FCL wartet seit sechs Direktduellen auf Sieg über Sion

Häberli: «Trainieren hilft einer nicht fertigen Mannschaft»

FCL-Trainer Thomas Häberli muss sein Team vom Tabellenende der Super League wegbringen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Nach vier Wochen Doppelbelastung hat der FC Luzern zunächst durchatmen und dann richtig trainieren können. Was hats gebracht? «Ich hoffe, die Akkus bei den Spielern sind wieder aufgeladen», sagt Trainer Thomas Häberli.

Quizfrage: Welcher FCL-Trainer hat zuletzt einen Sieg über Sion feiern können? Richtig: Es war Markus Babbel am 2. Dezember 2017 mit einem 2:1 vor eigenem Publikum.

Danach versuchte sich Gerardo Seoane in zwei Duellen mit den Wallisern und kam trotz einer fulminanten FCL-Rückrunde nicht über ein Unentschieden und eine Niederlage hinaus.

Noch schlechter René Weiler: Häberlis Vorgänger verlor alle seine drei Direktbegegnungen bis zu seiner Entlassung im Februar 2019.

Häberli im Gegenwind

Häberli hatte bislang erst einmal Sion vor der Brust. Am 7. April holte er mit dem FCL auswärts ein 2:2.

Nicht einmal fünf Monate später bläst dem FCL-Trainer aber der Gegenwind ins Gesicht. Nach einem optimalen Saisonstart und einem 2:0 in St. Gallen gewann der FCL keines der drei folgenden Meisterschaftsspiele (0:0 gegen Zürich, 0:1 bei Aufsteiger Servette und 0:2 gegen Thun).

Dergestalt liegt der FCL nach einem Neuntel der laufenden Saison auf Platz 8, punktgleich vor dem Neunten St. Gallen und einen Zähler vor dem Letzten, Neuchâtel Xamax. In dieser Situation gibt es wohl angenehmere Gegner als den drittplatzierten FC Sion (Sonntag, 16 Uhr, Tourbillon), könnte ihn sich der FCL aussuchen.

Das Profil von Knezevic

Aber wer wäre schon ein guter Gegner für einen strauchelnden FCL? Die Initiative, einen erfolgreichen Weg in die Zukunft zu beschreiten, muss in jedem Fall von den Luzernern kommen. «Man muss merken, dass wir präsent sind und uns keinesfalls abschlachten lassen», gibt Innenverteidiger Stefan Knezevic die Gangart vor. Sie müssten aggressiver ans Werk gehen. «Das entspricht meinem Profil», sagt er.

FCL-Innenverteidiger Stefan Knezevic verlangt von seinem Team mehr Präsenz auf dem Spielfeld. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Dem Spiel der Luzerner könnte eine Portion Aggressivität und Emotionen bestimmt nicht schaden. Das war ein grosses Manko nebst der Abschlussschwäche, die den FCL offenbar in Geiselhaft genommen hat. Sechs Tore in neun Pflichtspielen dieser Saison – vier davon gegen die Halbprofis von Klaksvik und den interregionalen Zweitligisten AS Calcio Kreuzlingen in der 1. Cuprunde – sind wahrlich kein Ruhmesblatt.

Spielt Eleke?

Dass die Nerven innerhalb des Teams angespannt sind, zeigte sich darin, dass Blessing Eleke bei seiner Auswechslung am letzten Sonntag gegen Kreuzlingen dem Trainer den Handschlag verweigerte. Doch daraus zu schliessen, dass es die FCL-Spieler untereinander nicht mehr gut hätten, dagegen wehrt sich Knezevic: «Die Stimmung ist nach wie vor gut.»

Getreu dem Motto: Lieber in Minne verlieren als in Unfrieden siegen? Der 22-jährige Innenverteidiger entgegnet: «Wir gehen im Training aggressiv ans Werk. Aber spätestens mit dessen Ende verstehen wir uns gut.»

Häberli will sich übrigens nicht dazu bekennen, ob er Eleke von Anfang an gegen Sion spielen lässt oder nicht. «Das werden wir sehen», sagt der FCL-Trainer.

Häberli: «Wir sind gegen Sion parat»

Für ihn stand in den letzten drei Tagen im Zentrum, dass er mit seiner Mannschaft wieder im Training arbeiten konnte. Nach vier Wochen Doppelbelastung seit dem Saisonstart nahmen sich Trainer und Spieler am Montag und Dienstag erstmals wieder frei.

Häberli sagt: «Trainieren hilft einer nicht fertigen Mannschaft wie dem FCL.» In welchen Bereichen seine Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht habe, wollte oder konnte er aber nicht sagen: «Sie hat vieles gut gemacht. Wir sind parat gegen Sion.» Er sagt es in der Hoffnung, dass «die Akkus bei den Spielern wieder aufgeladen sind.»

Das Vermeiden einer dritten Niederlage im fünften Meisterschaftsspiel gegen Sion tut Not – für die Jobsicherheit des bis Saisonende unter Vertrag stehenden FCL-Trainers und seine verunsicherten Mannen.

Gelingt das, hätte Häberli – ganz nebenbei – sogar Seoane etwas voraus als FCL-Verantwortlicher.

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