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Die Klinik Zugersee stand mehrfach wegen Zwangsmedikationen in der Kritik. Nun stellt sich die Zuger Regierung schützend vor die Psychiatrie.
Ganze 18-mal leitete das Zuger Verwaltungsgericht Verfahren wegen Zwangsmedikation gegen die grösste Psychiatrie im Kanton (zentralplus berichtete). Das Haus gehört zur Triaplus AG, der Integrierten Psychiatrie Uri, Schwyz und Zug.
Eine Zwangsmedikation ist eine Notfallmassnahme, bei dem einem Patienten gegen seinen Willen Medikamente verabreicht werden. Immer wieder brandet Kritik auf, dass Ärzte Zwangsmedikationen zu häufig anordnen.
Um den Geschehnissen in der Klinik Zugersee nachzugehen, haben die Zuger Kantonsräte Virginia Köpfli (SP), Anastas Odermatt (Grüne) und Philip C. Brunner (SVP) mit einer Interpellation nachgehakt (zentralplus berichtete). Über ein Jahr später sind die Antworten der Regierung eingetroffen. Sie verteidigt die Klinik.
Keine inhaltlich-fachlichen Fehler
Die erwähnten 18 Urteile seien nicht an die Gesundheitsdirektion weitergeleitet worden, erklärt der Regierungsrat. Daraus schliesst er, dass es keine «Missstände» und keine «Gefährdung der Patientinnen» gab. Denn sonst hätte das Gericht die Fälle der Direktion melden müssen.
Daher schlussfolgert der Regierungsrat, dass es sich um «Formfehler und nicht um inhaltlich-fachliche Fehler» gehandelt habe.
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Die Regierung betont ausserdem, dass Zwangsmedikationen in der Klinik kritisch hinterfragt werden. Im Mai 2023 fand eine Veranstaltung statt, bei der mit externen und internen Experten über freiheitsbeschränkende Massnahmen diskutiert wurde, heisst es.
Keine strukturellen Ressourcenprobleme
Neben der Interpellation haben Virginia Köpfli und Anastas Odermatt auch ein Postulat eingereicht, das die Regierung nun beantwortet hat. Die Kantonsräte forderten, dass der Regierungsrat genügend Personal für die Klinik sicherstellt.
Diese lässt sich für den Vorschlag nicht erwärmen – und erklärt ihn für nicht erheblich. Es gäbe keine Hinweise auf «strukturelle Probleme» beim Personal der Klinik. Der Kanton wolle die «Ressourcensituation» aber regelmässig überprüfen und wenn nötig intervenieren.
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