Luzernerin trug 365 Tage dasselbe Kleidungsstück

Zippora Marti: Nach einem Jahr gibt es nun ein neues Kleid

«Ich will frei sein und tun, was ich für richtig halte», sagt Zippora Marti.

(Bild: zvg)

Ein Jahr lang trug Zippora Marti dasselbe schwarze Kleid. Die 25-Jährige hat viel gelernt, insbesondere sich eine noch minimalistischere Garderobe anzulegen. Dennoch wird sie sich am 1. Januar erstmals etwas anderes überziehen.

Sie lebt den Minimalismus und einen nachhaltigen Lebensstil vor. 365 Tage lang trug sie dasselbe Kleid. Das Projekt nannte sie «One – The Project» (zentralplus berichtete). Und sie zeigte damit, dass «Öko-Lifestyle» eben nicht bedeutet, in Birkenstock-Finken und ausgeleiertem Pullover herumzulaufen. «Es ist Zeit für etwas Neues», sagt die 25-jährige Zippora Marti nun jedoch.

Minimalistische Garderobe angelegt

Das Ziel war es, das Projekt ein Jahr durchzuziehen, was Zippora Marti auch geschafft hat. Obwohl sie es selbst nicht fortsetzen wird, wird sie die Idee dahinter weiterverfolgen. Sie habe durch ihr Projekt viel gelernt. Insbesondere, ihren Blick auf das Wesentliche zu richten, Dinge zu reduzieren und zu spüren, was ihr wirklich gefalle und was zu ihr passe.

«Ich werde mit einer minimalistischen Garderobe weiterfahren, um diese Einfachheit sozusagen zu konservieren.»

Zippora Marti

«Das Projekt hat meinen Stil verfeinert, und das ist mega wichtig für eine minimalistische Garderobe», sagt Marti. «Ich werde sicherlich mit dieser Garderobe weiterfahren, um diese Einfachheit sozusagen zu konservieren.» Nur falle die «Sturheit» des Projekts weg.

Denn für Marti ist eine nachhaltige Lebensweise kein Trend, sondern ein Lebensstil. Dies zeigt sie auch mit «thoose – thoughts of september», ihrem eigenen, nachhaltigen Damenunterwäschelabel (zentralplus berichtete). Produziert werden die Stücke in Luzern, die Rohstoffe dazu sollen möglichst nachhaltig und lokal sein.

Zippora Marti mit ihrem Mann Mischa.
Zippora Marti mit ihrem Mann Mischa.

(Bild: zvg)

Was man trägt, fällt anderen nicht auf

Marti hat nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über andere gelernt. Die Erfahrung, die für sie ebenso wichtig war: Was Frau oder Mann anhat, fällt anderen nicht wirklich auf. «Die Leute kümmern sich nicht darum, was ich wie viele Tage hintereinander trage», sagt die Luzernerin.

«Wenn mir etwas verleidet ist, dann das ganze Rundherum mit Fotos machen, posten und dem ständigen Online-Sein.»

Zippora Marti

So oft würden wir Dinge machen, weil man denke, andere würden das von einem erwarten. «Das ist Blödsinn», so Marti. «Ich will frei sein und tun, was ich für richtig halte.»

Vom Kleid hat sie nicht genug

Zippora Marti postete jeden Tag ein Bild von sich (und ihrem Kleid) auf ihrem Instagram-Account. Davon hat sie nun genug: «Wenn mir etwas verleidet ist, dann das ganze Rundherum mit Fotos machen, posten und dem ständigen Online-Sein.»

Von ihrem Kleid sei sie jedoch alles andere als gelangweilt: «Das Kleid ist mir nicht verleidet – warum auch?», so Marti. Schliesslich habe sie es auch mit anderen Kleidungsstücken kombinieren und so für Abwechslung sorgen können.

Dennoch wird sie nun am 1. Januar erstmals etwas anderes tragen. «Besonders freue ich mich auf den Sommer, wenn ich meinen schwarzen Jumpsuit wieder tragen kann», sagt Marti. Nun wird sie ihr «365-Tage-Kleid» erstmals an den Bügel und in den Kleiderschrank hängen. Das Kleid wird Zippora Marti jedoch weiterhin gerne tragen. Denn trotz – oder gerade wegen – der Gebrauchsspuren, der etwas verblassten Farbe und der zum Teil etwas durchgeripsten Nähte erzählt das Kleid nun seine eigene Geschichte. «Und es passt einfach zu mir», sagt sie. «Zu mir, meinem Stil und meiner Garderobe.»

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