Alte Zugerinnen bleiben lieber daheim

Zuger Pflegeheime haben Personal- und Finanzprobleme

Viele Zuger Pflegeheime haben Finanzprobleme. (Bild: Emanuel Ammon/Aura)

Im mehreren Zuger Altersheimen sind verschiedene Stellen derzeit nicht besetzt. Nebst dem Personalmangel kämpfen viele Betriebe auch mit Finanzproblemen.

Nicht erst seit der Pandemie verzeichnet die Pflegebranche einen Fachkräftemangel (zentralplus berichtete). Während Corona geriet die prekäre Pflegesituation jedoch ins Licht der Öffentlichkeit. Die Zuger Alterszentren haben zwar einen ruhigen Sommer hinter sich. Gänzlich zur Ruhe sind sie trotzdem nicht gekommen, wie eine Umfrage der «Zuger Zeitung» zeigt.

Zwar leiste das Personal auf allen Ebenen gute Arbeit, meint Roman Della Rossa, Kommunikationsverantwortlicher bei Curaviva Zug. «Es ist aber so, dass in verschiedenen Altersinstitutionen Stellen nicht besetzt sind. Das, die hohe Bettenauslastung und die zunehmende Komplexität in der Pflege führen dazu, dass alle Mitarbeitenden – auch jene der Hotellerie, der Küche und aller anderen Bereiche – stark ausgelastet sind.» Das bestätigt etwa das Pflegezentrum Baar oder das Alterszentrum Chlösterli in Unterägeri.

Fehlende Heimbewohner führen zu leeren Kassen

Nebst dem Personalmangel kämpfen die Zuger Pflegeheime aber auch mit finanziellen Problemen. In den vergangenen zwei Jahren sei die Auslastung in einigen Betrieben tiefer gewesen als budgetiert, wie das Nachrichtenportal schreibt. Was zu einem Loch in den Kassen geführt hat, das oft ungedeckt bleibt.

Die fehlenden Heimbewohnerinnen hätten aber weniger mit der Personalsituation zu tun, sondern viel mehr mit einem längerfristigen Trend. Viele alte Zuger möchten so lange wie möglich zu Hause bleiben. «Den Trend, dass die Menschen länger zu Hause leben möchten, spüren wir schon lange. Die Coronapandemie hat das noch verstärkt», meint etwa die Spitex Kanton Zug gegenüber dem Nachrichtenportal. Wodurch jedoch die Komplexität der Pflegefälle in der Spitex steigt und wiederum mehr Fachpersonal benötigt wird.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Brummbär
    Brummbär, 14.10.2022, 20:13 Uhr

    Die Altersheime haben geradezu versagt mit den isolierenden und zu restriktiven Corona-Bedingungen. Man hat den Menschen die Würde genommen; sie konnten nicht entscheiden, ob Corona oder die Einsamkeit das schlimmere Übel ist. Es stellt sich für viele heraus, dass die Einsamkeit und das Getrenntsein von den Familien noch schlimmer war. Das Altersheim verkam zum goldenen Käfig. Der anhaltende Reputationsschaden ist die Folge.

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  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 14.10.2022, 15:34 Uhr

    So leid es mir tut, nach den unmenschlichen COVID-Massnahmen bringt man mich nie in ein Altersheim. Bevor ich gehen muss, gehe ich definitiv von dieser Welt

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