Ein Drittel bald im Pensionsalter

Luzerner Hausärztemangel bleibt trotz 65 neuen Ärzten

Neue Hausärzte zu finden wird für den Kanton Luzern zunehmend zur Herausforderung. (Bild: Adobe Stock)

Die Förderprogramme des Kantons Luzern haben in den letzten Jahren 65 neue Hausärztinnen hervorgebracht. Doch da bald viele Pensionierungen anstehen, bleibt die Lage angespannt.

Ein Pfarrer, eine Lehrerin, ein Doktor und eine Polizistin – früher die personelle Grundversorgung eines Dorfes. Doch diese gerät immer mehr ins Wanken. Gerade bei Hausärzten zeichnet sich zunehmend eine Mangellage ab.

In zehn Jahren wird die Hälfte der Luzerner Ärztinnen pensioniert

Insgesamt sind im Kanton Luzern rund 500 Hausärzte tätig, wie «CH Media» schreibt. Etwa ein Drittel davon ist bereits im Pensionsalter oder wird es in den nächsten fünf erreichen. In rund zehn Jahren hat die Hälfte davon das Pensionsalter erreicht.

Keine guten Aussichten für die hausärztliche Grundversorgung. Der Kanton hat darum zwei Programme zur Nachwuchsförderung initiiert. Rund 144 Assistenzärztinnen haben seit 2013 an den Weiterbildungsprogrammen teilgenommen. 65 davon – also rund 60 Prozent – sind inzwischen in einer Praxis im Kanton Luzern tätig, wie der Kanton mitteilt. Wie David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport, gegenüber der Zeitung ergänzt, sind das etwa 15 bis 20 Ärzte mehr, als der Kanton ohne die Programme gehabt hätte.

Junge Ärzte wollen vermehrt Teilzeit arbeiten

Trotzdem bleibt die Lage angespannt. So will die neue Ärztegeneration oft Teilzeit arbeiten – weshalb ein pensionierter Arzt oft durch zwei Personen ersetzt werden müsse, so der Luzerner Kantonsarzt Roger Harstall. Hinzu kommt, dass junge Ärztinnen oft «urban orientiert» sind. Auf dem Land, wo die hausärztliche Versorgung schon heute am schlechtesten ist, bleibt die Lage trotz der Förderung prekär. Denn es gilt Niederlassungsfreiheit.

Nicht ohne Grund resümiert Gesundheitsdirektor Guido Graf in der Mitteilung: «Es braucht weitere Anstrengungen, die Hausarztmedizin zu stärken und auch in Zukunft in den ländlichen Gebieten die ambulante Grundversorgung sicherstellen zu können.»

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