Littering hat sich verdreifacht

Unbekannte güseln Emmenbrücker Unterführung zu

Diese Unterführung in Emmenbrücke wird immer wieder als Güseldeponie missbraucht. (Bild: 6020dräckglänzt)

Auf Facebook beklagt sich eine Anwohnerin über illegal deponierten Güsel in einer Unterführung in Emmenbrücke. Trotz nahe gelegener Entsorgungsmöglichkeiten landen dort täglich Flaschen, Dosen und anderer Abfall.

In einem Facebook-Beitrag in der Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn …» ärgert sich eine Anwohnerin über illegal deponierten Abfall in der Unterführung Kapf in Emmenbrücke. Täglich würden dort Flaschen, Dosen und anderer Abfall in Einkaufstaschen entsorgt, obwohl passende Entsorgungsmöglichkeiten in der Nähe seien.

Sie macht ihrem Ärger Luft: «Habt ihr keine blauen Säcke?» Sie verweist zudem auf die Glas- und Dosenentsorgung bei der Kapf-Migros und betont den Aufwand für den Werkdienst: «Die Männer von der Reinigung von Emmenbrücke müssen nicht immer euren Güsel entsorgen.»

Mitarbeiter müssen «Detektiv spielen»

Der Werkdienst Emmen kennt das Problem. Unterführungen und Sammelstellen seien typische Tatorte für Abfallsünderinnen. Ein Sprecher erklärt: «In den meisten Fällen ist es uns nicht möglich, Hinweise auf die Identität der Schuldigen zu finden. Wenn doch, verrechnen wir 150 Franken.» Der Mehraufwand betrage täglich bis zu einer Stunde. Zusätzliche Arbeit entstehe, wenn Tiere den Abfall weiterverteilen würden.

Unter dem Facebook-Beitrag schlägt jemand den Einsatz von Güsel-Detektiven vor. Der Werkdienst verneint den Einsatz von solchen: «Das machen unsere Mitarbeiter.»

Dreimal mehr Abfall an öffentlichen Orten

Eine Facebook-Nutzerin kommentiert, warum einige ihren Abfall nicht selbst entsorgen: «Zu faul dazu und gratis entsorgt.»

Gebührensäcke günstiger zu machen, war tatsächlich politisch Thema in der Gemeinde Emmen. Die FDP Emmen forderte im vergangenen Jahr in einem Postulat eine Senkung der Sackgebühren. Grund: Die Real, die Abfall von über 20 Gemeinden entsorgt, habe hohe Gewinne erzielt (zentralplus berichtete). Der Gemeinderat lehnte jedoch ab. Die heutigen Sackgebühren sollen bleiben, um umweltbewusstes Verhalten zu fördern.

Der Werkdienst Emmen kann den allgemeinen Mehraufwand durch «Güselsünder» nicht genau beziffern. Seit Corona habe sich die Abfallmenge im öffentlichen Raum, besonders bei Abfall- und Robidog-Kübeln, jedoch ungefähr verdreifacht.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Beitrag in der Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn...»
  • Schriftlicher Austausch mit dem Werkdienst Emmen
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