Nach Notfallpraxisschliessung: Kanton Luzern in Kritik
Ein involvierter Sempacher Hausarzt nimmt Stellung zum Aus der Notfallpraxis der Hausärzte am Kantonsspital Sursee. Vor allem vom Kanton hätte der Arzt mehr erwartet.
Nach dem beschlossenen Aus der Notfallpraxis der Hausärzte am Kantonsspital Sursee per Ende Jahr äussert sich jetzt ein betroffener Hausarzt zur Situation. Zur Erinnerung: Die Praxis stellt ihren Betrieb aufgrund von drohenden Einbussen nach einem Bundesgerichtsurteil ein (zentralplus berichtete).
Cyrill Bühlmann, Sempacher Hausarzt und Mitglied der Geschäftsleitung der Notfallpraxis Sursee AG, stellte sich den Fragen der «Luzerner Zeitung». Er gibt jetzt konkrete Einblicke in die finanzielle Lage der Notfallpraxis. Mit dem Wegfallen der Inkonvenienz-Pauschale büsse die Praxis in etwa die Hälfte ihres Umsatzes ein. So sei ein wirtschaftlicher Unterhalt der Praxis nicht mehr weiter möglich.
Vom Kanton im Stich gelassen
Der Arzt sei insbesondere von der Tatlosigkeit des Kantons enttäuscht. Er fühle sich von diesem im Stich gelassen. Man habe den Kanton frühzeitig darüber informiert, welche Probleme entstünden, wenn die Pauschale wegfiele. Hier hätte seiner Meinung nach der Kanton die entstehende Lücke füllen können.
Bloss habe sich dieser nicht dazu in der Lage gefühlt. Jetzt seien die Hausärzte die Leidtragenden und die Politik täte so, als ob sie das Problem nicht habe kommen sehen.
Gerade da der Notfalldienst der Hausärztinnen ein Dienst an der Gemeinschaft sei und die Notfallstation des Spitals Sursee stark entlastete, sorge die fehlende Unterstützung für Unverständnis.
- Artikel der «Luzerner Zeitung»