Sturmspitzen bis zu 120 Kilometer pro Stunde

Heute Nacht wird’s stürmisch, die Luzerner Feuerwehr ist «immer parat»

Die Stadtluzerner Feuerwehr bei einem Einsatz im Juli 2019 im Bireggwald. (Bild: Feuerwehr Stadt Luzern)

In der Nacht auf Dienstag erwarten die Meteorologen einen kräftigen Sturm. Die Stadtluzerner Feuerwehr hat Erfahrungen mit solchen Situationen. Der Kommandant wundert sich dennoch, dass er bei Sturm immer wieder auf Jogger und Spaziergänger im Wald trifft.

Am Montagmorgen war es sehr mild. Grund dafür ist ein kräftiger Südwestwind, der verbreitet für Temperaturen bis zu 15 °C sorgte. In hohen Lagen zeigten die Windgeschwindigkeiten schon jetzt Sturmstärke. Auf dem Pilatus wurden 146,2 Kilometer in der Stunde gemessen.

In der Nacht auf Dienstag nimmt der Wind auch im Flachland Fahrt auf. Er bringt eine Kaltfront, mit lokalen Graupelschauern und sogar Gewittern. Oben schneit's mitunter kräftig.

Die Wetterdienste erwarten, dass mit dem Einzug des Sturmtiefs Petra in der Nacht auch im Flachland mit Schäden zu rechnen sei. Gar der Vergleich mit Burglind wird gezogen, der im Januar 2018 auch in der Stadt wütete (zentralplus berichtete). Bis zu 120 Kilometer in der Stunde sollen die Spitzen in den Niederungen betragen. Rau ist es auch schon vor rund einer Woche zu und her gegangen (zentralplus berichtete).

Feuerwehr vertraut auf die öffentlichen Wetterprognosen

Natürlich hat auch der Stadtluzerner Feuerwehrkommandant Theo Honermann von der Sturmwarnung Wind bekommen. «Wir verlassen uns dabei auf die verschiedenen Wetterdienste, die auch öffentlich zugänglich sind», sagt er. Zusätzlich haben die Einsatzkräfte die Möglichkeit bei Meteo Schweiz, dem Dienst des Bundes, lokale Wetterprognosen anzufragen – das ist in diesem Fall kaum nötig, da praktisch die ganze Alpennordseite betroffen ist.

Veröffentlichen die Meteo-Dienste eine Wetterwarnung, wie im aktuellen Fall, dann passiert bei der Feuerwehr erst einmal: «Nichts. Der einzige Fall, bei dem wir vorsorglich zusätzliche Einsatzkräfte aufbieten, ist, wenn mit einer starken Einschränkung des Verkehrs zu rechnen ist», sagt der Feuerwehrkommandant ruhig.

Der Sturm Lolita von Ende Januar sorgte auch am Rotsee für entwurzelte Bäume. (Bild: lbe)

Der Grund für die Gelassenheit Honermanns: «Wir sind immer parat. Die Berufsfeuerwehr etwa rückt innerhalb von zwei Minuten ab der Alarmierung aus.» Wird es in der kommenden Nacht also zu umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen kommen, zu Baugerüsten, die gesichert werden müssen oder Ziegel, die es von den Dächern weht – «dann stehen die Feuerwehrleute bereit».

Oberste Verhaltensregel: Vermeide den Wald!

Die Luzerner Feuerwehr hat in den vergangenen Jahren ihre Erfahrungen mit Stürmen gemacht. Wintersturm Burglind war der bekannteste. Noch heftiger traf es im vergangenen Sommer den Bireggwald. Honermann und seine Truppe rückte aus, um eine verunfallte Person zu retten und das beliebte Naherholungsgebiet zu inspizieren und vom Fallholz zu befreien. «Als trotz unseren Warnhinweisen noch Jogger in den Wald hinein liefen, musste ich schon den Kopf schütteln», sagt er.

Auch wenn es nur wenige Menschen sein dürften, die mitten in der Nacht in den Wald spazieren gehen: Den Wald gilt es in der kommenden Nacht dringend zu meiden, so wie Meteo Schweiz rät, sich während den erwarteten Spitzenzeiten zwischen 2 und 6 Uhr nicht im Freien aufzuhalten.

Wer sich trotzdem hinauswagt, sollte auf umherfliegende Gegenstände achten. Von Dächern herabfallende Ziegel stellen ausserdem eine Gefahr dar. Besonders auch in der Nähe von Gewässern ist Vorsicht angesagt.

Auch auf der A14 in Ebikon wurden Ende Januar Sturmschäden gemeldet. (Bild: Luzerner Polizei)
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