SBB planen Zwischennutzung am Zuger Bahnhof

Statt Ökihof: Food und Fun neben den Gleisen

Auf dem Kirschloh-Areal direkt beim Zuger Bahnhof sollen ab Mai ein temporäres Restaurant und Foodtrucks neue Essens-Angebote offerieren. Auch eine Eventhalle ist geplant.

(Bild: woz)

Der Zuger Ökihof muss weichen, weil die SBB als Eigentümerin das Areal des Zuger Güterbahnhofs in ein paar Jahren überbauen wollen. Doch vorerst soll ein Teil des Gebietes anders genutzt werden. Und zwar mit einem «Dörfli», in dem es nicht nur in einem temporären Restaurant Gesundes und Frisches zu essen gibt.

Es mag am vielen Schnee und dem umherkurvenden Schneepflug liegen, dass man sich das Ganze noch nicht so recht vorstellen mag. Auf dem kleinen Spickel am Ende des Zuger Güterbahnhofs, dort wo die Bauprofile gerade neu ausgesteckt sind, soll vorerst vom 1. Mai bis Frühling 2019 ein Restaurant betrieben werden. Quasi direkt neben dem Zuger Bahnhof.

«Geplant ist ein gesundes, regionales und saisonales Verpflegungsangebot», verrät Daniele Pallecchi von der SBB AG gegenüber zentralplus. Im Zentrum stünden nachhaltige, regionale Lebensmittel. «Das Angebot fokussiert auf die Mittagsverpflegung, After-Work am Abend und ein vielseitiges Angebot am Wochenende.»

600 Mittagessen mittwochs bis freitags

In der Tat. Schaut man sich das Baugesuch der SBB Immobilien AG auf dem Stadtzuger Baudepartement an, erfährt man Genaueres. Bis zu 600 Mittagessen pro Tag sollen von Mittwoch bis Freitag zwischen 10 und 14 Uhr auf dem Kirschloh-Areal gekocht und gegessen werden. 200 «Afterwork»-Essen sind geplant – zwischen 16 und 21 Uhr. Und samstags von 9 bis 21 Uhr gibt es jeweils bis zu 300 mal Brunch beziehungsweise ein Foodfestival. Sonntags herrscht Ruhe.

Ausschnitt aus den Plänen des SBB-Baugesuchs: Links ist das «Dörfli» zu sehen, daneben liegen die Zuggleise.

Ausschnitt aus den Plänen des SBB-Baugesuchs: Links ist das «Dörfli» zu sehen, daneben liegen die Zuggleise.

(Bild: woz)

Die kulinarischen Ziele des Restaurants klingen ehrgeizig. Rund 230 Plätze sind in dem Lokal deshalb für die hungrigen City-Gäste vorgesehen – plus 200 Plätze auf Bänken für Kurzaufenthalter.

Foodtrucks ergänzen das kulinarische Angebot

Auch einige Foodtrucks sollen aufgestellt werden dürfen und ihre kulinarischen Angebote auf dem kleinen Spickel am Ende des Zuger Güterbahnhofs verkaufen können. Die regionalen Produkte für die Restaurant-Küche werden dabei teilweise vor Ort in Hochbeeten angebaut. «Urban Gardening» direkt an den Gleisen. Ob das wirklich so gesund ist?

«Geplant sind kulturelle Events. Konkreteres können wir derzeit noch nicht sagen.»

Daniele Pallecchi, SBB AG

Doch das ist noch längst nicht alles, mit was die SBB das Herz der Zuger Innenstadt neu zu beleben beabsichtigen. In der kleinen Eventhalle Manhattan wollen die Veranstalter zwei bis drei Mal im Jahr neben dem Gastronomie-Angebot für Unterhaltung auf dem 1300 Quadratmeter grossen Areal sorgen.

Public Viewing während der Fussball-WM

«Geplant sind kulturelle Events. Konkreteres können wir derzeit noch nicht sagen. Es wird ein Ideenkatalog erarbeitet», sagt dazu Daniele Pallecchi von der SBB-Medienstelle. Im Baugesuch ist allerdings bereits konkret die Rede von Konzerten, die bis 1 Uhr morgens dauern sollen dürfen. Auch an «Public-Viewings» während der Fussball-WM in Russland ist gedacht.

Das riesige Zuger Güterbahnhofareal neben dem Parktower wollen die SBB künftig überbauen.

Das riesige Zuger Güterbahnhofareal neben dem Parktower wollen die SBB künftig überbauen.

(Bild: woz)

Nicht zuletzt ist vorgesehen, einen kleinen Parcours mit Outdoor-Geräten einzurichten, der die Fitness der Besucher des «Dörfli» steigert.

Lärmgutachten in Sachen Emissionen

Die SBB wollen mit dieser Mischung aus Foodmeile, Fun und Fitness den Zugern offensichtlich die Idee der Zentrumsüberbauung schmackhaft machen. Bekanntlich ist ja geplant, die Gleise am Zuger Güterbahnhof in den nächsten Jahren zu überbauen. Die Frage ist, ob die Anwohner bereit sind, die entstehenden Lärmemissionen zu akzeptieren. Im Baugesuch ist von einem Lärmgutachten die Rede. 

Ökologisch konzipiert ist auf jeden Fall die Erreichbarkeit des «Dörfli»: Zugänglich ist das Areal ausschliesslich zu Fuss – zwei Parkplätze gibt es nur für Mitarbeiter, ausserdem wird auf eine neue Fussgängertreppe auf das Gelände gebaut.

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