Telefone der Dargebotenen Hand läuten so oft wie noch nie
Pandemie, Krieg, einsame Weihnachten und die dunkle Jahreszeit: Derzeit schlägt so manches aufs Gemüt. Die Dargebotene Hand rechnet damit, den Anruf-Rekord zu knacken.
Die Hörer des Sorgentelefons «Dargebotene Hand» laufen heiss. Der Zuger Geschäftsführer Klaus Rütschi rechnet damit, in diesem Jahr erneut Rekorde zu knacken. Gegenüber «CH Media» geht er davon aus, dass sie allein in der Zentralschweiz 20'000 Anrufe verzeichnen werden – zum ersten Mal überhaupt.
Die Telefone laufen aber nicht erst seit gestern Sturm: Das Angebot verzeichnet seit Anfang der Corona-Pandemie zweistellige Zuwachsraten. Um den Ansturm zu stemmen, hat die Dargebotene Hand die Beratungskapazitäten bereits stark ausgebaut. Während der Pandemie sind elf neue Mitarbeiter dazugekommen, fürs nächste Jahr kommen nochmals 12 bis 14 hinzu (zentralplus berichtete).
Nebst Corona und Krieg kämpfen die Luzerner und Zugerinnen vor allem mit Einsamkeit. Das zeige sich vor allem während dem kalten und grauen November und während der Vorweihnachtszeit. Denn gerade die Weihnachtszeit sei mit vielen Erwartungen verbunden. Entsprechend hoch sei die Enttäuschung, wenn das Fest diesen dann nicht entspreche.
Besonders häufig suchen sich junge, weibliche Personen Hilfe. Das war nicht immer so. Als Rütschi vor 13 Jahren die Stelle als Geschäftsführer angetreten sei, stammten gut ein Drittel der Anrufe von über 45-Jährigen.
- Artikel «Luzerner Zeitung»