20 Prozent mehr Notfälle

Kantonsspital Zug rätselt über wachsende Zahl der Notfälle

Das Zuger Kantonsspital sieht sich einer wachsenden Zahl von Notfällen gegenübergestellt. (Bild: zvg)

Die Zahl der Patientinnen auf der Notfallstation des Zuger Kantonsspital ist stark angestiegen. Das liegt aber nicht daran, dass immer mehr Menschen verunfallen.

Das Notfallzentrum des Zuger Kantonsspital sei am Anschlag. Das steht in einem Brief der Zuger Ärztegesellschaft, welche der Vorstand an seine Mitglieder verschickt hat. Die Notfallstation suche «dringend» Entlastung. Der «Zuger Zeitung» liegt der Brief vor.

Rätseln über wachsende Zahl der Notfälle

Tatsächlich ist die Situation angespannt, denn die Zahl der Notfallpatienten wächst. Doch nicht alle diese Patientinnen müssten zwingend auf dem Notfall behandelt werden. Für viele würde ein Gang zur Hausärztin eigentlich reichen.

Matthias Winistörfer, Direktor des Kantonsspitals, sagt gegenüber der Zeitung: «Verglichen mit den Vorjahren betreuen wir gut 20 Prozent mehr ambulante Patientinnen und Patienten im Notfallzentrum, die auch in den Hausarztpraxen behandelt werden könnten.» Das ist eine zusätzliche Belastung des Notfalls. Winistörfer relativiert zwar den Brief der Ärztegesellschaft und betont, dass die Notfallstation nicht am Anschlag sei, die Auslastung sei aber deutlich stärker als zuvor.

Den Grund für die wachsende Zahl der Notfälle, kenne man nicht, heisst es bei der Zuger Ärztegesellschaft. Es sei aber ein Phänomen, das auch in anderen Schweizer Kantonen zu beobachten sei.

Notfallzentrum in Cham wird schliessen

Patienten, die keine Notfallbehandlung brauchen, sollen deshalb künftig an Hausarztpraxen mit vorhandenen Kapazitäten verwiesen werden. Gemäss einem Rundschreiben der Ärztegesellschaft unterstützen diverse Zuger Hausarztpraxen dieses Vorgehen.

Die Diskussion um die Notfälle ist insofern delikat, als der Zuger Regierungsrat per 1. Januar 2023 die Spitalliste überarbeiten will. Der AndreasKlinik in Cham soll nämlich der Auftrag für die Notfallversorgung entzogen werden (zentralplus berichtete). Doch der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister betont auf Anfrage der «Zuger Zeitung», dass die gestiegene Zahl der Notfälle auf die Überarbeitung der Spitalliste keinen Einfluss habe.

Die Vernehmlassung dazu ist bereits zu Ende gegangen. Die Regierung überarbeitet nun ihren ersten Entwurf und will diesen noch dieses Jahr dem Kantonsrat zur Diskussion vorlegen.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Opi Kron
    Opi Kron, 10.09.2022, 09:54 Uhr

    Welch Überraschung. Zuerst infizieren wir 90% der Bevölkerung mit einem Virus der Langzeitschäden nach sich zieht, und dann wundern wir uns über die Folgen davon.

    Trotz klarer Datenlage scheuen wir uns aber in diesem Land weiterhin den Zusammenhang zwischen Covid Infektion und Schlaganfall/Embolie/Herzinfarktrisiko anzuerkennen.

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    • Profilfoto von Marc Mingard
      Marc Mingard, 11.09.2022, 07:57 Uhr

      Ich dachte in der Spritze sei kein Virus sondern ein sicherer Wirkstoff?

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  • Profilfoto von erhard
    erhard, 10.09.2022, 08:51 Uhr

    Der Grund ist ganz einfach: In den meisten Ländern gibts keine Hausärzte wie in der Schweiz. Wer Beschwerden hat, geht dort zum nächstgelegenen Spital. Mehr Immigration bedeutet mehr Notfälle in Schweizer Spitälern.

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    • Profilfoto von Opi Kron
      Opi Kron, 10.09.2022, 09:55 Uhr

      Sag mir, dass du nichts von anderen Ländern weisst, ohne zu sagen, dass du nichts von anderen Ländern weisst.

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