Polizeieinsatz in der Kellerstrasse Luzern

Grossaufgebot wegen Einbruch: Das steckt dahinter

Auf dem Baugerüst an der Kellerstrasse sind Einsatzkräfte der Luzerner Polizei zu sehen. (Bild: Leserreporter)

Auf aussenstehende Beobachter wirkte es, als würde die Luzerner Polizei Terroristen suchen: In voller Kampfmontur pirschten sich am Sonntag mehrere Polizisten an ein Gebäude an der Kellerstrasse. Polizeisprecher Urs Wigger erklärt, warum man einen derart grossen Aufwand betrieb.

Der zentralplus-Leserreporter staunte nicht schlecht, als er am Sonntag kurz nach Mittag in die Kellerstrasse in Luzern einbog. Die Sondereinheit «Luchs» sei auf dem Baugerüst und im Gebäude im Einsatz, meldete er der Redaktion – und zwar in voller Kampfmontur (zentralplus berichtete). Auch Polizeihunde würden eingesetzt.

Hintergrund des Einsatzes war eine Meldung, dass in das leerstehende Gebäude eingebrochen worden sei. Dies wiederum sorgte bei mehreren zentralplus-Lesern für einige Verwunderung. Einer berichtet, dass auch er schon Opfer eines Einbruch geworden sei. In diesem Fall sei aber kein Sonderkommando ausgerückt, vielmehr habe er längere Zeit warten müssen, bis dann schliesslich eine Patrouille vorbeigekommen sei, die sich aber nicht sonderlich um den Fall zu kümmern schien.

Ein anderer Leser meint, müsse man sich schon fragen, wem das Haus an der Kellerstrasse gehört, dass bei einem Einbruch gleich die Kavallerie geschickt werde.

Entscheidend sind die Erfolgschancen

zentralplus hat aufgrund dieser Reaktionen nachgefragt, nach welchen Kriterien die Luzerner Polizei entscheidet, wie gross das Aufgebot ist, das bei einem Einbruch vor Ort geschickt wird. Eines vorweg: Das Haus an der Kellerstrasse gehört keinem russischen Multimillionär, sondern einem Luzerner, der in der Neustadt wohnt. Die Vermutung, dass die Luzerner Polizei vor einem Einsatz im Grundbuchamt nachschauen könnte, wer der Geschädigte ist und ihr Aufgebot danach ausrichtet, löst in Polizeikreisen wohl eher Kopfschütteln aus.

Polizeisprecher Urs Wigger erklärt, welche Überlegungen wirklich hinter der Grösse eines polizeilichen Aufgebots stecken: «Entscheidend ist, in welcher Art die Meldung bei der Polizei abgesetzt wurde.» Aufgrund der jeweiligen Meldung werde die Lage beurteilt und entschieden, welche Massnahmen getroffen werden.

«Es ergibt sich ein anderes Aufgebot, wenn jemand meldet, dass soeben festgestellt worden sei, wie mehrere Personen in ein Objekt eingedrungen seien, als wenn jemand sagt, er sei jetzt von den Ferien heimgekommen und habe festgestellt, dass in den vergangenen zwei Wochen eingebrochen worden sei.» Anders gesagt: Bei der Priorisierung wird also berücksichtigt, wie gross die Chancen sind, einen mutmasslichen Täter in flagranti zu erwischen.

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