Gesellschaft
Luzerner Stadtrat informiert zu Corona-Massnahmen

Nach Schulschliessungen: Stadtrat will Betreuung nur in Härtefällen anbieten

Beat Züsli an der Pressekonferenz vom Samstag. (Bild: uus)

Die Stadt Luzern gab am Samstag Auskunft, wie sie die Beschlüsse des Kantons und des Bundes umsetzen will. Die Betreuung der Kinder soll möglichst privat erfolgen. Der Wochenmarkt in der Stadt kann vorerst weiter stattfinden.

Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat die besondere Notlage ausgerufen und zur Bewältigung den kantonalen Führungsstab einberufen. Der Stadtrat unterstützt die eingeleiteten Massnahmen von Bund und Kanton vollumfänglich und bereitet die entsprechende Umsetzung vor. Die Stadtverwaltung wird weiterhin geöffnet haben, so Stadtpräsident Beat Züsli am Samstag an einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Allerdings wird die Bevölkerung gebeten, Dienstleistungen nach Möglichkeit online zu beziehen.

Die wichtigste Botschaft des Stadtpräsidenten betrifft die Betreuungssituation nach den Schulschliessungen (zentralplus berichtete): «Der Stadtrat apelliert an die Eltern, die Betreuung der Kinder privat und nachbarschaftlich zu organisieren.» Das sei wichtig, weil die Stadt zwar Betreuung anbieten will, aber dabei die Gruppengrössen möglichst klein halten. «Nur so gelingt es, die Ansteckungsgefahr zu reduzieren.» Von den rund 6’000 betroffenen Schülern nehmen bisher rund 35 Prozent ein Betreuungsangebot in Anspruch, wie Züsli ausführte. Der Stadtpräsident hofft aber, dass sein Appell zur Selbstorganisation der Betreuung dazu führen wird, dass die Stadt sich auf die Härtefälle konzentrieren kann.

Kitas und Tagesstätten sollen nur in Ausnahmefällen in Anspruch genommen werden, wo es aus beruflichen Gründen den Eltern nicht anders möglich ist. Die Eltern werden Anfang Woche auch per Brief über die angebotenen Möglichkeiten und das weitere Vorgehen informiert. Züsli betonte noch einmal, dass in Härtefällen die Stadt Unterstützung bieten wolle. Ziel ist es «dass möglichst wenige Kinder am Montag- oder Dienstagmorgen diese Strukturen nutzen müssen». Alle 14 Betreuungen, welche die Stadt schon bisher anbieten, werden am Montag offen haben. Die Eltern werden aber dort begründen müssen, wieso sie die Kinder in Betreuung geben müssen. Daran soll sich das Angebot in den kommenden Wochen ausrichten.

Neues Unterstützungsangebot für bedürftige Menschen

Martin Merki stellt den Schutz der älteren Bevölkerung ins Zentrum. Spitex-Arbeitende, Pflegedienstleistende und Spitäler sollen vom Zivilschutz unterstützt werden. «Die ältere Generation ist gewohnt, die jüngere Generation zu unterstützten», so Merki. Es gelte aber heute, dass sie sich selbst schütze. «Wer bei der Versorgung mit Lebensmitteln und anderen alltäglichen Gegenständen Hilfe braucht, wird von der Stadt Luzern ab kommender Woche unterstützt.» Das neu geschaffene Angebot will der Stadtrat am Montag vorstellen. Weiterhin wird vom Besuch in Pflegeheimen abgeraten.

Franziska Bitzi führte die Auswirkungen für das lokale Gewerbe aus, die dramatisch sein können. «Es gilt zu vermeiden, dass zu viele Arbeitsplätze verloren gehen und dass zu viele Firmen müssen Konkurs anmelden müssen», so Bitzi. Trotzdem dürfe ein mögliches Defizit nicht abschrecken, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen. Bitzi verwies auf die 10 Milliarden, die der Bund gestern als Wirtschaftshilfe in Aussicht stellte. Oberstes Ziel: «Die Lohnzahlungen für die Mitarbeitenden fortsetzen.» Bitzi verspricht, bei der Suche nach unbürokratischen Lösungen Unterstützung zu bieten.

Wochenmärkte sollen weiterhin stattfinden können

Stadtrat Adrian Borgula äusserte sich zu den Wochenmärkten: «Die Lebensmittelversorgung gehört zu den Grundbedürfnissen.» Deshalb sollen der Wochenmarkt und Märkte im Freien unter Einhaltung der Einschränkungen nach Möglichkeit durchgeführt werden können. Es werde aber in nächster Zeit laufend geprüft, ob und unter welchen Bedingungen die Märkte stattfinden sollen.

Baudirektorin Manuela Jost rief schliesslich noch einmal dazu auf, die Verhaltensregeln, die der Bund vorschlägt, einzuhalten. Die Stadt will mit gutem Beispiel vorangehen: So will sie beispielsweise alle Sitzungen, die auch via digitale Kanäle durchführbar sind, so einrichten. Bei Sitzungen, die nicht verschiebbar sind und an denen physische Präsenz nötig sei, sollen die Abstandsregeln eingehalten werden. Wo immer möglich, werden Angestellte der Stadtverwaltung auf Homeoffice umstellen.

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