Eine Ode an Body, Brain, Zauber-Lisi & Co

Wir haben sie auserkoren: Das sind die acht stärksten Luzerner Frauen

Die Comic-Verfilmung «Wonder Woman» schlägt derzeit in den Kinos und Medien hohe Wellen.

(Bild: zvg)

Die Comic-Verfilmung «Wonder Woman» schlägt derzeit hohe Wellen. Die Power-Amazone lässt männliche Helden wie Superman, Batman oder Mister America alt aussehen. Frauen sind das starke Geschlecht! Was zu einer Huldigung der tollsten Luzerner Frauen führt: eine Liebeserklärung an unsere «Wonder Women».

«Wonder Woman» packt an: Die Amazonenprinzessin wirft sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf für eine bessere, feministische Welt. Mit Schwert, Lasso und kugelsicheren Bracelet, mit Sexappeal, Witz und Verve.

Gal Gadot, israelische Ex-Soldatin und Schönheitskönigin, ist dabei die ideale Verkörperung dieser Amazone, die Superkraft und grosses Herz beweist. Unter der Regie von Patty Jenkins («Monster») wird sie zur Frauenrechtlerin im Outfit eines Pin-up-Girls.

Im Trailer zu «Wonder Woman» macht Gal Gadot eine gute Figur:

Der Film macht Spass und Kasse: Die NZZ am Sonntag gab ihm die Höchstnote, weltweit hat die Comic-Verfilmung schon mehr als eine halbe Milliarde Franken eingespielt. In der Schweiz hat der packende Film innert einer Woche bereits 40’000 Fans ins Kino gelockt.

Verneigung vor Luzerns «Wonder Women»

Auch Luzern hat tolle Frauen. Sie leisten ebenfalls Grosses, haben eine Botschaft und kämpfen für ihre Anliegen. Sie sind mutig, stolz und überraschend – und sie arbeiten für das Gute in der Welt. Wie bewundernswert!

Deshalb wollen wir die Luzerner «Wonder Women» ehren. Wohlan: Wir verneigen uns vor diesen acht wunderbaren Frauen.

The Body

Anja Zeidler (23) reicht es nicht, keck und knackig auszuschauen. Nein, die Luzerner Powerfrau will auch eine der stärksten sein: Ihre Verwandlung vom Fitnessmodel zur Bodybuilderin ist beeindruckend. 80 Kilo bringt die 1,76 Meter grosse Luzernerin auf die Waage, Mukis blähen sich bei ihr allüberall. Auch wenn sie dafür oft belächelt und nicht ernst genommen wird: Auf Social Media ist die Influencerin hoch begehrt, 400’000 Fans wollen News von ihr. Ob Trainingspläne, Ernährungsratschläge, Produkte fürs Body-Tuning, Anja hat’s. Macho-Magazine wie «FHM», «Maxim» und «GQ» hofieren sie – aus der ganzen Welt. Aber sonst setzt sie gerne auf Lokales: Seit einem Jahr ist sie mit dem Luzerner Rapper Mimiks liiert. Der harte Sänger nennt sie zart «Superstar». Wir finden auch: Daumen hoch – und ab ins Fitnessstudio!

Als Influencerin bei 400’000 Fans hoch begehrt: Anja Zeidler.

Als Influencerin bei 400’000 Fans hoch begehrt: Anja Zeidler.

(Bild: Facebook Anja Zeidler)

Die Goalgetterin

Ramona Bachmann (26) aus Malters ist frisch und frech mit Köpfchen, Spitze und Hacke am Ball. Nicht nur im Stamm der Schweizer Fussball-Nationalfrauschaft mit der Nummer 10 auf der Brust, nein, sie wurde auch in Schweden mit diversen Teams mehrfach Meister. In der EM-Qualifikation 2013 erzielte sie elf Tore und war damit die beste Torschützin eines Teams, das sich leider nicht qualifizieren konnte. Nun wurde die Goalgetterin in einem der bekanntesten und reichsten Klubs der Welt englischer Meister: mit Chelsea aus London. Mutig ist sie auch privat: Vor zwei Jahren outete sie sich öffentlich zur Liebesbeziehung mit ihrer Freundin Camille. Eine Ola für die begnadete Ballkünstlerin!

Mit Köpfchen, Spitze und Hacke am Ball: Ramona Bachmann.

Mit Köpfchen, Spitze und Hacke am Ball: Ramona Bachmann.

(Bild: Facebook Ramona Bachmann)

Das Einfrauorchester

Frölein Da Capo (37) kann singen, schauspielern – und auch wunderbar werben: Die Kleinkünstlerin aus Willisau hat mit kessen Ketten und frechen Sprüchen Karriere gemacht. Irene Brügger-Hodel, wie sie im richtigen Leben heisst, ist ein auf allen Bühnen tanzendes Einfrauorchester, das umwirft und auch mal nachdenklich macht. Von 2010 bis 2012 sorgte sie in der Satiresendung «Giacobbo/Müller» des Schweizer Fernsehens für Lacher, im Dezember 2012 spielte sie am 21. Arosa Humor-Festival das Zelt schwindlig. Ihr trockener Humor kommt an: Das Frölein macht für den grössten Detailhändler frische PR. Auch sie bleibt ihren Wurzeln treu: Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern auf einem Bauernhof in Willisau. Rüüdig erfrischend, imfau! Ond osennig starch!

Ihr trockener Humor kommt an: Frölein Da Capo.

Ihr trockener Humor kommt an: Frölein Da Capo.

(Bild: zvg)

 

Das Zauber-Lisi

Bernadette Lisibach (43) erhielt 2015 von Gault Millau 16 Punkte für ihre Künste verliehen. Ihr wurde gar noch eine Haube aufgesetzt: beste Köchin des Landes. Kein Wunder, denn was für die Bauerntochter aus Hellbühl am Herd bescheiden seinen Anfang nahm, führte über das beste Viersternehaus der Schweiz – das Luzerner Montana – via Interlaken unter den Fittichen von Daniel Bumann nach St. Moritz. «Lisi», wie sie sich gerne unkompliziert nennen lässt, steht für klassische Kochkunst, die Frische der Produkte und deren schnörkellose, leichte Zubereitung. Für ein authentisches, stil- und genussvolles Erlebnis stemmt sie gerne manchen 16-Stunden-Tag. Derzeit zaubert sie im Restaurant Neue Blumenau in Lömmenschwil SG weit weg von ihrer Heimatregion – aber für einen kulinarischen Höhenflug ist uns keine Reise zu weit. En Guete!

2015 beste Köchin des Landes: Bernadette Lisibach.

2015 beste Köchin des Landes: Bernadette Lisibach.

(Bild: Tobias Siebrecht)

The Brain 

Iris Bohnet (51) schrieb ein Märchen, das von Emmenbridge nach Harvard führt: Die Wirtschaftsfrau bildet an der besten Uni Amerikas Führungskräfte aus. Sie ist die erste Schweizerin an dieser Eliteuni. So eine Powerfrau will man auch in der Region anbinden, bis letzten Sommer sass sie im Unirat der Universität Luzern, seit November 2016 ist sie dort Ehrendoktorin. Seit dem Jahr 2012 ist sie ausserdem Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizer Grossbank Credit Suisse. Auch wenn die Luzernerin aus Emmenbrücke mit den ganz Grossen der Welt kommuniziert, bleibt sie auf dem Boden: Sie setzte sich für Geschlechtergleichstellung ein und schafft es trotzdem, nebst der Karrierepflicht auch noch die Mutterkür – gleich von zwei Kindern – zu erfüllen. Bravo!

Bildet an der US-Uni Harvard die Elite aus: Iris Bohnet.

Bildet an der US-Uni Harvard die Elite aus: Iris Bohnet.

(Bild: zvg)

Die Monopolistin

Brigitte Heller (53) vom Luzerner Hotel Monopol hatte eines Tages genug, immer halbvolle Teller abzutischen. Die Direktorin des Stadthotels setzte sich mit Zivilcourage gegen die Nahrungsmittelverschwendung ein: Im legendären Video legte sie sich mit ihrer asiatischen und arabischen Kundschaft ohne Rücksicht auf Verluste an. Mit Schildern ermahnte sie die Touristen, nur so viel zu schöpfen, wie sie auch essen. In einem Englisch, das seinesgleichen sucht: Das KKL nennt sie «Költscher änd Konventschen Senter». Das gab Stoff für Häme. Die schenken wir uns – und erinnern uns daran, dass Heller die Verschwendung um mehr als 50 Prozent einschränken konnte. Wie sagte die unerschrockene Monopolistin: «Das bin ich: authentisch, herzig und ehrlich.» Wir meinen: cool!  

Mit Zivilcourage gegen Verschwendung: Brigitte Heller.

Mit Zivilcourage gegen Verschwendung: Brigitte Heller.

(Bild: zvg)

 

Die Ideenmächtige

Bei Cécile Bühlmann (67) war stets alles im grünen Bereich. Sie politisierte aus der Oppositionsperspektive und schätzte dabei die «Macht der Ideen». Die Ex-Lehrerin aus Sempach war von 1991 bis 2005 Nationalrätin der Grünen, zwölf der 14 Politjahre amtete sie als deren Präsidentin. Bis 2007 war sie Vizepräsidentin der eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. Ihr Leben war und ist geprägt vom Engagement für eine gerechtere, friedlichere und ökologischere Welt. Und sie machte sich stets stark für die Gleichberechtigung der Frauen und Männer, für die Menschenrechte für alle, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Sprache oder Religion. Heute ist sie Stiftungsratspräsidentin von Greenpeace Schweiz und setzt sich nachhaltig und mutig dafür ein, dass der Planet Erde auch für kommende Generationen noch lebenswert bleibt. Ein Gutmensch also? Das passt der stets bunt gekleideten Rothaarigen gar nicht, denn als Gutmensch werde man «als weltfremd belächelt». Besser passt wohl «Madame Courage». Chapeau!

Engagement für eine gerechtere Welt: Cécile Bühlmann.

Engagement für eine gerechtere Welt: Cécile Bühlmann.

(Bild: zvg)

Die Stadtmutter

Heidi Rothen (77) wurde in den Siebzigern als «Drogenmutter» beschimpft, weil sie sich für Randständige einsetzte. Während 33 Jahren führte sie das Zepter im Rathaus Luzern, erhielt dann den liebevollen Übernamen «Stadtmutter». Obwohl sie der Liberalen Partei und zwölf Jahre dem Grossen Bürgerrat von Luzern angehörte, hielt sie sich an keine politischen Regeln. Sie kümmerte sich beherzt und unermüdlich um bedrängte Minderheiten. Rothen macht sich auch heute noch stark für Hilfesuchende oder am Abgrund Stehende. 2004 ist die Stadtluzernerin, die heute in Hergiswil NW wohnt, zwar in den Ruhestand getreten. Es ist aber, logisch, ein Unruhezustand: Sie leitet immer noch diverse Stiftungen, unter anderem auch das Kinderparadies Altstadt. Vorbildlich!

 

Einsatz für Randständige: Heidi Rothen.

Einsatz für Randständige: Heidi Rothen.

(Bild: zvg)

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