Erst nach 2033

Halbstundentakt von Luzern nach Bern rückt weiter in die Ferne

Luzerner hoffen seit Langem auf mehr Verbindungen nach Bern. (Bild: bic)

Die Strecke Bern–Luzern gehört zu den Verbindungen mit den höchsten Frequenzen ohne Halbstundentakt. Der Luzerner Nationalrat Michael Töngi will vom Bund wissen, ob eine Takterhöhung endlich näherrückt. Bundesrätin Simonetta Sommaruga versetzt den Hoffnungen vieler Luzerner Pendler jedoch einen herben Dämpfer.

Die Möglichkeit eines Halbstundentakts zwischen Luzern und Bern geistert seit Jahren durch Politik und Verkehrsplanung. Die Hoffnungen diesbezüglich flammen regelmässig auf, wurden bisher aber nie erfüllt. So bleibt die Verbindung eine der am höchsten ausgelasteten ohne Halbstundentakt im ganzen Land.

Bitter war die Enttäuschung in Luzern, als klar wurde, dass der ersehnte Halbstundentakt in die Hauptstadt nicht mit dem Ausbauschritt 2025 realisiert werden würde (zentralplus berichtete). Wann dies stattdessen der Fall sein wird, blieb seither unbeantwortet. Im Dezember 2019 erklärte der Bundesrat, dass Verzögerungen bei diversen Infrastrukturprojekten mit ein Grund seien, weshalb der Halbstundentakt zwischen Bern und Luzern erst später als ursprünglich geplant eingeführt werden könne.

Nationalrat Michael Töngi (Grüne) wollte nun wissen, wie es denn mittlerweile bezüglich des Halbstundentaktes aussieht. Konkret wollte Töngi wissen, ob der Bundesrat heute genauere Angaben zur Einführung eines Halbstundentaktes machen könne und ob andere Verbesserungen auf dieser Strecke geplant sind. Mit anderen Worten: Rückt der Halbstundentakt Luzern–Bern näher?

Wohl noch mindestens 12 Jahre warten

Bundesrätin Simonetta Sommaruga beantwortete die Anfrage nun im Rahmen einer Sprechstunde im Nationalrat. Demnach müssen Luzerner Pendler wohl mindestens weitere 12 Jahre auf einen Halbstundentakt warten.

«Die bisherigen Arbeiten zeigen, dass eine bestimmte bauliche Realisierungsabfolge einzuhalten ist.»

Bundesrätin Simonetta Sommaruga

Eine solche Takterhöhung sei abhängig von Infrastrukturausbauten in Bern, Zofingen und Dagmersellen, erklärte Sommaruga. «Die bisherigen Arbeiten zeigen, dass eine bestimmte bauliche Realisierungsabfolge einzuhalten ist. Zuerst müssen die Güterverkehrstätigkeiten von Zofingen nach Dagmersellen verlegt werden, anschliessend kann der Bahnhof Zofingen ausgebaut werden.»

Um den Halbstundentakt zwischen Luzern und Bern einzuführen, müssten danach auch noch die Arbeiten zum Projekt Bern West – einer massiven Umgestaltung des Hauptstadtbahnhofs – abgeschlossen sein. «Das ist gemäss aktueller Planung auf das Jahr 2033 vorgesehen», so Sommaruga.

Zwar würden «Optimierungen» an der Strecke Bern–Luzern laufend geprüft, falsche Hoffnungen will die Bundesrätin jedoch nicht aufkeimen lassen: «Möglichkeiten für eine vorzeitige Einführung des Halbstundentakts zwischen Luzern und Bern wurden jedoch aus den genannten infrastrukturbedingten Gründen bis jetzt nicht gefunden.»

Bundesrätin Sommarugas Antwort im Video:

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon