Für die mobile Fallbearbeitung

Zuger Polizei schafft sich die neusten iPhones an – und zwar gleich 350 Stück

Gregor Bättig, Chef Kommandobereiche, erklärt warum die Zuger Polizei die neusten iPhones braucht. (Bild: zvg)

Wenn es ums Smartphone geht, setzt die Zuger Polizei auf die neuste Technik. Sie vertraut dabei gezwungenermassen auf Apple – und das iPhone 11. Dieses soll nicht nur den Bussenblock ersetzen, sondern auch die Fotoausrüstung.

Die Digitalisierung macht vor den Strafverfolgungsbehörden keinen Halt. Noch vor fünf Jahren liefen die Zuger Polizistinnen und Polizisten alle mit einem Pager herum. Wir erinnern uns: Das ist das komische kleine Gerät, das die coolen Kids in den Achtziger-Filmen jeweils am Gurt montiert hatten. Es machte einen Heidenkrach, nur um einem zu sagen, dass man doch bitte von der nächsten Telefonzelle aus den Chef anrufen soll.

Erst 2015 hat die Zuger Polizei die Pager durch iPhones ersetzt. Alle Mitarbeiter haben heute eines – damit sie in Notlagen rund um die Uhr erreichbar sind. Inzwischen sind die angeschafften Geräte aber reparaturanfällig geworden und genügen den technischen Anforderungen nicht mehr. Also müssen neue her. Um genau zu sein: Es werden 350 iPhones 11 angeschafft. Hinzu kommen 20 iPhones 11 pro.

«Die Zuger Polizei führt in diesem Jahr ein neues Rapportierungssystem ein. Mit der damit einhergehenden Digitalisierung werden die Polizistinnen und Polizisten in Zukunft zunehmend mobil und digital arbeiten – ein grösserer Handybildschirm ist dafür notwendig», erklärt Gregor Bättig, Chef Kommandobereiche bei der Zuger Polizei.

Kameras in den Polizeiwagen verschwinden

Das iPhone 11 erfülle sämtliche Anforderungen für die mobile Fallbearbeitung am Tat- oder Unfallort. «Auch Fotos können damit zukünftig direkt ins Rapportierungssystem eingespeist werden», so Bättig.

Auch das Bussenwesen wird digitalisiert und neu über das iPhone abgewickelt. Die Bussenblöcke verschwinden. Bättig erklärt: «Mit der Beschaffung der neusten iPhone-Generation werden im Weiteren die Kameraausrüstungen in den Polizeifahrzeugen abgelöst, weil dieser Gerätetyp über eine den Anforderungen entsprechende Kameraqualität verfügt. Die Ersatzbeschaffung bedeutet deshalb nicht zuletzt auch finanzielle Einsparungen.»

Polizei-Apps funktionieren nur auf dem iPhone

Warum aber setzt die Zuger Polizei ausschliesslich auf die Apple-Produkte? Zumal die Geräte vergleichsweise teuer sind: Das iPhone 11 ist im offiziellen Apple-Shop im Einzelverkauf ab 809 Franken zu haben, die Pro-Ausgabe ab 1199 Franken.

Gemäss Gregor Bättig hatte man bezüglich dem Betriebssystem keine Wahl. Die Organisation zur Harmonisierung der Schweizer Polizeiinformatik (HPi) hat schweizweit verschiedene Polizei-Apps entwickelt, die nur auf Apple-Produkten funktionieren.

Zudem sei die Zuger Polizei an eine entsprechende Richtlinie des Eidgenössischen Polizei- und Justizdepartements (EJPD) gebunden. «Diese schreibt vor, dass die im Polizeialltag erforderlichen Zugriffe auf Informatikanwendungen des EJPD nur von iOS-Geräten aus erfolgen dürfen», erklärt Bättig. Hierbei gehe es zum Beispiel um Abfragen von Fahrzeughaltern, ausgeschriebenen Personen oder Fahndungen von Personen und Sachen.

Das ist der Grund, weshalb übrigens auch die Luzerner Polizei darauf setzt. Dort sind alle Mitarbeiter standardmässig mit einem iPhone 8 ausgerüstet.

Günstigere Varianten der Anschaffung sind in Zug geprüft worden – doch die gewählte Variante habe sich als die sinnvollste herausgestellt. Bättig erklärt warum: «Weil die Zuger Polizei die Fotoausrüstungen in den Polizeifahrzeugen ersetzen und damit Einsparungen machen möchte, braucht es ein iOS-kompatibles Mobiltelefon mit einer leistungsfähigen Kamera.»

Wie viel die Anschaffung kosten wird, ist noch nicht klar. Der Auftrag dafür wurde erst kürzlich im öffentlichen Amtsblatt ausgeschrieben. Wer die Ausschreibung gewinnt, soll die alten Geräte übernehmen.

Die neuen iPhones sind mit Kameras ausgerüstet, welche die bisherige Kameraausrüstung überflüssig machen sollen. (Apple) (Bild: Apple)
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