Glencore im Fokus wegen heiklen Aluminiumdeals

Der Baarer Rohstoffkonzern Glencore soll sich an umstrittenen Aluminiumgeschäften der US-Bank Goldman Sachs beteiligt haben. Diese Geschäfte brachten Glencore demnach Millionen ein.

Der US-Senat wirft den Banken vor, die Wartezeiten für Aluminiumlieferungen verlängert und damit möglicherweise die Preise in die Höhe getrieben zu haben. Dabei spielen – nebst den Banken – auch Rohstoffkonzerne, wie Glencore, eine Rolle. Im Zentrum dabei stünden die Lagerhäuser, die von der London Metal Exchange (LME) autorisiert sind als Puffer im weltweiten physischen Handel von Aluminium fungieren, wie die «Handelszeitung» berichtete.

Durch Verschiebungen Auflage umgangen

Die Bank Goldman Sachs war 2010 mit dem Kauf des Lagerhausbetreibers Metro in das Geschäft eingestiegen. Anschliessend stiegen die Wartezeiten für Aluminiumlieferungen in den Metro-Lagerhäusern in Detroit von 40 auf über 600 Tage. Es musste eine Prämie bezahlt werden, um schneller an die Lieferung zu kommen. Zwar sind die Lagerhäuser LME-zertifiziert, die bei Bedarf täglich mindestens 3000 Tonnen Aluminium pro Lagerhaus ausliefern müssen. Durch Lagerverschiebungen umging die Bank jedoch die Auflage.

Transaktion umfasste 91’400 Tonnen

In einem Deal mit Glencore im vergangenen Jahr bot die Bank laut dem Bericht dem Rohstoffkonzern eine Prämie von 198 Dollar pro Tonne Aluminium. Dieses schob Glencore von einem Metro-Lagerhaus in ein anderes. Insgesamt umfasste die Transaktion 91’400 Tonnen.

Durch die Verschiebung erfolgte zwar regelkonform eine Auslieferung. Das Aluminium blieb allerdings weiterhin in den Lagerstätten. Glencore hat Metro insgesamt 11 Millionen Dollar in Rechnung gestellt. Der Fall beschäftigt die amerikanischen Behörden zwar weiter. Verstärkte Regulationen dürften jedoch wahrscheinlicher sein als juristische Konsequenzen.

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