Die Netzaktivistin (hier auf einem Foto von August 2020) bringt ihr erstes Buch heraus. (Bild: ber)
Jolanda Spiess-Hegglin hat ein Buch geschrieben. In «Meistgeklickt» will sie ihre Geschichte seit der Zuger Landammannfeier 2014 «erstmals selbst erzählen».
Zig Medienberichte, Beiträge in Radio und Fernsehen, Artikel über Artikel – die Vorkommnisse an der Zuger Landammannfeier von 2014 und die zahlreichen Prozesse danach sorgen seit Jahren für Schlagzeilen.
Hintergrund ist die als «Landammann-Affäre» bekanntgewordene Geschichte um Jolanda Spiess-Hegglin und einen ehemaligen SVP-Kantonalpolitiker. An einer Feier in Zug kam es im Dezember 2014 zu einem Sexualkontakt zwischen den beiden. Darüber, was in jener Nacht genau passierte, wurde medial viel spekuliert und es herrscht in der Öffentlichkeit bis heute Ungewissheit.
Prozesse seit vielen Jahren
Die ehemalige Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin und mutmassliche und verurteilte Stalker sowie Medienhäuser begegnen sich seither immer wieder vor Gericht. Diesen Oktober fand in Zug etwa eine Verhandlung gegen Ringier statt. Es ging dabei um den möglichen Gewinn, den das Medienhaus mit Artikeln über Spiess-Hegglin erzielt hatte.
Das Zuger Kantonsgericht entschied vor zwei Jahren, dass das Boulevardblatt in vier Artikeln von 2014 und 2015 die Persönlichkeit von Spiess-Hegglin verletzt hatte. Die heutige Netzaktivistin verlangte nun rund 430’000 Franken plus fünf Prozent Zinsen seit 2014/2015, also total rund 640’000 Franken (zentralplus berichtete).
Spiess-Hegglin will ihre Geschichte «selbst erzählen»
Rund um die «Landammann-Affäre» und Spiess-Hegglin gibt es bereits einige Bücher – etwa von einer Journalistin oder von einem ehemaligen Mitarbeiter ihres Vereins «Netzcourage».
Die Zugerin selbst hat ihre Sicht nie ausführlich dargelegt – bis jetzt. Wie ihr Verlag in einer Mitteilung schreibt, erscheint am 21. November Spiess-Hegglins erstes Buch «Meistgeklickt». «Erstmals» wolle die Netzaktivistin ihre Geschichte darin selbst erzählen. Was genau das heisst, beleibt abzuwarten. Viel verraten wird in der Mitteilung des Verlags nicht. Betont wird aber erneut die Kritik an der Berichterstattung nach der «Landammann-Affäre» und die erfolgreichen Prozesse Spiess-Hegglins danach.
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