Diskussion um verschärfte Massnahmen

Guido Graf fühlt sich vom Bund vor den Kopf gestossen

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf ist mit dem Vorgehen des Bundes nicht einverstanden. (Bild: jru)

Erst überliess es der Bund den Kantonen, die Corona-Massnahmen zu verschärfen. Nach der gewonnenen Abstimmung über das Covid-Gesetz folgt nun die Kehrtwende. Beim Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf sorgt das für Unmut.

Es waren turbulente Tage für den Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf. Er stand vergangene Woche plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, nachdem im Kanton Luzern grosse Verwirrung über eine mögliche Verschärfung der Corona-Massnahmen ausgebrochen war (zentralplus berichtete). Eine solche hätte sich Graf eigentlich vom Bund gewünscht. Doch dieser taktierte vor der Abstimmung über das Covid-Gesetz und überliess den Kantonen die Verantwortungen für mögliche Verschärfungen.

Kaum ist die Abstimmung gewonnen, folgt in Bundesbern die Kehrtwende. Der Bundesrat unterbreitete den Kantonen gestern nun doch Vorschläge, um die aktuell heikle Corona-Lage einheitlich in den Griff zu kriegen (zentralplus berichtete). Der Luzerner Gesundheitsdirektor Graf ist sichtlich unzufrieden mit diesem Vorgehen des Bundesrats.

«Befremdliche» Kommunikation

So beurteilt er in der «Luzerner Zeitung» die Kommunikation des Bundes als «befremdlich». Er habe in den vergangenen Tagen «intensive Gespräche» mit Verbänden und Institutionen geführt, um im Kanton Luzern die Corona-Massnahmen angemessen zu verschärfen. Diese sollten auch von der breiten Bevölkerung möglichst gut mitgetragen werden.

Der Kanton Luzern hat am Dienstag ein entsprechendes Massnahmenpaket beschlossen. Doch bevor der Kanton dieses kommunizierte, teilte der Bundesrat mit, dass er nun doch kurzfristige Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ergreifen will. Der Kanton Luzern verzichtete daraufhin auf die Kommunikation der selbst erarbeiteten Massnahmen. Dies mache wenig Sinn, wenn diese letztlich in wenigen Tagen vom Bund wieder übersteuert werden, ergänzt Graf.

Anders ging der Kanton Zug vor, der am Dienstag ungeachtet der Mitteilung des Bundes verschärfte Massnahmen verkündete (zentralplus berichtete). Diese treten am Donnerstag, 2. Dezember in Kraft und gelten voraussichtlich bis zum 20. Februar.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von martin.vonrotz
    martin.vonrotz, 01.12.2021, 16:23 Uhr

    Graf macht sich unglaubwürdig! Zuerst kritisiert er den Bundesrat weil es ein Flickwerk bei den Zentralschweizer Kantonen bei den Covid Regelungen gibt, und dann macht der BR die Regelung und Graf motzt schon wieder. Ich ignoriere Sie ab jetzt generell Herr Graf und Sie werden bei den nächsten Wahlen definitiv nicht mehr auf meiner Liste sein!

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 01.12.2021, 16:16 Uhr

    Meine Güte, der Mann ist fürs Regieren gewählt worden, nicht fürs mimimi-Machen. Geht es hier um seine Befindlichkeiten oder um eine weltweite Pandemie? Massnahmen beschliessen und vorwärtsmachen, und falls der Bund übersteuert, ist das halt «force majeure».

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  • Profilfoto von Rentner
    Rentner, 01.12.2021, 11:05 Uhr

    Nicht Vorbereitet war die Regierung schon von Anfang an ,,, als es mit Tests los ging,, nirgendwo Termine bekam man,,, unvorbereitet, zu wenig Strenge Massnahmen schaut das Gstung in den Läden, anfangs hiess es so viel Rein, fertig und nun nirgendwo Kontrollen,,, VBL ÖV immer wieder Leute ohne Maske ,wo ist da die kontrolle. selber schuld wenn Kantone Rügen bekommen.

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  • Profilfoto von Spiegel Bild
    Spiegel Bild, 01.12.2021, 09:35 Uhr

    Derjenige, bei dem die linke Hand nicht weiss was die Rechte tut…… Der Morgen nicht mehr weiss, was er heute sagt und alles von gestern schon gar nicht mehr zählt…… Dieser Mann kritisiert den Bundesrat? Genau mein Humor!

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  • Profilfoto von Josef Zehnder
    Josef Zehnder, 01.12.2021, 08:53 Uhr

    Ein richtiger CVP-ler. Jetzt wurde ihm doch tatsächlich die Profilierungsmöglichkeit genommen. Armer Tropf.. 🙁

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