Es droht eine Anzeige der Stadt Luzern

Guerilla-Aktion der Jungen Grünen gegen Diskriminierung

Die Jungen Grünen hängten Regenbogenfahnen in der Stadt Luzern auf – unter anderem beim Reusssteg. (Bild: zvg)

Am frühen Dienstagmorgen zogen einige Mitglieder der Jungen Grünen los, und brachten an verschiedenen Orten in der Stadt Luzern Regenbogenfahnen an. Man wolle damit ein Zeichen gegen Hass an LGB-Menschen setzen, heisst es in einer Mitteilung. Am 9. Februar stimmt die Schweiz über ein neues Gesetz ab, das die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen […]

Am frühen Dienstagmorgen zogen einige Mitglieder der Jungen Grünen los, und brachten an verschiedenen Orten in der Stadt Luzern Regenbogenfahnen an. Man wolle damit ein Zeichen gegen Hass an LGB-Menschen setzen, heisst es in einer Mitteilung. Am 9. Februar stimmt die Schweiz über ein neues Gesetz ab, das die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung für strafbar erklären will.

«Homophobie ist leider immer noch ein sehr aktuelles Problem in der Gesellschaft, auch in der Schweiz», wird Jeremias Brem, Mitglied der Jungen Grünen Kanton Luzern, in der Mitteilung zitiert. «Die Ausweitung der Anti- Rassismus-Strafnorm ist ein erster, längst fälliger Schritt in die richtige Richtung», so Brem weiter. Die Fahnen wurden inzwischen von der Polizei wieder entfernt.

Stadt zieht eine Anzeige in Betracht

Eine solche Aktion wäre eigentlich bewilligungspflichtig gewesen. Die Stadt Luzern hatte aber keine Kenntnis von den Fahnen, wie sie gegenüber der «Luzerner Zeitung» Auskunft gibt. «Es handelt sich um eine unbewilligte Aktion», erklärt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern gegenüber der Zeitung. Man werde nach Eingang der Sachverhaltsaufnahme durch die Polizei das weitere Vorgehen prüfen. Ähnlich hatte es bereits im November geklungen, als Anhänger des FC Luzern Randsteine beim Bundesplatz blau und weiss angemalt hatten (zentralplus berichtete).

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 22.01.2020, 11:30 Uhr

    «Fahne hissen» bedeutet im kulturellen und historischen Kontext Farbe zu bekennen zu einer Idee oder zu einer Gemeinschaft. Wir kennen Nationalflaggen, Piraten- und Südstaatenfahnen, Fahnen mit diversen Kreuzen oder Halbmonden, mit Hammer und Sichel, mit Regenbogenfarben, etc. Wer eine Fahne hisst, bekennt sich zu irgendwas. Bald wird mein Nachbar auf seinem Hausdach die Fasnachtsfahne hissen und damit seine Zustimmung zu den närrischen Zeiten kundtun. Wenn die Grünen nun Regenbogenfahnen pflanzen und sich für die Rechte der LGB-Menschen stark machen, ist das großartig! Klar kann eine Fahne nicht die Diskussion zum Thema ersetzen, aber sie kann immerhin ein Zeichen setzen.

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  • Profilfoto von Ram Dass
    Ram Dass, 21.01.2020, 19:54 Uhr

    Allenthalben werden die Polit-Aktionen immer noch infantiler. Man gibt sich damit zufrieden, Schlagworte unters Volk zu bringen. Die Ambition Inhalte zugänglich zu machen und zu transportieren existiert nicht mal mehr. Alles in allem erinnert es mich persönlich etwas an Religionswerbung auf Plakaten, die man ab und an noch in der Stadt antrifft. Da Grün-sein mittlerweile pseudoreligiös-ideologische Züge angenommen hat, sind die Parallelen mit religiösen Organisationen unverkennbar! Die grünen Propheten und Jünger der Wahrheit können natürlich richtig von falsch einwandfrei identifizieren und es dann die gesamte Welt daran teilhaben lassen. Mir scheint ein Absolutheitsanspruch auf Deutungshoheit durchaus feststellbar zu sein. Moment – hat nicht auch schon die Kirche pausenlos von Liebe geschwafelt und dann im Zuge dessen tausende und abertausende Unschuldiger geopfert? Da haben wir’s also: Schon wieder Religion. Dabei behaupten doch die Grünen selbst, tendenziell atheistisch zu sein. Wie also sind all diese Widersprüche in der «Lehre» der Grünen vereinbar?

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  • Profilfoto von Barbara
    Barbara, 21.01.2020, 16:59 Uhr

    Da hat die liebe Barbara sicher Freude, dass ihr Buchtitel für die Schutz zur Diskriminierung benutzt wird… ((-;

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