Zecken breiten sich aus – mehr Stiche in höheren Lagen
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Die Zahl der Zeckenstiche in der Schweiz steigt. Laut der Suva nehmen die Fälle seit Jahren zu, besonders in der Höhe.
Die Zahl der Unfälle durch Zeckenstiche in der Schweiz nimmt weiter zu. Laut einer Mitteilung der Suva vom Dienstag wurden zwischen 2020 und 2024 jährlich etwa 15’000 Fälle gemeldet. Im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2019 entspricht dies einer Zunahme von 15 Prozent.
Besonders betroffen sind Gebiete zwischen 500 und 1000 Metern über Meer. Zum Beispiel im Bireggwald im Luzerner Tribschenquartier, auf dem Dietschiberg oder im Eigental. Zecken gibt es inzwischen auch in Höhenlagen bis zu 2000 Metern. Also in den Höhen von Rigi Kulm und Stanserhorn.
Mit den steigenden Temperaturen beginnt die Zeckensaison zudem früher im Jahr. Die milden Winter und längeren Wärmeperioden ermöglichen es den Zecken, sich weiter auszubreiten. Gleichzeitig verbringen mehr Menschen Zeit in der Natur. Dadurch steigt das Risiko von Zeckenstichen. Die Unfallversicherung Suva, die ihren Sitz in Luzern hat, empfiehlt deshalb, sich frühzeitig vor Zecken zu schützen.
Jährlich acht Invalidenfälle
Zeckenstiche können Krankheiten übertragen. Besonders gefährlich ist FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute führen kann.
Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die mit Antibiotika behandelt wird. Gemäss Mitteilung der Suva werden jährlich acht Invalidenrenten wegen schwerer Folgen durch Zeckenstiche ausbezahlt. Alle zwei Jahre kommt es zu einem Todesfall. Bis Borrelien nach einem Stich von der Zecke bis in unseren Körper gelangen, braucht es mindestens zwölf Stunden. Das Risiko einer Infektion steigt, je länger eine Zecke am Körper ist (zentralplus berichtete).
Zeckenstiche gelten gemäss der Suva als Unfall, weil sie plötzlich und durch einen äusseren Einfluss entstehen. Die Unfallversicherung übernimmt deshalb die Behandlungskosten. Falls Folgeschäden wie Borreliose nachgewiesen werden, übernimmt sie auch diese Kosten.
Zeckenbiss: Wer zahlt?
Der Einzelfall wird anhand von Arztberichten und Laborwerten geprüft. «Anhand der zusätzlichen Berichte beurteilen wir, ob die vorhandenen Beschwerden auf den Zeckenstich zurückzuführen sind oder nicht», erklärt Caspar van de Ven, Mediensprecher der Suva auf Anfrage. «Falls ja, übernimmt die Suva sowohl die Behandlungs- als auch die Folgekosten.»
Zum Schutz vor Zeckenstichen empfiehlt die Suva mehrere Massnahmen: Helle, geschlossene Kleidung und Zeckensprays helfen, Stiche zu vermeiden. Nach dem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich nach Zecken absuchen. Wenn nötig, Zecke mit einer Pinzette entfernen und die Einstichstelle desinfizieren. Zudem kann man sich gegen FSME impfen lassen. Die beste Zeit sei Anfang Frühling.
- Medienmitteilung der Suva
- Schriftlicher Austausch mit Caspar van de Ven, Kommunikation Suva