Das fantastische Best-of-Photoshop 2019

Wenn Regierungsräte plötzlich zu Babys kommen und Heinz Tännler zum Superman wird

Ein wenig Meta gefällig?: Eine Fotomontage der besten Fotomontagen aus dem zentralplus-Jahr 2019. (Bild: Metamontage: wia)

Was haben wir uns die Finger wund geschrieben in diesem Jahr! Und nicht nur das. Wir haben Häuser ausgeschnitten, Politiker freigestellt, haben Menschen schärfer gemacht, als sie eigentlich sind, und haben aufgemotzt, was das Zeug hielt. Hier sind unsere Photoshop-Best-ofs aus dem vergangenen Jahr.

«Kollege, wir brauchen noch ein gutes Bild zu deinem Artikel über die Steuerreduktion.» Es gibt Themen, die lassen sich sehr schwer bebildern und sorgen im zentralplus’schen Redaktionsbüro immer mal wieder für Kopfzerbrechen. Wenns arg kommt und alles schnell gehen muss, leert man den eigenen Münzbeutel auf dem Pult aus, fotografiert die magere Beute ab und macht sie zum (sehr langweiligen) Titelbild.

Um dies jedoch zu verhindern, gibt es eine grossartige Option. Denn wenn's kein passendes Bild gibt, basteln wir uns halt eines. Was dabei herauskommt, ist nicht selten abenteuerlich, manchmal potthässlich, und ab und zu wunderwunderschön. Hier ist unser Best-of-Photoshop 2019.

Die Wilden

Oh. Der Stier muss drauf. Ach. Der Pfeil aber auch. Uh. Dieses Haus. Unbedingt. Montagen sind eine kleine Ode an die Anarchie, ein Stück Freiheit im oft strengen Alltag, ein federleichtes Zückerli als Kontrast zu zentnerschweren Politinterviews.

Schwierig ist etwa die Bebilderung des Luzerner und Zuger «(Un-)Wort des Jahres» (zentralplus berichtete). Die Lösung. Ein kunterbuntes Allerlei, in der Hoffnung, dass der Leser vor lauter Verwirrung draufklickt.

Wie lässt sich ein potenzielles Wort des Jahres bebildern? Nicht sehr gut. Und weil wir innerlich schon aufgegeben haben, verwenden wir von allem etwas. (Bild: jal)

Zwingend ist eine ausgewogene Bildermixtur auch bei der Frage, welcher Silvester-Typ man ist (zentralplus berichtete). Zeigt man einen Siebenschläfer, sind die Partyratten beleidigt. Zeigt man nur die Schnapsdrosseln, fühlen sich die «Ich-pfeif-aufs-Feiern-und-hau-ab-in-die-nächste-SAC-Hütte-Menschen» vernachlässigt. Darum kann es nur eine Lösung geben:

Fonduespass oder Tanz bis zum Umfallen? Bei diesem Bild wurde an alle gedacht. (Bild: jal)

Man denkt an alle. Auch an die Festbremsen und Partylöwen. Apropos Tiere. Auch hier wurde wunderbar gewerkelt. Vor lauter Neid gegenüber dem Kanton Aargau, der mit dem Hallwilersee-«Kaiman» auftrumpfen konnte, schufen wir unser eigenes Tierreich in Luzern (zentralplus berichtete).

Da kann jeder «National Geographic»-Fotograf einpacken. So was hat noch keiner vor die Linse gekriegt. (Bild: jwy)

Die Wunderschönen

Entschuldigung, Herr Pfister. Es musste sein. Vor den National- und Ständeratswahlen im Herbst hatte nämlich auch die CVP zu bibbern. Lief sie doch Gefahr, massiv an Wähleranteil zu verlieren (zentralplus berichtete). Mittendrin im Kampf: König Gerhard.

Es folgt: Ein Bild, auf das wir noch stolzer sind als auf King Gerhard. Als es im Frühling darum ging, sich für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub einzusetzen, fand die Zuger Regierung: Nö, wir unterstützen das nicht. Nicht weil sie dagegen gewesen wären, sondern weil sie sich mehr Zeit wünschen (zentralplus berichtete). Das Bild, das daraus entstand:

Wir finden. Ein Baby steht den sonst relativ trocken daherkommenden Herren Regierungsräten sehr gut und macht sie ganz zugänglich.

Die Lustigen

«Gehen Sie nicht wegen jedem Bobo zum Arzt», proklamierte DJ Bobo vor einiger Zeit gross von den Luzerner Plakatwänden. Ein Steilpass für unsere Redaktion, die mit Wonne an weiteren Slogans tüftelte, für welche Luzerner Promis den Kopf herhalten könnten. Herausgekommen ist was Lustiges (zentralplus berichtete):

Hättest Du gemerkt, dass hier gephotoshöppelt wurde? (Bild: jal)

Die Verlegenen

Okay, manchmal fällt uns wirklich nichts Gescheites ein. Zum hundertsten Mal das Bundeshaus zeigen? Gähn. Wie bebildert man denn die politisch Linke, die nach Bern will (zentralplus berichtete)? Mit Alternativo-Rucksäcken, dänk.

Ziehen Grün und Rot am gleichen Strick, kommt's gut. Das zeigte sich bei den letzten Wahlen. (Bild: wia)

Auch die Abschaffung der Erbschaftssteuer in der Stadt Luzern stand heuer zur Debatte (zentralplus berichtete). Au weia. Wie zum Henker macht man daraus etwas optisch Ansprechendes? Indem man nicht nur die Kapellbrücke zeigt, sondern auch gleich das Monopoly-Männli, dass uns freundlich die Hand entgegenstreckt. Oder nur den Gutbetuchten?

Die SVP wollte die Nachkommenerbschaftssteuer abschaffen. Die SP fand: «Welch Reichen-Partei!» Das Monopoly-Männli so: «Kommet, ihr Reichen.» (Bild: les)

Monate vor den nationalen Wahlen stand in Zug fest: Die Rolle der GLP ist eine wichtige (zentralplus berichtete). Geht sie mit der FDP und mit der CVP ins Rennen? Oder doch mit den Linken? Vielleicht mag die Partei gar nicht liiert sein und geht als glücklicher Single in den Wahlkampf ... So kam es denn letztlich auch.

Heirate mich! Sagen nicht nur Rammstein. Auch die FDP und die Linken hätten sich über ein Bündnis mit den Grünliberalen gefreut. (Bild: wia)

Die Gepimpten

OK-Präsident des gigantischen Zuger ESAF, Ständeratskandidat und nebenbei noch Finanzdirektor. Wie bitte, Herr Tännler, soll das aufgehen? Wir haben uns gewundert, und beschlossen, dass es nur eine Möglichkeit gibt. Tännler hat Superkräfte (zentralplus berichtete). Ein Umstand, den wir unbedingt im Bild haben wollten.

Dass er Superman ist, hat Heinz Tännler mit dem ESAF eindrücklich bewiesen. (Bild: wia)

Das Zuger Bootshaus an der sagenumwobenen Oeschwiese soll verschoben werden. Dies hat die ehemalige Besitzerfamilie des Grundstücks so gewünscht. Wir sind einverstanden mit dem Wunsch. Und haben gleich ein paar Vorschläge geliefert, wo wir das Häuschen gern hinstellen würden (zentralplus berichtete).

Wie, nur 70 Meter verschieben? Wir wollen ein Haus am Meer! Und so sähe das aus. (Bild: wia)

Die Handgelismeten

Heinz Tännler betonte stets gebetsmühlenartig, sein Engagement fürs Eidgenössische habe rein gar nichts mit seiner Ständeratskandidatur zu tun. (Wenngleich er durchaus Aufwind erhalten haben dürfte durch das gelungene Fest.) Der Vorwurf des «Trittbrettfahrers» kam vielmehr von Tännlers Partei, der SVP. Diese bezichtigte Ständeratskandidat Peter Hegglin, mit einem Schwingplakat Wahlkampf zu betreiben (zentralplus berichtete). Was?! Nein!? Ohh!? Unsere Bebilderung dazu: Pragmatisch.

Donner und Doria erreichten Peter Hegglin im vergangenen Sommer von Seiten der SVP. (Bild: sib)

Und dann haben wir uns auch einmal verloren in den Details. Als es darum ging, Hirsche und Badefreunde geografisch zu vereinen (zentralplus berichtete). Haben Hirsche ausgeschnitten und Babys, und Badenixen und Macker. Und den Himmel gefärbt. Und die Bäume angemalt. Und gemerkt, dass nur noch wenig vom ursprünglichen Bild übrig ist.

Wenn man nicht aufpasst, erkennt man die Bilder hinter dem Photoshopspass nicht mehr. (Bild: wia)
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