Zug bietet gar keine an

Long-Covid-Sprechstunden: Lange Wartezeiten in Luzern

Long-Covid-Sprechstunden oder nicht – in Luzern und Zug setzten auf unterschiedliche Strategien. (Bild: Adobe Stock)

Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind aufgehoben – das Coronavirus ist nicht verschwunden. Wer in Luzern in die Long-Covid-Sprechstunden will, muss mit bis vier Wochen Wartezeit rechnen. In Zug gibt es gar kein solches Angebot.

Der Bundesrat hat fast alle Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben (zentralplus berichtete). Dies trotz hoher Infektionszahlen. Die Omikron-Variante ist zwar weniger aggressiv. Aber ob sie auch seltener zu Long-Covid führt?

Am Luzerner Kantonsspital (Lukas) sind die Long-Covid-Sprechstunden derzeit stark ausgelastet. Es sei mit einer Wartezeit von vier bis sechs Wochen zu rechnen, heisst es in einem der «Luzerner Zeitung» heisst.

Im Kanton Zug dagegen gibt es gar keine Long-Covid-Sprechstunden wie in Luzern. Der Kanton setzt auf Hausärztinnen als erste Ansprechpersonen für die Betroffenen. Grund: Für eine Sprechstunde zu den Langzeitfolgen sei das Zuger Kantonsspital schlicht zu klein, wie Kantonsarzt Rudolf Hauri im Zeitungbericht er «LZ» sagt.

Statt auf Long-Covid-Sprechstunden wie in Luzern setzt Zug auf Hausärzte

Stattdessen will der Kanton, die Hausärzte bei der Diagnose unterstützen. Dies durch eine Wegleitung zum Umgang mit Patientinnen und Patienten, die möglicherweise an Langzeitfolgen von Covid leiden. Das Papier sollte Anfang März vorliegen.

Aktuell haben die Kantone den Lead in dieser Sache, weil der der Bund bislang keine schweizweit gültige Strategie zur Versorgung von Long-Covid-Patienten verabschiedet hat. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verschafft sich derzeit einen Überblick über die bestehenden Angebote. «In einem so jungen Tätigkeitsfeld ist es normal, dass Verbesserungspotenzial besteht», meinte Hauri Anfangs Februar an einem Point de Presse (zentralplus berichtete).

Anmeldungen bei der IV: 33 Fälle in Luzern, 17 in Zug

Eine Herausforderung in Bezug auf die Langzeitfolgen von Covid 19 sei es, dass vieles noch unbekannt ist. «Was brauchen diese Patienten tatsächlich? Was kann die vielfältigen Symptome positiv beeinflussen? Die Fachwelt muss noch einiges lernen und erforschen», sagte der Zuger Kantonsarzt.

Klar ist: Wer von Long Covid betroffen ist, kann am Arbeitsplatz in seiner Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sein. Das kann sogar dazu führen, dass Gelder der Invalidenversicherung beantragt werden müssen. Fast 1700 Personen haben sich 2021 schweizweit wegen Long Covid bei der IV angemeldet.

Im Kanton Luzern wurden bis letzten September 33 solcher Fälle registriert (zentralplus berichtete). In Zug wurden 17 IV-Anmeldungen im Zusammenhang mit Covid 19 erfasst (zentralplus berichtete, Stand Anfang Februar).

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Bob
    Bob, 24.02.2022, 14:29 Uhr

    Traurig. Wir sind zwar noch kein Drittweltstaat, aber doch höchstens ein Zweitweltstaat.

    Gute Genesung!

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    • Profilfoto von mvonrotz
      mvonrotz, 25.02.2022, 08:53 Uhr

      Da Long-Covid etwas «Neues» ist hat kein Land momentan genügend medizinische Ressourcen um diese Anfragen genügend schnell abzudecken. Also sind alles nur noch Zweitweltstaaten! Zuerst ein wenig nachlesen wie schwierig und aufwändig diese Untersuche und Behandlungen sind und dann diskutieren!

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      • Profilfoto von Berty
        Berty, 25.02.2022, 09:57 Uhr

        Stimmt nicht. In Ländern wie Neuseeland, Taiwan, China, ist Long-Covid bisher noch kein grosses Problem.

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