Zuger Kitas wegen Grippewelle wie leer gefegt
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Die Grippewelle rollt durch Zuger Kitas und sorgt für leere Gruppenräume. Es fehlen so viele Kinder wie seit der Pandemie nicht mehr.
Eine Grippewelle rollt über die Schweiz und macht auch vor den Kindertagesstätten in Zug nicht halt. «Seit rund zwei Wochen stellen wir eine deutlich erhöhte Anzahl von Absenzen fest. Von insgesamt 60 Kindern sind täglich zwischen 30 und 40 anwesend», berichtet Albenita Mustafi von der Kita Zauber-Stern in Zug. «Eine so hohe Zahl abwesender Kinder habe ich zuletzt während der Coronapandemie erlebt», ergänzt Mustafi, die seit sechs Jahren in der Kita arbeitet.
Die Dauer der Abwesenheit variiere je nach Krankheitsverlauf. «Manche Eltern entscheiden sich, ihr Kind eine Woche zu Hause zu lassen, andere bringen es nach wenigen Tagen wieder. Durchschnittlich bleiben die Kinder etwa zwei Tage zu Hause», schätzt Mustafi.
Ungewöhnliche Symptomverläufe
Die Kitagruppenleiterin Mustafi erzählt von eher ungewöhnlichen Symptomverläufen. Besonders auffällig sei, dass viele der erkrankten Kinder hohes Fieber entwickeln würden, oft ohne weitere Symptome. «Die Temperatur steigt teils bis auf 40 Grad und schwankt stark», berichtet Mustafi.
Rudolf Hauri, Kantonsarzt von Zug, bestätigt den Anstieg der Grippefälle: «Die nachgewiesenen Grippeinfektionen sowie die ambulanten Konsultationen wegen akuter Atemwegsinfektionen nehmen in der Tat stark zu.» Besonders häufig betroffen seien Kinder und jüngere Erwachsene. Ein Grund dafür sei, dass Kinder viel unterwegs seien und oft mit anderen in Kontakt kämen. «Zudem ist ihre Immunabwehr noch weniger entwickelt als bei Erwachsenen», erklärt Hauri.
Ansteckungen an der Tagesordnung
Die Kita Zauber-Stern reagiere auf die Grippewelle mit konsequenten Hygienemassnahmen, um die Gesundheit aller Kinder und Angestellter bestmöglich zu schützen. «Wir achten besonders auf regelmässige Desinfektion. Kinder mit Fieber ab 38,5 Grad, Durchfall oder Erbrechen müssen zu Hause bleiben oder werden abgeholt, um eine Ansteckung zu minimieren», erklärt Mustafi. Bei leichten Erkältungen oder Schnupfen werde individuell entschieden, ob ein Kitabesuch möglich sei.
Die Eltern eines kranken Kindes zahlen trotzdem den vollen Monatsbeitrag für die Kita. «Die Beiträge dienen dazu, den Betreuungsplatz langfristig zu sichern und die konstante Verfügbarkeit der Kitaplätze für alle Familien zu gewährleisten», sagt Mustafi. «Ich verstehe, dass es eine Herausforderung ist, wenn ein Kind krank ist und Betreuung benötigt, während die Eltern arbeiten müssen», sagt Mustafi.
Die aktuelle Situation sei eine Herausforderung für Eltern und Betreuungspersonal. «Unser Fokus liegt darauf, das Wohl der Kinder zu schützen und die bestmögliche Betreuung unter den gegebenen Umständen zu gewährleisten. Mehr können wir nicht tun», sagt Mustafi.
Rekordzahlen noch nicht erreicht
Auch der Kantonsarzt empfiehlt grundlegende Hygieneregeln. Die den meisten aus der Coronazeit bekannt sein dürften: regelmässiges Händewaschen, Husten und Niesen in ein Taschentuch oder die Armbeuge sowie das Vermeiden von Menschensammlungen. Das Befolgen dieser Regeln hilft laut Hauri, die Verbreitung des Grippevirus einzudämmen.
Trotz der zahlreichen Krankheitsfälle stuft der Zuger Kantonsarzt die Situation nicht als aussergewöhnlich ein: «Die derzeitigen Grippezahlen sind hoch, jedoch im langjährigen Vergleich nicht dramatisch.» Die Rekordzahlen der Grippesaison 2022/23 seien bisher nicht erreicht worden. Allerdings sei der Höhepunkt der aktuellen Welle noch nicht erreicht.