Kein Tropfen Regen im März

Darum leiden Luzerner Allergiker besonders stark

Gemäss Nadia Ramseier leiden Luzerner Allergiker derzeit vor allem unter Birkenpollen. (Bild: Pixabay/Luca Christen)

Der Frühling ist in diesem Jahr besonders schön und warm. Was Sonnenanbeter freut, bringt Luzerner Allergikerinnen Leiden. Die Pollenkonzentration ist an vielen Stellen hoch.

Der Frühling ist da – und mit ihm das grosse Niesen und Schnäuzen. Für einmal ist jedoch nicht Corona Schuld, sondern die herumfliegenden Pollen. Aktuell leiden Luzerner Allergiker besonders. Die Pollen-Prognose vom «aha! Allergiezentrum Schweiz» zeigt für die Zentralschweiz die zweithöchste Stufe an.

In Luzern ist die Pollenbelastung derzeit auf der Stufe «stark».
In Luzern ist die Pollenbelastung derzeit auf der Stufe «stark». (Bild: Screenshot: aha! Allergiezentrum Schweiz)

Das kommt nicht von ungefähr. Schuld ist Peter. Das Dauerhoch sorgt seit Tagen für sonniges und trockenes Wetter (zentralplus berichtete). «Das warme und trockene Wetter begünstigt, dass die Pflanzen aufblühen und ihre Pollen abgeben», erklärt Nadia Ramseier, Beraterin beim Allergiezentrum Schweiz. Gleichzeitig bleibt auch der Regen aus, der normalerweise die Pollen wegwäscht.

Birke derzeit besonders stark

Schweizweit sei deshalb die Pollenbelastung besonders in tieferen Lagen hoch. Am stärksten ist die Pollenbelastung derzeit bei der Esche. Weiter sei auch die Pollen-Konzentration der Pappel hoch.

Doch besonders Luzerner Birken-Allergiker müssen sich auf etwas gefasst machen. Denn heuer fliegen besonders viele Birkenpollen umher. Birken durchlaufen einen Zwei-Jahres-Rhythmus. Im letzten Jahr war die Pollenmenge vergleichsweise schwach, weshalb sie in diesem Jahr – dem Mastjahr – stark ausfallen sollte.

Hinzu kommt, dass Birkenpollen besonders allergen sind, wie Ramseier erklärt. «Bereits kleine Mengen an Birkenpollen in der Luft können starke allergische Reaktionen auslösen.» So zum Beispiel juckende Augen, Niesreiz oder Schnupfen. Weiter bildet die Birke viele und vor allem kleine Pollen im Vergleich zu anderen Pflanzen aus. Sie gelangen so besonders tief in unsere Atemwege. Und werden vom Wind sehr weit getragen – auch dorthin, wo gar keine Birken vorkommen.

Baldige Besserung in Sicht

Gemäss Meteorologen ist jedoch baldige Besserung in Sicht. Wie MeteoNews mitteilt, erreicht uns am Mittwoch ein Tiefdruckgebiet. Nach längerer Zeit gibt es also wieder erste Frühlingsschauer. Bis Donnerstag sinken die Temperaturen wieder in den einstelligen Bereich. Am Samstag soll es im Flachland gar vereinzelt schneien.

Für Sonnenanbeter ein Frust, wird das Tief für Luzerner Allergiker zum Segen. «Durch den Regen werden die Pollen abgewaschen, wodurch die Konzentration wieder sinkt», so Ramseier. Zudem wird die grundsätzliche Belastung tiefer, da die Pflanzen wegen der kühlen Temperaturen die Pollen nicht mehr fliegen lassen.

So kannst du Pollen möglichst vermeiden:

Zuhause kannst du...

  • abends die Haare waschen, damit möglichst wenig Pollen ins Bett gelangen
  • die getragenen Kleider ausserhalb des Schlafzimmers ausziehen und deponieren
  • die Wäsche nicht im Freien trocknen lassen
  • während des Pollenflugs nur kurz stosslüften, bei längeren Regenphasen ausgiebiger lüften
  • Teppiche und Möbel regelmässig reinigen
  • Luftreiniger verwenden
  • regelmässig mit einem Staubsauger mit einem HEPA H11-Filter putzen

Im Alltag kannst du:

  • dich während starkem Pollenflug drinnen aufhalten
  • die Nase morgens und abends mit Meerwasserspray oder Kochsalzlösung spülen
  • Freizeitaktivitäten dem Pollenflug anpassen, etwa Indoorsport statt Jogging
  • Zigarettenrauch vermeiden, da die Reizung der Atemwege durch Rauch die Schleimhäute empfindlicher macht

Draussen kannst du:

  • im Freien eine Sonnenbrille aufsetzen
  • Pollenfilter für die Nase oder Hygienemaske tragen
  • im Garten allergen-arme und möglichst verschiedene Pflanzen setzen
  • die Blütezeit der Bäume, Sträucher und Gräser beachten, auf deren Pollen du allergisch reagierst
  • Heuschnupfen-Medikamente einnehmen
Verwendete Quellen
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