Die Notfallpraxis in Sursee sollte ursprünglich per Ende Jahr schliessen. Nun geht sie schon Ende November zu. Doch der Kanton springt zusammen weiteren Organisationen in die Bresche.
Ein Bundesgerichtsurteil hatte im September weitreichende Folgen. Notfallzuschläge für spätabendliche Arztbesuche in Permanence-Praxis seien nicht legitim. Das traf auch die Notfallpraxis der Hausärzte am Kantonsspital in Sursee (zentralplus berichtete). Die Verantwortlichen entschlossen kurz darauf, die Praxis per Ende Jahr einzustellen.
Noch im September zeichnete sich allerdings ab, dass es eine Nachfolgelösung geben könnte. Und diese ist nun Tatsache.
Der Kanton Luzern lanciert gemeinsam mit dem Luzerner Kantonsspital (Luks), der Luzerner Ärztegesellschaft sowie der Hausärzteschaft der Region Sursee eine Übergangslösung, wie er in einer Mitteilung schreibt – und das bereits ab Ende November. Man werde zusätzlich zur bestehenden Notfallaufnahme eine Erstversorgung bei weniger gravierenden Beschwerden anbieten.
Damit übernehme das Luks Sursee grundsätzlich die Aufgabe, die bislang von der Notfallpraxis Sursee AG geleistet worden sei. Und so könne die Versorgung in der Region sichergestellt werden.
Kanton kostet die Übung 400'000 Franken
Hausärzte können sich gemäss dem Kanton für den freiwilligen Präsenzdienst ausserhalb ihrer Praxisöffnungszeiten am Standort Sursee durch das Luks anstellen lassen. Das Gesundheits- und Sozialdepartement geht im Jahr 2025 von Gesamtkosten seitens des Kantons in der Höhe von rund 400'000 Franken aus. Mit den nun getroffenen Massnahmen werde die Hausärzteschaft umgehend und spürbar entlastet und auch die Attraktivität des Hausärzteberufs gefördert, lässt sich Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor in der Mitteilung zitieren.
Die Übergangslösung dauert voraussichtlich ein Jahr. Die mittel- und langfristige Ausrichtung der Notfallversorgung im Kanton wird im Planungsbericht Gesundheitsversorgung festgehalten. Der Kantonsrat wird im Dezember darüber beraten.
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