Mensa ist jetzt rein vegan bzw. vegetarisch

Uni Luzern schickt Fleisch-Hungrige nach draussen

In diesem Foodtruck kommen Fleisch-Hungrige vor der Uni Luzern zu ihren Proteinen. (Bild: zvg)

Dass die Universität Luzern in der Mensa nur noch vegetarische und vegane Menüs auf den Teller bringt, sorgte schweizweit für Aufsehen. Nun hat die Mensa ihren Betrieb aufgenommen. Und es zeigt sich: Ganz vegetarisch ist das «Studentenfutter» nun doch nicht.

Sweet & Sour mit Tofu aus dem bernischen Frutigen. Vegi-Burger im Randen-Brötli. Pastetli mit Seitan-Geschnetzeltem. Der Menü-Plan der Universität Luzern liest sich wie die Speisekarte des neusten Trend-Restaurants. Neu wird die Mensa der Uni und der Pädagogischen Hochschule Luzern von der Zürcher Genossenschaft ZFV-Unternehmungen betrieben (zentralplus berichtete).

Und diese kocht den Studentinnen rein vegetarische oder vegane Menüs – ein Novum unter Schweizer Hochschulen. Das rief bereits erzürnte Politikerinnen auf den Plan (zentralplus berichtete). Das sei eine «Ausschliessung» und «Diskriminierung» von Fleisch-Essern.

Nun ja, ganz ausgeschlossen sind sie nicht. Seit gestern ist die Mensa mit neuem Betreiber offen für die Dozentinnen und die Studenten. Für den Beef-Burger müssen sie allerdings nicht allzu weit suchen.

Fleisch-Angebot nur bei langfristiger Nachfrage

Vorerst startet die Mensa mit einem reduzierten Angebot: Täglich gibt es zwei Menüs, ein veganes und ein vegetarisches. Später kommen noch verschiedene Bowls hinzu. Doch wer über den Mittag an der Universität vorbeispaziert, staunt nicht schlecht. Denn da steht nun auch ein Foodtruck – mit Fleisch und Fisch im Angebot.

«Es ging darum, insgesamt einen Schritt hin zu einem nachhaltigeren Angebot zu tun, was gelungen ist.»

Lukas Portmann, Sprecher Universität Luzern

«Der Foodtruck wird wie die Mensa von der Genossenschaft ZFV-Unternehmungen (ZFV) betrieben», erklärt Uni-Mediensprecher Lukas Portmann auf Anfrage von zentralplus. Die Option eines ergänzenden Angebots mit Fleisch und Fisch habe von Anfang an bestanden. Dass die Fleisch-Hungrigen aber nach draussen geschickt werden, könnte aber nur vorübergehend der Fall sein.

«Das Konzept der Mensa hat einen klaren veganen bzw. vegetarischen Fokus», begründet Portmann den Standort. Darum werde das Angebot mit Fleisch und Fisch separat geführt. «Ein längerfristiger Standort wird gegenwärtig abgeklärt.» Es sei denn, den Studenten vergeht gänzlich der Appetit auf Fleisch. Das Angebot ist zwar längerfristig geplant, jedoch nur «falls die Nachfrage dafür vorhanden ist».

Damit fährt die Uni das Vegi-Vegan-Konzept nicht wirklich konsequent. Sprecher Lukas Portmann rechtfertigt diese Praxis damit, dass Ausschliesslichkeit nie das Ziel gewesen sei. «Es ging darum, insgesamt einen Schritt hin zu einem nachhaltigeren Angebot zu machen, was gelungen ist.» Auch bei den tierischen Produkten setze die ZFV-Genossenschaft vollumfänglich auf Schweizer Fleisch und Milchprodukte.

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15 Kommentare
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 02.09.2021, 10:25 Uhr

    Bald können die ungeimpften und die Fleischesser zusammen mit den Rauchern draussen ihr Zelt aufschlagen. Schöne neue Welt der Spaltung

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  • Profilfoto von staphylosaurus
    staphylosaurus, 01.09.2021, 10:48 Uhr

    Skandal! Jetzt fehlt ja nur noch, dass man die Matura braucht, um an die Uni zu gehen.
    Was für ein Sturm im Wasserglas…

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  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 01.09.2021, 10:12 Uhr

    Seltsamer Empörungs-Fetischismus wird hier betrieben. Wie ich schon mal geschrieben habe, hat sich die Universität etwas dabei überlegt und nicht ohne Abklärung bei der Zielgruppe einen solchen Entscheid getroffen. Es empören sich Leute, die gar nicht zur Zielgruppe gehören und meinen, der Zielgruppe vorschreiben zu müssen, wie deren zielgerichtetes Angebot aussehen soll. Das ist zwar marketingtechnisch richtig, doch ist anscheinend kein besseres Angebot von einem Konkurrenten gemacht worden. Jetzt wird der Markt zeigen, ob dieses Angebot genügt. Der Markt wird dieses Problem lösen und abhängig vom Resultat, ist der aktuelle Anbieter verdrängt. Es steht jedem Konkurrenten frei, ein besseres Angebot bei der Universitätsleitung zu platzieren. Dies sind die Mechanismen des freien Marktes. Nichts der Fünf-Minuten-Empörungs-Fetischismus gewisser Protagonisten.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 01.09.2021, 09:11 Uhr

    Vegi, alkoholfrei und mit Rauchverbot sowieso: die ideale Mensa für ehemalige deutsche Reichskanzler.

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    • Profilfoto von Dunning-Kruger
      Dunning-Kruger, 01.09.2021, 09:38 Uhr

      Jetzt fehlt nur noch die frische Bergluftbrise direkt vom Obersalzberg. Kann man ja in Säcken importieren. Der Kanton bezahlt diese Frischluftkur gerne!

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    Rashid Dostum, 01.09.2021, 06:58 Uhr

    Die politische und gesellschaftliche Indoktrination durch Bildungsinstitutionen, im Grunde seit jeher ihr Primärauftrag, schreitet seit Jahr und Tag ungehindert voran und dringt in ungeahnte Sphären vor.

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 31.08.2021, 22:02 Uhr

    Ich werde mir ZFV merken und meiden.
    Dazu Werbung machen

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    • Profilfoto von YoungBlood
      YoungBlood, 01.09.2021, 12:15 Uhr

      zfv hat den Zuschlag erhalten für eine Ausschreibung, welche von der Uni so herausgegeben wurde. Als könnte die zfv das Essenskonzept einfach so ohne ihre Partner bestimmen…

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  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 31.08.2021, 21:59 Uhr

    Sie wollen aber nicht behaupten das zB Seitan gesünder ist.
    Dieses Produkt wird sehr aufwendig industriel mit vielen zusatzsstoffen als Fake Fleisch künstlich produziert.Da sind Teigwaren gesünder mit weniger Aufwand.
    Zudem sind solch Produkte teurer als Fleisch.Reine Mode Abzocke.Die Industrie Dankt und Lacht
    Es Wäre an der Zeit die Jungen Leute an gesundes natürliches Kochen zu gewöhnen und zu Lernen. Auch mit Fleisch.

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    • Profilfoto von FakeFleisch
      FakeFleisch, 01.09.2021, 06:34 Uhr

      Hauptsache schwurbeln und Flaschinformationen verbreiten.

      Seitan ist die Proteinfraktion des Weizens. Dazu mischt man helles Weizenmehl mit Wasser, was einen Teig ergibt, den man ordentlich knetet. Dann wäscht man aus dem Teig die Stärke raus, in dem der Teigling im Wasserbad geknetet wird. Sobald die ganze Stärke rausgewaschen wurde bleibt nur noch das Protein des Weizens zurück. Keine Zusatszoffe oder Hexerei.

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    • Profilfoto von Gulbuddin Hekmatyar
      Gulbuddin Hekmatyar, 01.09.2021, 09:10 Uhr

      Wie auch immer, das hier ist schwurbelfrei:
      Wer den Anspruch an gesunde Ernährung hat, lässt ganz die Finger von Weizen oder Weizenprodukten! Dasselbe gilt allerdings auch für Fleisch!

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  • Profilfoto von Lorenzo
    Lorenzo, 31.08.2021, 21:52 Uhr

    Oje! Und die selben leute sind „weltoffen“ , „tolerant“ und „gebildet“.
    Würde es eine Mensa ohne vegi menü geben wäre der aufschrei riisig. Hoffe die Produkte sind regional (mit Mango und Avocado)…….. bitte bitte lasst fie personen selber entscheiden was die essen…. Hilft ihnen mit regionalem oder mit weniger fleisch … aber doch nicht mit „gibts nicht“

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  • Profilfoto von Olav kunz
    Olav kunz, 31.08.2021, 17:50 Uhr

    Total daneben! Ist das selbe wie wenn nur geimpfte an die uni dürfen! Skandal! Bevormundung!

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    • Profilfoto von Karl-Heinz Rubin
      Karl-Heinz Rubin, 31.08.2021, 19:51 Uhr

      Ein sehr spezieller Vergleich.

      Höchstwahrscheinlich ist Vegan und nicht geimpft das bevorzugte Klientel der Uni Luzern……

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      • Profilfoto von Onlyone
        Onlyone, 01.09.2021, 08:33 Uhr

        Eher Vegan und drei Mal Geimpft. Ind Fahrrad fahrend.

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