Der FCL-Sportchef hat einen Trainer-Favoriten

Haben Meyer und Häberli den Vertrag im Dezember ausgejasst?

Trainiert künftig die Profis des FC Luzern: Der Ballwiler Thomas Häberli unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende.

(Bild: Facebook/ FC Basel)

Die Anzeichen verdichten sich, dass Thomas Häberli (44) den Job des am Sonntag entlassenen FCL-Trainers René Weiler übernimmt. Für Häberli ist die Frage wichtig: Wie fest sitzt Remo Meyer als Sportchef der Luzerner noch im Sattel?

Haben Meyer und Häberli die Nachfolge von Weiler ausgejasst? Anfang Dezember, zwei Runden vor Beginn der Winterpause in der Super League, waren der FCL-Sportchef und der dieser Tage aussichtsreichste Trainerkandidat Jasspartner bei der vom ehemaligen FCL-Spieler Stefan Wolf gemanagten Jass4sport. Sie waren zwei von 64 Jassenden in Sempach. Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen Meyer und Weiler schon in Schräglage geraten.

Meyer wichtig als Mentor für Weilers Nachfolger

Meyer und Häberli konnten also in einem «Ernstkampf» testen, ob sie auch wirklich harmonieren. Ein Umstand, der bei der Wahl des Nachfolgers von René Weiler von zentraler Bedeutung sein wird. Denn mit der Entlassung des 45-jährigen Winterthurers hat Meyer seinen eigenen Job aufs Spiel gesetzt. Sitzt Weiler den Vertrag aus, wird der FCL ihm noch rund 1,2 Millionen Franken überweisen müssen. VR-Präsident Philipp Studhalter hat sich am Montag an der Medienkonferenz nicht dahingehend geäussert, dass im Vertrag von Weiler bei einer Entlassung eine Entschädigung per Saldo aller Ansprüche festgehalten wäre.

Eine solche würde aber die Position von Meyer gegen innen und aussen stärken. Investor Bernhard Alpstaeg hat in der «Luzerner Zeitung» angekündigt, er wolle dem Sportchef wegen der hohen Kosten «die Kappe waschen». Das tönt nun wahrlich nicht nach Rückendeckung vom mächtigsten Mann im FC Luzern und erhöht den Druck auf Meyer. Für den neuen Trainer ist es aber wichtig, dass sein Mentor, also der Sportchef, nicht schon bald selber Geschichte im FCL ist.

Häberli ist Anfang Jahr beim FC Basel zurückgetreten

Das mag der einzige Grund sein, warum Thomas Häberli das Jobangebot beim FCL ablehnen könnte. Als ehemaliger Spieler von YB und Basel weiss der frühere Offensivspieler genau, wie der Hase im Fussballbusiness läuft. Häberli war schon im Sommer einer der Trainerkandidaten von Meyer auf die Nachfolge des zu YB gezogenen Gerardo Seoane. Dieser hatte, wie auch Häberli, vor seinem Engagement noch keinen Super-Ligisten als Cheftrainer betreut. Und die beiden haben noch eine weitere Parallele: Sie haben Erfahrung in der Arbeit mit dem Nachwuchs. Und darauf legt der FCL als Ausbildungsverein wert.

FCL-Sportchef Remo Meyer hat mit der Entlassung von René Weiler auch seinen Job aufs Spiel gesetzt.

FCL-Sportchef Remo Meyer hat mit der Entlassung von René Weiler auch seinen Job aufs Spiel gesetzt.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Vor allem aber hat Häberli seinen Job Anfang dieses Jahres beim FC Basel niedergelegt. Er war Co-Trainer von Raphael Wicky, Alex Frei (Götti eines Kindes von Meyer) und dem aktuellen Übungsleiter Marcel Koller. Wahrscheinlich, um bereit zu sein für die Jobübernahme beim FC Luzern. Zudem kennt Häberli die Liga und die Gegner. Und er kann bei seiner ersten Trainerchance noch keine hohen Forderungen stellen, was das Salär betrifft. Auch das spricht vor dem Hintergrund, dass Weiler bis zum nächsten Engagement auf der Salärliste der Luzerner steht, für sein Engagement.

Meyer sagte am Montag, dass er innerhalb von drei Tagen einen neuen FCL-Trainer präsentieren möchte. Einen ähnlichen Zeitrahmen hat er sich schon im Sommer gesetzt, ehe es dann rund zwei Wochen dauerte bis zur Präsentation von Weiler. Den gleichen Fehler wird Meyer kaum ein zweites Mal machen. Folglich muss er schon zum Zeitpunkt der Entlassung von Weiler einen Nachfolger an der Hand gehabt haben. 

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