Mit Selbsttest und Riesen-Darm

Kanton Luzern sagt Darmkrebs den Kampf an

Das begehbare Darmmodell der Krebsliga Schweiz geht in Luzern auf Tour – es veranschaulicht die Entwicklungsstufen von Darmkrebs. (Bild: Website des Kantons Luzern)

Selbsttests kennen wir seit der Corona-Pandemie bestens. Sie sind ein niederschwelliges Mittel, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Der Kanton Luzern bietet neu solche Selbsttests an, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen.

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in der Schweiz. Besonders ab 50 Jahren steigt das Risiko deutlich, an Darmkrebs zu erkranken. Der Kanton Luzern lanciert deshalb ein systematisches Darmkrebsvorsorgeprogramm für Personen zwischen 50 und 69 Jahren. Durch die regelmässige Vorsorge soll die Entstehung von Darmkrebs in Luzern frühzeitig entdeckt und behandelt werden.

Das kantonale Vorsorgeprogramm gegen Darmkrebs startet in den kommenden Wochen, wie der Kanton Luzern mitteilt. In den nächsten Jahren erhalten über 110'000 Luzernerinnen einen Brief mit einer persönlichen Einladung. «Zwei Vorsorgemöglichkeiten stehen zur Auswahl: Ein Stuhl-Test, der sehr einfach zu Hause durchgeführt werden kann. Als Alternative kann bei einer Fachperson eine Darmspiegelung durchgeführt werden», wird Programmleiter Roger Stutz von der Dienststelle Gesundheit und Sport in der Mitteilung zitiert.

Die Probe aus dem Stuhl-Test schicken die sich beteiligenden Personen zur Auswertung mit einem Rückantwortcouvert an ein Labor. Ist das Testergebnis unauffällig, ist der Prozess abgeschlossen. Die betroffene Person erhält nach zwei Jahren automatisch eine neue Einladung vom Kanton Luzern zur Vorsorge gegen Darmkrebs. Werden Spuren von Blut gefunden, sollte der Befund bei einer Ärztin oder einem Arzt mittels Darmspiegelung näher abgeklärt werden.

Kantonsspital Luzern baut Kapazitäten zur Vorsorge von Darmkrebs aus

Die zweite Vorsorgemöglichkeit, eben diese Darmspiegelung, wird durch eine spezialisierte Fachperson (Gastroenterologin/Gastroenterologe) in einer Praxis oder im Spital durchgeführt. Regierungspräsident Guido Graf appelliert in der Medienmitteilung an die Bevölkerung: «Kümmern Sie sich aktiv um die Vorsorge. Dies kann Ihnen und Ihren Angehörigen viel Leid ersparen.» Wird die Darmkrebsvorsorge im Rahmen des kantonalen Programms vorgenommen, werden die Kosten nach Abzug des Selbstbehalts von der Krankenkasse übernommen. 

Um zusätzliche Kapazitäten für die Untersuche zu schaffen, hat das Luzerner Kantonsspital letztes Jahr eine weitere Praxis übernommen, die sich auf die Vorsorge von Darmkrebs spezialisiert hat (zentralplus berichtete).

Der Kanton Luzern informiert die Bevölkerung an verschiedenen Anlässen auch persönlich über das Vorsorgeprogramm gegen Darmkrebs. Dabei wird ein grosses Modell eines Darms gezeigt, welches auf leicht verständliche Weise die verschiedenen Entwicklungsstufen von Darmkrebs zeigt.

  • Samstag, 27. August 2022, Rathausplatz Willisau 
  • Samstag, 3. September 2022, Martignyplatz Sursee 
  • Samstag, 10. September 2022, Bahnhofplatz Schüpfheim 
  • Samstag, 17. September 2022, Bahnhofplatz Luzern
  • Samstag, 24. September 2022, Brauiplatz Hochdorf
Verwendete Quellen
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