Das Luzerner Kantonsspital durchgeht einen Wandel und wird in Zukunft anders aussehen. Das Hauptgebäude beispielsweise wird abgerissen. (Bild: zvg)
Am Luzerner Kantonsspital folgt eine Baustelle auf die nächste. Dabei stehen weitere Grossprojekte wie der Abriss des Hauptgebäudes bevor. Nun brütet die Politik über den rechtlichen Voraussetzungen.
Wer dieser Tage auf dem Gelände des Luzerner Kantonsspitals (Luks) in der Stadt Luzern unterwegs ist, kann die Baustellen auf dem Gelände kaum übersehen. Das ist seit geraumer Zeit so – und wird auch noch mehrere Jahre so bleiben. Denn das Luks – mittlerweile gemäss eigenen Angaben das grösste Zentrumsspital der Schweiz – wächst und wird weiter entwickelt.
2019 stellten die Verantwortlichen einen Entwicklungsplan für die kommenden 15 Jahre vor. Dabei gaben sie bekannt, dass mehrere Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sollen. Heute steckt das Luks mitten in der ersten Phase. Derzeit entstehen die neuen Gebäude des Kinderspitals und der Frauenklinik (zentralplus berichtete).
Hauptgebäude des Luks wird abgerissen
Das Kantonsspital will aber auch ein neues ambulantes und ein neues stationäres Zentrum erstellen. Ersteres soll 2031 eröffnet werden, Letzteres 2036. Danach soll das markante Hauptgebäude des Luks abgerissen werden.
Für diese Vorhaben braucht es nun neue rechtliche Vorgaben, wie die Stadt Luzern in einer Mitteilung schreibt. Der aktuell noch gültige Bebauungsplan sei auf die jetzige Bebauung zugeschnitten und lasse die geplante Entwicklung nicht zu. Deswegen habe der Stadtrat einen neuen Bebauungsplan erarbeitet. «Dieser ermöglicht dem Spital die nötigen Entwicklungsschritte, um auch in Zukunft einen zeitgerechten Spitalbetrieb anzubieten», lässt sich Stadträtin Korintha Bärtsch (Grüne) zitieren.
Stadtparlament brütet über den Plänen
Bald startet der parlamentarische Prozess hierzu. Der Grosse Stadtrat wird den Bebauungsplan voraussichtlich an seiner Sitzung vom 28. November diskutieren. Gibt das Stadtparlament grünes Licht, ist als Nächstes der Luzerner Regierungsrat an der Reihe. Er wird über die Genehmigung des Bebauungsplans entscheiden.
Im Plan werden gemäss der Stadt insbesondere Vorschriften zu den Gebäudevolumina und Anordnungen, den zulässigen Nutzungen, der Lage und Ausstattung der Freiräume, zur Biodiversität und zum Stadtklima gemacht. Auch die Erschliessung des Areals und die Vorgaben in Bezug auf Umwelt und Energie seien im Bebauungsplan definiert.
Auf dem Areal des Luks bleibt also gefühlt kein Stein auf dem anderen. Die wohl grösste Veränderung betrifft das Hochaus: Das markante Spitalzentrum, welches das Luzerner Stadtbild seit der Eröffnung 1982 mitprägt, wird dereinst dem Erdboden gleichgemacht. Am Standort soll ein temporärer Park entstehen. Wie die Verantwortlichen 2019 mitteilten, soll die Fläche für künftige Ersatzbauten freigehalten werden.
Grosse Veränderungen auch in Sursee und Wolhusen
Die Projekte am Hauptstandort des Luzerner Kantonsspitals sind bekanntlich nicht die einzigen der Luks-Gruppe. Am Standort Sursee sind ebenfalls grosse Änderungen geplant. Das knapp 50-jährige Spitalgebäude soll in den kommenden Jahren abgerissen und durch einen Neubau knapp zwei Kilometer entfernt auf Schenkoner Boden ersetzt werden (zentralplus berichtete). Die Eröffnung des neuen Spitals ist für 2031 geplant.
Und auch in Wolhusen läuft einiges, wobei man dort schon weiter ist. Vor zwei Jahren erfolgte der Spatenstich für den Neubau, welcher das 1972 eröffnete Spital dereinst ersetzen wird. Momentan finden die Aushub- und Gründungsarbeiten des eigentlichen Spitalgebäudes statt, wie der Informationsseite des Spitals zu entnehmen ist. Wenn alles nach Plan läuft, sollte der Bezug des Neubaus 2028 stattfinden können (zentralplus berichtete).
Matthias Stadler ist Redaktionsleiter von zentralplus und seit über zehn Jahren Journalist. Die meiste Zeit davon in Luzern und in der Zentralschweiz, während zwei Jahren auch als Ozeanien-Korrespondent.