnen alle zwei Monate neue Cidres und Schaumweine vorstellen und nach Hause schicken.

Das Pop Up ist vorerst bis Ende September geöffnet. Doch Hollemann und Crameri sind motiviert, das Geschäft längerfristig zu betreiben. Ob am selben oder an einem neuen Ort, ist noch unklar.

Stiefels Pop-Up

Den Namen Stiefel kennt man in der Luzerner Gastronomie vor allem vom Restaurant Hopfenkranz. Doch während einer Woche Ende August möchte Gourmet-Koch Moritz Stiefel aus seiner Routine der gehobenen Küche ausbrechen und etwas ganz anderes machen. So wird vom 25. bis zum 30. August im Möbelladen «Enbas» an der Moostrasse in Luzern Hummer serviert. Schön deftig, mit viel Butter. «Ich habe Lust auf etwas Brachiales, etwas Anderes», erklärt Moritz Stiefel.

In der gemütlichen Atmosphäre des «Enbas» an der Moosstrasse werden Ende August Hummer serviert. (Bild: Enbas)

Diese Ausbrüche aus der Routine sind für Stiefel nichts Neues. Denn schon seit mehreren Jahren organisiert der Gastronom solche Pop-Ups, oft auch an speziellen Orten. Mit diesen Konzepten habe er bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Dem diesjährigen Pop-Up in der Moosstrasse kommt nach der Corona-Zeit eine besondere Bedeutung zu: «Wir möchten, dass die Leute nach dieser Zeit wieder an einem Tisch zusammenkommen und bei feinem Essen einen schönen, unkomplizierten Abend verbringen».

Thai Food Pop-Up

Last but not least: Das Food Pop-Up des Alpineums, das dieses Jahr vom 6. bis zum 10. Oktober im «Esszimmer» an der Maihofstrasse stattfindet. «Wir haben einfach Bock auf etwas Zusätzliches zu unserem bestehenden Angebot, wo wir andere Ideen verwirklichen können», erklärt Julia Furrer vom Alpineum Luzern.

Das Konzept mit den temporären Food Pop-Ups verfolgen die Initianten deshalb schon seit einigen Jahren und die Erfahrungen waren stets positiv. Dieses Jahr wird den Gästen ein Menu aus der thailändischen Küche mit zehn verschiedenen Gängen zum Teilen angeboten. An der dazugehörigen Bar werden spezielle Thai-Drinks gemixt. «Das Pop-Up ist immer eine kurze, sehr intensive Zeit, in der man ganz viele verschiedene Leute trifft. Diese Atmosphäre macht das Konzept mit dem Food Pop-Up für uns so reizvoll», beschreibt Furrer die Motivation des Teams.

Kennst du weitere Luzerner Pop-Ups, die in dieser Übersicht fehlen? Dann schreib sie in die Kommentare.

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