250 Mitarbeiter von Edwards sind davon betroffen

Herzklappenhersteller will Produktionsstandort in Horw schliessen

Produktionsstandorts von Edwards: Der Standort in Horw soll geschlossen werden.

(Bild: zvg)

Das amerikanische Unternehmen Edwards Lifesciences will seinen Produktionsstandort in Horw schliessen. 250 Vollzeitmitarbeiter sind von der Schliessung des Herzklappenproduzenten betroffen.

«Bevor wir jetzt die Absicht erklärt haben, den Standort Horw zu schliessen, haben wir geprüft, die Anlage zu renovieren. Es wurde jedoch deutlich, dass unsere gegenwärtigen und zukünftigen Produktionserfordernisse in grösseren, hochmodernen und speziell für diesen Zweck errichteten Produktionsanlagen unseres globalen Produktionsnetzwerks erfüllt werden können,» erklärt Herko van der Weij, Geschäftsführer der Fertigungsanlage in Horw.

Diese Absichtserklärung von Edwards ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse des globalen Produktionsnetzwerks für Herzklappen von Edwards. Edwards plant daher den kompletten Herstellungsprozess für Herzklappenprodukte unter einem Dach zusammen zu führen. Am Produktionsstandort in Horw, der 1985 durch eine Firmenübernahme Teil von Edwards wurde, werden bislang nur ausgewählte Teilschritte der Herzklappenproduktion übernommen.

«Wir wissen, dass dies eine schwierige Zeit für unsere Mitarbeiter ist.»

Herko van der Weji, Geschäftsführer der Fertigungsanlage

Das kleine, ehemalige Schulgebäude wird den Anforderungen einer modernen Medizintechnikanlage nicht länger gerecht und es ist nicht möglich, dort den gesamten Herstellungsprozess für Herzklappen unter einem Dach zusammen zu führen, heisst es in einer Medienmitteilung der Firma weiter.

«Wir wissen, dass dies eine schwierige Zeit für unsere Mitarbeiter ist. Ganz ausdrücklich möchten wir die Leistungen unserer aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitenden anerkennen», so van der Weij weiter. «Unser Dank gilt ihrem Einsatz für Patienten auf der ganzen Welt. Ebenso danken wir den lokalen Behörden in Horw und in der Region, die Edwards stets unterstützt haben.»

Konsultationsverfahren mit Mitarbeitern wird eröffnet

Das Unternehmen wird nun das Konsultationsverfahren mit den Mitarbeitern eröffnen. Edwards will diese bei der Suche nach neuen Anstellungen unterstützen, einen grosszügigen Sozialplan anbieten und ein Outplacement Paket schnüren.

Gegenwärtig sind in Horw 250 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt. Es ist geplant, den Produktionsstandort in Etappen bis Mitte des Jahres 2018 zu schliessen, wobei die Mehrheit der Mitarbeitenden die Firma bis Ende Januar 2018 verlassen würde.

Die europäische Regionalzentrale von Edwards Lifesciences mit ihren 130 Mitarbeitenden verbleibt im Kanton Waadt, wo das Unternehmen seit 2000 tätig ist. Edwards hat in den vergangenen Jahren mehr als 5’000 Ärzte am Sitz in Nyon weitergebildet.

Der Unternehmenshauptsitz von Edwards Lifesciences befindet sich in Irvine in Kalifornien. Edwards Lifesciences ist weltweit führend bei der Entwicklung von patientenorientierten Innovationen für strukturelle Herzerkrankungen und für intensivmedizinische und chirurgische Überwachungsgeräte.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von David L
    David L, 19.09.2017, 20:41 Uhr

    Das müssen jetzt endlich die langersehnten Früchte der Tiefsteuerstrategie sein, von der uns Herr Schwerzmann seit Jahren erzählt.
    Wie bitte? 250 Stellen abgebaut, nicht zugezogen? Das ist bestimmt ein Missverständnis.

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  • Profilfoto von emmenbronx
    emmenbronx, 19.09.2017, 19:54 Uhr

    Den hochspezialisierten, fähigen MitarbeiterInnen von Edwards Horw wünsche ich guten Mut und viel Kraft. Sie haben mein Mitgefühl, ich bin in Gedanken gerade jetzt bei Ihnen! Dieses Schicksal haben Sie tatsächlich nicht verdient! N.B. „Damals“ von 1980-82 durfte ich als ausführender Mitarbeiter die von Edwards California „abgesprungenen“ Kaderleute (zu einem durchaus bescheidenen Salär) mit grossem Engagement & Freude dabei unterstützen, Xenomedica (an der Haldenstrasse in Luzern domiziliert) zu implementieren. Als das Geschäft mit den Xenomedica-Herzklappen zu „brummen“ begann, zögerten diese jene nicht lange! Edwards hat sich die lästige Konkurrenz dann schon bald wieder „einverleibt“ und die ehemaligen, abgesprungenen USA-Edwards-Spezialisten haben sich finanziell mehr als schadlos gehalten. Als junger Mensch wollte ich damals einen sinnvollen Job machen, den Menschen dienen. 35 Jahre später zeigt der Kapitalismus wieder sein wahres Gesicht. Selbstverständlich ist immer alles Rechtens. … – Das ist doch alles nur noch ganz ganz traurig! Frei Bernhard [email protected] Facebook: „Emmenbaum RIP“ – Gedanken sind frei, mein Name ist Frei, ich bin so frei!

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