Budget 2022 mit 200-Millionen-Plus

Grosse Gewinne: Im Kanton Zug sprudeln die Millionen

Erquickliche Aussichten: Der Kanton Zug erwartet finanziell erfolgreiche Jahre. (Bild: Andreas Busslinger)

Die Corona-Pandemie kann der Zuger Staatskasse wenig anhaben: Der Kanton rechnet 2022 mit einem Gewinn von über 200 Millionen Franken. Und auch in den Folgejahren sieht es rosig aus.

Es wird nicht mehr das Rekordergebnis von 2020, doch die finanziellen Aussichten im Kanton Zug bleiben rosig: 2022 rechnet der Regierungsrat mit einem Plus von 204 Millionen Franken. Und auch in den folgenden Jahren sprudeln die Millionen fleissig. Bis 2025 beläuft sich die prognostizierte Gewinnsumme auf total knapp 900 Millionen Franken (siehe Grafik).

Und das trotz der Corona-Krise. Die schlägt sich in der Staatskasse weniger drastisch nieder, als der Kanton erwartet hatte. «Die Steuerausfälle aufgrund der Corona-Pandemie waren tiefer als befürchtet und können im Jahr 2022 durch steuerstarke Zuzüge aus dem In- und Ausland sowie durch Sondereffekte aufgefangen werden», heisst es in einer Mitteilung der kantonalen Finanzdirektion.

In Zahlen ausgedrückt: Auf der Einnahmenseite weist das Budget 2022 im Vergleich mit dem Vorjahresbudget eine markante Steigerung von 212 Millionen Franken aus.

Der Kanton Zug erwartet keine mit dem Coronavirus zusammenhängenden, dauerhaften Ertragsausfälle. Das zeigt ein Vergleich mit der Jahresrechnung 2020: Dort beliefen sich die Einnahmen auf rund 1,8 Milliarden Franken – dieses Niveau erreicht der Kanton 2022 bereits wieder. Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) betont fest: «Das konnte vor einem Jahr nicht erwartet werden.»

Von Konkursen bis zur globalen Mindeststeuer

Tännler mahnt mit Blick auf die Vergangenheit aber zur Vorsicht. «Die Jahre 2013 bis 2017 haben gezeigt, wie schnell sich die finanzielle Situation verschlechtern kann», so der Regierungsrat. Unsicherheiten ortet er im Zusammenhang mit möglichen Konkursen und Entlassungen als Folge der Corona-Pandemie.

Aber auch im grösseren Kontext. So sei zum Beispiel unklar, wie sich das Verhältnis mit der EU durch den Abbruch der Verhandlungen zum Rahmenabkommen verändere. Es ist zudem offen, wie sich die von der OECD beschlossene globale Mindeststeuer für Unternehmen auf die Staatsrechnung des Kantons Zug auswirkt (zentralplus berichtete).

Der Kanton Zug gibt mehr Geld aus

Nicht nur die Einnahmen steigen im Budget 2022, sondern auch die Ausgaben. Und zwar um insgesamt rund 41 Millionen Franken. Besonders in den Bereichen Bildung, Gesundheit und öffentlicher Verkehr gibt Zug mehr Geld aus.

«Aufgrund unserer soliden Liquiditätssituation können wir alle diese Investitionen ohne Fremdverschuldung finanzieren.»

Heinz Tännler, Finanzdirektor

Ebenso wird das Personal aufgestockt, sowohl innerhalb der kantonalen Verwaltung als auch bei den Gerichten. 2022 sind rund 28 neue Stellen budgetiert.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur

Der Kanton Zug wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Infrastruktur investieren. Das grösste Projekt bildet der neue Hauptstützpunkt der Zugerland Verkehrsbetriebe mit dem Neubau der Rettungsdienstverwaltung. Dazu kommen die Instandsetzung der Shedhalle mit dem Neubau des Staatsarchivs an der Hofstrasse sowie mehrere Strassenprojekte.

Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf jährlich zwischen 102 und 172 Millionen Franken. «Aufgrund unserer soliden Liquiditätssituation können wir alle diese Investitionen ohne Fremdverschuldung finanzieren», hält Finanzdirektor Heinz Tännler fest.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Petra Anderhub
    Petra Anderhub, 09.09.2021, 00:17 Uhr

    Und das Kantonsspital ist auf der Liste der Schweizer Spitäler mit massiver Unterbesetzung in der Pflege. Und das im reichsten Kanton.

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 08.09.2021, 15:42 Uhr

    Schön, dann können sie ja die Spitalressourcen aufstocken und ins Soziale mehr investieren

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