Die SP des Kantons Luzern verlangt Auskunft über den Schutz der Trinkwasserquellen. Dies, nachdem über ETH-Forschende ein Maulkorb verhängt worden sein soll.
Nachdem der «Blick» vor rund einer Woche über einen Maukorb für ETH-Forschende zu Giftstoffen im Schweizer Trinkwasser berichtete, will die SP nun Antworten vom Kanton Luzern.
Das Bundesamt für Landwirtschaft prüft zurzeit, ob es den Stoff Chlorothalonil, respektive Chlorothalonilhaltige Mittel verbieten will, wie dies die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde bereits beschlossen hat.
Bundesrat Guy Parmelin brachte laut Blick explizit zum Ausdruck, dass Angestellte der Eidgenossenschaft – inklusive Angestellte der ETH - entscheide des Bundesrats nicht kritisieren dürften. Er soll verhindert haben, dass ein Faktenblatt welches den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft aufzeigt, in Umlauf kommt.
Die SP verweist nun auf Vorfälle im Kanton Luzern: So seien in einer Schongauer Quelle Rückstände des Fungizid-Wirkstoffs Chlorothalonil festgestellt worden. Acht Trinkwasserquellen rund um den Sempachersee seien im Oktober aus demselben Grund, vom Netz genommen worden.
Giftstoffe in der Nähe von Quellen verbieten
Deshalb verlangt die SP nun Antworten über die Situation im Kanton Luzern. Konkret: Wie hoch ist das Risiko, dass Altlasten oder neue Einträge des Fungizid-Wirkstoffs oder ähnlicher Stoffe wie Pestizide, Hormone, etc. auch in andere Quellen gelangen können und unser Trinkwasser gefährden? Welches Risiko besteht für Menschen und Tiere, welche solchen Schadstoffen konsumieren? Was gedenkt der Regierungsrat zu unternehmen, um solche Stoffe aus dem Verkehr zu ziehen und wie lange wird es dauern, bis unser Wasser wieder einwandfrei verfügbar ist?
Seit Jahren würdem die Gewässer stark beeinträchtigt. Die Giftstoffe in der Landwirtschaft müssen eingeschränkt und in der Nähe von Quellen verboten werden, fordert die Partei. Resistentere Pflanzen, welche den lokalen klimatischen Bedingungen standhalten, müssten konsequent gefördert werden. Eine biodiverse Siedlungsbegrünung sowie eine biodiverse Landwirtschaft, welche keine Herbizide, Pestizide und Fungizide braucht, müsse schnellstmöglich angestrebt werden.
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