«Kitchen Battle» im Neubad

Harmonischer Fight der Kulinariker

Es war ein freundschaftliches Battle der Köche im Luzerner Neubad. (Bild: Marc Hodel)

Eine Location, zwei Küchen, acht Spitzenköche: Das Kitchen Battle von «Cuisine sans frontières» wird dieses Jahr zum ersten Mal in Luzern ausgetragen. zentral+ hat den Kampf der Köche unter die Lupe genommen und eine ganz andere Stimmung erlebt, als erwartet.

Im Pool im Neubad wird von Donnerstag bis Samstag kein Film geschaut, es gibt weder eine Podiumsdiskussion noch den Flohmarkt.

Für einmal stehen Öfen, Heizplatten und Pfannen herum – und sehr viele Messer: Das Kitchen Battle findet statt.

Entspannte Battle-Gegner

Zwei Küchenteams treten gegeneinander an und kämpfen um den Platz im Finale am Samstagabend. Am Donnerstagabend waren das «Grottino 1313» und die «Krone Blatten» am Zug (zentral+ berichtete). Das Spiel geht so: Die Köche stehen den ganzen Tag am Herd: Um 10 Uhr wird die mit regionalen Produkten gefüllten Warenkörbe geliefert, welche bis zum Abend zu drei Gängen und einem Amuse Bouche für 136 Personen verwandelt werden müssen. Geht das gut?

Bis 12 Uhr muss das Menü stehen, und als wir um 17 Uhr ankommen, ist die meiste Arbeit bereits geleistet. So sieht es zumindest aus, da die Köche überhaupt nicht gestresst wirken und mit Freude an der Arbeit sind. Es bleibt Zeit für ein paar Witze dazwischen und auch für ein kurzes Gespräch. Mario Waldispühl, Chefkoch vom Team Krone Blatten, erklärt: «Ich war bereits einmal beim Kitchen Battle mit dabei. Ich bin selber Mitglied von Cuisine sans frontières (CSF) und mache deshalb den Job sehr gerne. Hier kann ich mir sicher sein, dass das eingenommene Geld an der richtigen Stelle ankommt.»

136 Gäste wurden beim Kitchen Battle im Neubad kulinarisch verwöhnt. (Bild: Marc Hodel)

136 Gäste wurden beim Kitchen Battle im Neubad kulinarisch verwöhnt. (Bild: Marc Hodel)

Kochen für neue Köche

Geld spielt beim Kitchen Battle eine nebensächliche, aber nicht unwichtige Rolle, handelt es sich doch um eine Benefizveranstaltung. Die 120 Franken, die die Gäste für den kulinarischen Wettbewerb bezahlen, werden mit jedem Rappen für Projekte von CSF eingesetzt. Dies wird erst möglich durch die freiwillige Arbeit aller Beteiligten: Vom Koch über die Hilfskraft hin zur Moderation.

Das gesammelte Geld wird in ein Projekt in Ecuador fliessen. Dort soll eine Gastronomie-Schule aufgebaut werden und so indigene Bevölkerung, die durch Rodungen ihre Lebensgrundlage verloren haben, ausgeholfen werden. Durch die Veranstaltung des Kitchen Battle, das auch den Spendern kulinarische Höhepunkte beschert, können also nicht nur die Empfänger, sondern auch die Spender vom Motto «Gastfreundschaft als Friedensstifter» profitieren.

Beim Kitchen Battle im Neubad kamen die Köche beim Anrichten doch noch ins Schwitzen. (Bild: Marc Hodel)

Beim Kitchen Battle im Neubad kamen die Köche beim Anrichten doch noch ins Schwitzen. (Bild: Marc Hodel)

Angebot und Nachfrage

Das Essen kommt gut an, jeder Gang überrascht aufs Neue. Auf Grossleinwand lässt sich verfolgen, was die Köche genau machen, wie sie braten, glasieren und anrichten. Die Jury, ein Team von ausgewiesenen Kennern, beobachtet genau. Die Gäste scheinen im Gourmet-Himmel zu schweben bei all den Köstlichkeiten und tun sich schwer mit der Wahl des besseren Teams. Alle sind zufrieden. Geschäftsleiterin Anna Hofmann: «Ich denke, der Start ist uns gut gelungen.»

Ein kleiner Wehrmutstropfen ist einzig die Tatsache, dass es für Aussenstehende kaum möglich war, an Tickets zu kommen. Die meisten Gäste kennen Leute vom Küchenteam, von CSF oder sind aus der Gastronomieszene. Die begrenzte Anzahl Tickets auf 136 Personen macht es nicht einfacher. Die Nachfrage besteht auf jeden Fall.

Es hinterlässt ein entspanntes Gefühl, wenn man einen Moment innehält, die verschiedenen Düfte einatmet und das Treiben beobachtet. Nicht nur die Köche, auch alle anderen Helfer stehen schon den ganzen Tag hier und arbeiten zusammen völlig freiwillig an diesem Projekt. Von Wettbewerbsatmosphäre lässt sich nicht viel wahrnehmen, dieser verschwindet auch ziemlich in den Hintergrund, trotz Stimmtäfeli und Jury. Was hier zählt, ist das gemeinsame Engagement, die positive Stimmung, das gute Essen. Das Kitchen Battle, das seit 2009 besteht, hat die Probe in Luzern wohl bestanden. So auch die Köche der Krone Blatten – die Gewinner des Abends.

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