Es braucht einen Kurswechsel in der Coronakrise: Das fordern die Zentralschweizer Finanzdirektoren. Ihre Kollegen von den Gesundheitsdirektionen reagieren diplomatisch.
Die Zentralschweizer Finanzdirektoren (ZFDK) wollen möglichst rasche Öffnungen der noch geschlossenen Wirtschaftszweige wie etwa der Gastronomie. Das haben sie am Freitag gemeinsam vor den Medien bekanntgegeben (zentralplus berichtete).
Dass die Hüter der Staatskassen die Zügel der Wirtschaft lockern wollen, erstaunt kaum. Schliesslich sind sie auch zuständig für die Millionen von Franken, die in dieser Krise an notleidende und geschlossene Betriebe ausbezahlt werden.
Doch was die Gesundheitsdirektoren der Zentralschweizer Kantone dazu, dass ihre Regierungskollegen aufs Tempo drücken? Auf diese Frage äussert sich ihr Präsident Guido Graf auf Anfrage von zentralplus diplomatisch. «Dass jeder Fachbereich seine fachspezifischen Anliegen im Hauptfokus hat, liegt in der Natur der Sache und ist erwünscht», schreibt der Luzerner Regierungsrat auf Anfrage. «Damit werden konstruktive Diskussionen mit Lösungen möglich, die alle wesentliche Aspekte berücksichtigen.»
Allerdings betont Graf: «Die einzelnen Forderungen der Finanzdirektoren konnten im Kreis der Gesundheitsdirektorinnen- und -direktoren vorgängig nicht diskutiert werden, weshalb ich im Detail dazu keine Stellung nehmen kann.» In einem Punkt zumindest sind die Gesundheitsdirektoren mit ihren Finanz-Kollegen einverstanden: Dass der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehe.
Luzern erfüllt Kriterien nicht
Fraglich ist, ob im Kanton Luzern angesichts der aktuellen Lage überhaupt nächste Öffnungsschritte in Frage kommen. Seit mehr als einer Woche gilt wieder die Stufe Rot, mehrere der vom Bundesrat definierten Kriterien für eine weitere Lockerung werden aktuell nicht erfüllt (zentralplus berichtete).
«Wir allen wünschen uns, dass schnelle Öffnungsschritte möglich werden, sofern es die epidemiologische Situation zulässt», sagt Guido Graf. Angesichts der dynamischen Lage müsse man vorsichtig sein und die Lage laufend neu beurteilen. Die Finanzdirektorenkonferenz habe bewusst und zu Recht keinen konkreten Termin für Öffnungsschritte gefordert.
Teststrategie wird erarbeitet
Begründet wird der geforderte Kurswechsel von den Finanzdirektoren auch mit den Fortschritten bei der Test- und Impfaktion. Auf nationaler Ebene hat der Bundesrat am Freitag eine neue Testoffensive beschlossen.
Der Kanton Zug hat noch gleichentags nachgezogen und über seine weiteren Schritte in Sachen Coronatests informiert. Er hat bereits bei den Schulen diesbezüglich eine Vorreiterrolle eingenommen (zentralplus berichtete).
In Luzern ist die kantonale Teststrategie aktuell noch in Erarbeitung, sagt Gesundheitsdirektor Guido Graf. Sowohl bei den Impfungen als auch bei den grossflächigen Tests, die gut angelaufen seien, lerne man täglich dazu. «Dieses Vorgehen ist meines Erachtens richtig.»
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Andrea, 14.03.2021, 07:47 Uhr Dann sperrt man uns doch am besten ganz und für immer ein!
Wenn ich da an all die anderen Viren denke die ein Mensch auf und in sich trägt und welche grösstenteils einen komplett asymptomatischen Verlauf haben.Darf man nicht mehr sterben?
Oder nur noch sterben ohne vorher gelebt zu haben?
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Ausser dass dann die Fallzahlen wieder steigen und x 100 Leute mehr in Quarantänen rumsitzen müssen und nicht zur Arbeit dürfen.
Ich versteh‘s nicht. Lasst doch wenigstens diejenigen noch arbeiten welche dürfen.
Warum testen man nicht nur Schwerstkranke in den Spitälern? Wie mit der Influenza und lässt den ganzen Rest in Ruhe.
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Je mehr Ansteckungen, desto mehr Mutationen entstehen. Diese können dazu führen, dass die Impfungen nicht mehr wirken – und das Rösslispiel mit Shutdowns beginnt von vorne ….👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterPeter Bitterli, 14.03.2021, 08:57 Uhr Mutationen, Esther, führen on the long run immer nach unten.
Und das Rösslispiel ist immer noch eine politische Entscheidung, die wahrlich nicht alternativlos ist.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter