Oftmals würde Hausarzt reichen

Zuger Notfallzentrum überrannt: Ärzte bitten um Entlastung

Einige Patienten im Zuger Notfallzentrum könnten auch von einem Hausarzt behandelt werden. (Bild: zvg)

Die Zuger Ärztegesellschaft warnt, dass der Notfall im Kantonsspital am Anschlag sei. Und zwar mit Patienten, bei denen auch der Hausarzt gereicht hätte. Sie bittet deshalb nun Hausarztpraxen um Hilfe.

Der Vorstand der Zuger Ärztegesellschaft schlägt in einer E-Mail an seine Mitglieder Alarm: «Das Kantonsspital ist vollkommen am Anschlag mit Notfallpatienten, welche eigentlich in die hausärztliche Praxis gehörten. Der Notfall sucht deshalb dringend Entlastung», wie «CH Media» schreibt.

Immer mehr Patienten gehen statt zum Arzt in den Notfall

Mit dieser Meldung erhofft sich die Ärztegesellschaft, dass Hausarztpraxen tagsüber Patienten des Kantonsspitals übernehmen. So würde das Notfallzentrum wieder frei für Patientinnen werden, die wirklich eine Notfallbehandlung benötigen. Bereits hätte man erste positive Rückmeldungen erhalten, so Urs Hasse, Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Zug.

Beim Direktor des Zuger Kantonsspitals, Matthias Winistörfer, zur Situation nachgefragt, beschwichtigt er, dass das Notfallzentrum nicht am Anschlag sei. Wohl aber deutlich stärker ausgelastet. «Verglichen mit den Vorjahren betreuen wir gut 20 Prozent mehr ambulante Patientinnen und Patienten im Notfallzentrum, die auch in den Hausarztpraxen behandelt werden könnten», sagt er gegenüber dem Nachrichtenportal.

Dieses Phänomen liesse sich schweizweit beobachten. Die Ursachen dafür seien jedoch nicht vollständig klar, so Urs Hasse. In Leserbriefen wird oft die Anpassung der Spitalliste, wonach der Andreas-Klinik in Cham der Auftrag zur Grund- und Notfallversorgung entzogen wird, mit der Überlastung des Notfalls in Bezug gebracht (zentralplus berichtete). Dies habe jedoch keinen Einfluss, meint der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister.

Verwendete Quellen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


3 Kommentare
  • Profilfoto von Chrigu Bucher
    Chrigu Bucher, 07.10.2022, 12:55 Uhr

    Ähä, hat ja sicher nicht mit Corona zu tun oder den häufig nicht verfügbaren Hausärzten (meiner z.B. locker 8 Wochen/pJahr weg aufgrund Ferien, Kongressen usw) und einem Haufen Ausländer, die gar keinen Hausarzt haben. Um nur mal 3 Dinge genannt zu haben. Aktuell hocken die meisten Notfälle auf Stühlen im Gang mit Rollwändli dazwischen im Kantonsspital (und das in unserem Luxuskanton!). Aber vielleicht liegt es auch wirklich nur daran, dass man als Maskenträger sogar auf dem Notfall darauf hingewiesen wird, dass hier keine Maskenpflicht mehr besteht. Und wenn man auf den Kindernotfall muss, hockt man in den selben Gängen rum wie die Covid Fälle. Momol, läuft in Zug.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von roberto
    roberto, 28.09.2022, 13:25 Uhr

    Weniger Notfallaufnahmen im Spital… «Dies habe jedoch keinen Einfluss» meint der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister. Ja Heilandssack, kein Wunder sind die Ursachen nicht vollständig klar, wenn man die Augen vor dem Problem verschliesst.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Opi Kron
    Opi Kron, 12.09.2022, 11:48 Uhr

    “ Die Ursachen dafür seien jedoch nicht vollständig klar”

    Hat sicherlich nichts mit der Massendurchseuchung Anfangs 2022 zu tun.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon