Grossandrang am Zugerberg: Bahn verstärkt Corona-Schutzmassnahmen
Die einzigartigen Schneeverhältnisse lockten am Wochenende die Menschen auf den Zuger Hausberg zum Schlitteln, Langlaufen oder Spazieren. Trotz Dauerbetrieb waren die Kapazitäten der Zugerberg Bahn ausgelastet. An der Talstation mussten sich die Fahrgäste gedulden. Die Bahnbetreiber boten wegen des Andrangs zusätzliches Personal auf.
Auch bei nebligem, trübem Wetter ist der Zugerberg derzeit eine Attraktion: Die Schlittelstrecke bietet Action, auf der Langlaufloipe und am Skiübungshang herrschen ideale Verhältnisse, die verschneite Landschaft beschert eine Traumkulisse zum Spazieren.
Neben dem rein touristischen Verkehr nutzen auch die Wohnbevölkerung auf dem Berg und die Studierenden und die Angestellten des Instituts Montana die Zugerberg Bahn. Am Sonntag waren deren Betreiber deshalb extrem gefordert. Zum geltenden ÖV-Schutz mussten bei der Talstation zusätzliche Massnahmen getroffen werden.
Verstärkte Kontrollen
Um die gewaltigen Kundenströme beim Anstehen zu lenken, wurden in der Schönegg zusätzliche Zäune aufgestellt. Bodenmarkierungen, Bildschirme und Plakate wiesen auf den notwendigen Sicherheitsabstand hin. «Das Zugerberg-Team war mit zusätzlichem Personal vor Ort, das vor allem die Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen kontrollierte», sagt Karin Fröhlich von der Medienstelle der Zugerland Verkehrsbetriebe. Zudem wurde eine mobile Ticketverkaufsstelle an der frischen Luft eingerichtet, um Stau am Schalter im Stationsgebäude zu vermeiden.
Vor allem die Schlittlerinnen, welche die Bahn mehrmals nacheinander benutzten, verursachten zeitweise einen beträchtlichen Ansturm. Obwohl die Bahn im Dauerbetrieb fuhr, war sie am Sonntag zeitweise voll ausgelastet.
«Übersteigt die Nachfrage das Kapazitätsangebot, kommt es unvermeidlich zu Wartezeiten», sagt Karin Fröhlich. Als Corona-Schutzmassnahme verzichtet die Zugerberg Bahn auf die Vermietung von Schlitten, um Personenansammlungen an der Talstation zu reduzieren. Auch das Abendschlitteln ab 19 Uhr ist eingestellt.
Trotz der Massnahmen fühlen sich viele Fahrgäste in der Menschenmasse nicht wohl. Vor allem Langläufer äusserten sich gegenüber der Loipenaufsicht erleichtert, nach der beengten Bahnfahrt auf den Skis wieder Platz zu haben. Auch auf der Rückfahrt ohne Schlittler sind die Bahnwaggons weniger stark gefüllt.
Fahrten klug planen
Die Zugerberg Bahn empfiehlt, generell die Stosszeiten am Zugerberg für Freizeitaktivitäten zu meiden, wenn viele Pendlerinnen unterwegs sind. Auch an schönen Ausflugstagen und Wochenenden rät Karin Fröhlich, die Randzeiten zu nutzen. Wirklich reduzieren wird sich die Menge an Fahrgästen wohl erst, wenn die Schneeverhältnisse für Schlittelspass und Wintersport nicht mehr genügen. Zumindest so lange, bis die Biker wieder anrollen und das Wetter Gleitschirmfliegen lockt.
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Carl Solvedra, 19.01.2021, 12:03 Uhr Wer gezwungen wird in einer Mietwohnung eines bürgerlich Rendite süchtigen Immobilienmoguls, wo es eng ist und wenig Auslauf gibt, zu wohnen, muss hinaus mit dem Schlitten in die Enge der Zugerberg Bahn. In Pandemiezeiten keine gute Idee. Aber Hauptsache Profit dem Unternehmer. Und die Zuger Regierung klatscht Beifall. Zum Immobilien-Cluster neu Stadt Zug mit Kastenständen über-, neben- und untereinander. Hauptsache Wachstum.
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Salome, 19.01.2021, 11:43 Uhr Was man hier nicht sieht: Viele trugen beim Anstehen keine Maske. Das Personal hat draussen nicht kontrolliert. Trotzdem schön, konnte man das Schlitteln noch geniessen.
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