Achtung Radar-Falle!

Hier blitzt die Luzerner Polizei zu schnelle Autofahrer

Jede Woche gibt die Luzerner Polizei preis, wo die halbstationären Geschwindigkeitsmessanlagen stehen. (Bild: hch)

Die Luzerner Polizei veröffentlicht erstmals eine Liste aller Blitzer-Standorte im Kanton. Das soll die Verkehrssicherheit erhöhen. Dereinst könnten sogar GPS-Tracker zum Einsatz kommen. Doch aufgepasst: Als Privatperson riskiert man weiterhin eine Busse, wenn man öffentlich vor einem Radar warnt.

In Grosswangen, im Stadtluzerner Hirschmatt-Quartier oder auf der A14: Das sind drei Beispiele von Orten, wo Autofahrer in dieser Woche geblitzt werden können. Die Luzerner Polizei veröffentlicht die Liste aller Radar-Standorte diesen Montag erstmals auf ihrer Website. «Obwohl die Ordnungsbussen für Geschwindigkeitsübertretungen für Fahrzeuglenkerinnen und -lenker ärgerlich sind und dem Portemonnaie schaden, tragen sie viel zur Verkehrssicherheit auf unseren Strassen bei», schreibt die Polizei.

Damit kommt sie einem politischen Auftrag nach. Eine Mehrheit des Kantonsrates hat im Sinne der Prävention und Transparenz letztes Jahr einen entsprechenden Vorstoss der SVP gutgeheissen (zentralplus berichtete).

Kein Persilschein für Raser

Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) hielt im Rahmen der Debatte fest, dass dies nicht einem Freipass für Raser gleichkomme. Denn die Polizei setzt nicht nur die fixen und halbfixen Anlagen ein, sondern jagt Temposünder auch mit mobilen Apparaten in Patrouillenautos. Sprich: Mit einer Kontrolle muss man jederzeit und auch auf Strassen rechnen, die nicht auf der Liste stehen.

«Es ist nicht unser Ziel, möglichst viel Geld einzukassieren, sondern die Verkehrssicherheit zu erhöhen.»

Christian Bertschi, Luzerner Polizei

Die Luzerner Polizei erwartet nicht markant weniger Bussen wegen Geschwindigkeitsübertretungen. Die Mehrzahl der Blitzkästen ist fix installiert – und die Standorte seien der Luzerner Bevölkerung meistens sowieso schon bekannt, sagt Sprecher Christian Bertschi. «Es ist ohnehin nicht unser Ziel, möglichst viel Geld einzukassieren, sondern die Verkehrssicherheit zu erhöhen.»

Insofern müssten die Autofahrerinnen nicht fürchten, dass die Polizei plötzlich beispielsweise mehr Parkbussen ausstelle, um das Budget einhalten zu können. «Das Budget wird vom Kantonsrat und nicht von der Polizei erstellt», sagt Bertschi. «Für unsere Arbeit sind nicht die Budgetvorgaben massgebend, sondern die Erhöhung der Verkehrssicherheit.»

Überblick über die aktuellen Radar-Standorte im Kanton Luzern:

Die Luzerner Polizei hat sich dafür entschieden, die Standorte vorerst mittels einfacher Liste zu publizieren. Zur Debatte stand auch die Option, die Blitzkästen mit Trackern auszustatten (zentralplus berichtete). «Das ist aber relativ teuer», sagt Christian Bertschi von der Luzerner Polizei. In den nächsten Jahren würden ohnehin die drei halbmobilen Anlagen ersetzt, von welchen eine jeweils zum Beispiel an der Hirschmattstrasse in der Stadt Luzern aufgestellt wird. «Es macht daher keinen Sinn, die jetzigen Geräte noch aufzurüsten. Aber wir werden prüfen, die neuen Apparate mit Trackern auszustatten.» 

Bussen gibt's vor allem in der Stadt

Die Liste umfasst alle 22 fixen Radar-Standorte, wobei nie alle von ihnen gleichzeitig in Betrieb sind. Dazu kommt eine deutlich kürzere Liste mit den drei halbfixen Blitzkästen. Diese gesamte Aufstellung verdeutlicht, was zentralplus bereits vor kurzem berichtete: Fast alle der rund zwei Dutzend Blitzer im Kanton Luzern stehen auf städtischem Boden. Dazu kommen einige auf den Autobahnen.

Auf der Landschaft hingegen laufen Autofahrer derzeit nur gerade in Grosswangen Gefahr, eine Busse wegen Tempoüberschreitung zu kassieren. Es handelt sich um eine der halb mobilen Radaranlagen. Die gesamte Aufstellung wird von der Luzerner Polizei einmal wöchentlich aktualisiert.

Luzern ist derweil nicht der einzige Kanton, der die Standorte der Blitzer publik macht. Auch St. Gallen oder Schaffhausen geben preis, wo Autofahrer besser den Fuss vom Gaspedal nehmen. Und übrigens: Auch wenn die Polizei selber die Liste veröffentlicht, ist es Privatpersonen weiterhin untersagt, öffentlich vor Kontrollen im Strassenverkehr zu warnen, wie die Luzerner Polizei bestätigt. Wer das tut – und sei es in einer geschlossenen Whatsapp- oder Facebookgruppe –, riskiert gemäss eidgenössischem Strassenverkehrsgesetz eine Busse.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Markus
    Markus, 05.07.2021, 17:54 Uhr

    Was ist mit den ebikefahrer/rinnen die in der 20 er Pfistergasse mit 45 sachen durchrasen?
    Es kommt wöchentlich zu Unfällen aber geändert oder kontrolliert wird nicht.
    Wo bleibt da die Sicherheit von spielenden Kindern???

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    • Profilfoto von Stadt Luzerner
      Stadt Luzerner, 05.07.2021, 19:09 Uhr

      Die Strassen sind nicht zum spielen da!

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